Die Trophäen
Was Roger Federer nie erreichen wird – zumindest nicht, solange Nadal spielt – hat sein Landsmann und Namensvetter erreicht: Ein lupenreiner Grand Slam! 4 Ski- und Tarifgebiete an einem Tag, eigentlich unbeabsichtigt, ein Unfall quasi, und auch nur in der Schweiz möglich, doch dazu mehr.
Ansichtsfoto für die Pistenmacher Ticinesi
Begonnen hat alles mit der Anreise nach San Bernardino und der Nachricht, dass aufgrund von Wind 2 Lifte geschlossen hätten – natürlich mit Preisnachlass. Ach ja, San Bernardino liegt ja nicht mehr im Tessin, das ist ja Graubünden. Das merkte man auch an den Pisten, die breit und super präpariert waren und Skivergnügen boten, wie wenn es den gestrigen Rumpelpistentag nie gegeben hätte. Ok, schimpft mich Schönpistenfahrer. Das Gebiet ist rasch geschildert: Eine Handvoll Lifte erschliessen ein relativ schmales Gebiet am Fuss des Piz Mucia mit jedoch ein paar schönen, wenn auch kurzen Hängen (Motton, F.I.S und Talabfahrten). Schön zu fahren, aber nicht genug, um alt zu werden.Also rüber durch den Tunnel nach Splügen, wo das Aufwärmtraining im Anmarsch zur Bergbahn inbegriffen ist, Bin 10 Minuten vor der Halbtageskarte, doch grosse Ziele erfordern zuweilen grosse Opfer: Keine Zeit zu warten! Hoch mit der Tambobahn zur Tanatzhöhi, dann rüber zur Bodmenstafel, den Skilift musste ich zweimal machen. Dann über die Tamboalp auf die erste Talabfahrt (Tröglipiste), dann noch mal hoch und die andere Talabfahrt (Blachtaboda). Das Fazit nach dem Kurzbesuch: Splügen bietet 3 sehr nette Abfahrten.
Heinzenberg rechts
Weiter auf den Heinzerberg, erst links (Oberurmein), dann rechts (Lescha). Beide Gebiete mit derselben Charakteristik: Coupierte Pisten über liebliches Gelände, weite offene Hänge in lawinensicherer Neigung bieten Freeridemöglichkeiten en Masse. Und wenn es die beiden kleinen Skigebiete schaffen würden, sich zusammen zu tun und damit den Wechsel vom einen ins andere Gebiet erleichtern würde sich die Zahl der Off-Piste-Abfahrten noch erhöhen. Aber – und nun schliesst sich der Kreis – wir befinden uns in der Schweiz, in der die kleinsten Gebiete sich abschotten und meinen, in ihrer kleinen Existenz besser zu fahren als durch Zusammenschlüsse. Nur in der Schweiz (Ausnahme Val d’Anniviers) ist es dehalb möglich, einen Grand Slam zu machen, für den man auch 4 neue Tageskarten kaufen muss. In allen anderen Ländern (Ausnahme Frankreich) könnte man Gebiete, die derart nahe beieinander liegen, mit derselben Ein- oder Zweitageskarte fahren (z.B. Garmisch, Lenggries/Schliersee, Nauders/Schöneben, Bregenzerwald, Zillertal, Salzburg, Alta Valtelina, Val di Sole, Dolomiti Superski, Ortler Skiregion, Valle d’Aosta). Die Vertreter des Schweizer Wintertourismus, der sich immer rühmt so besonders zu sein, sollten einmal ins benachbarte Ausland reisen. Aber wahrscheinlich liegen die Reisespesen nicht im Budget.Grand Slam: 4 Gebiete, 14 Lifte
San Bernardino (3): Fracch-Confin, Tre Omen, Lares
Splügen (6): Blachtaboda, Tanatzhöhi, Tanatz, Tambo, Lattenstafel, Bodmenstafel
Tschappina-Urmein (3): Rascheins, Oberschtschappina, Lüschgrat
Sarn/Lescha (2):
3 Kommentare:
Gratulation zum Titel!
Ein gelungener Bericht. Splügen ist meiner Meinung nach ein unterschätztes und abwechslugnsreiches Gebiet, ledier wurden die Pisten am Bodmenstaffel auf diesen Winter hin planiert.
Skipass-Verbund im Oetztal? das haben wir aber anders erlebt :-)
mdc
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