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Freitag, 21. August 2009

19.08.2009 Mount Hotham

Feathertop und Razorback. Bestimmt nicht zum letzten Mal so gesehen.

Vom Motel in Tawonga South (übrigens, wer sich mal dahin verirrt: das Allamar Motel ist höchst empfehlenswert) gings heute über den Tawonga Pass ins benachbarte Bright Valley nach Harrietville, von wo aus sich die Great Alpine Road in noch bemerkenswerterer Weise nach Mount Hotham hinaufschraubt als die Partnerstrecke gestern. Die Resort Fee beträgt dann auch stolze 33.50 AUD und kennt keine Gnade mit Alleinreisenden (die Fee in Falls Creek gestern war für Einzelbesucher reduziert). Der Ärger darüber verfliegt aber bei der Fahrt, die über die Treeline hinaus immer höher hinauf führt und eine der atemberaubendsten Aussichten freigibt, die ich je von einer Strasse aus gesehen habe: Die Strasse ist auf den Bergkamm gebaut und
Great Alpine Road
führt diesem entlang nach Süden, links und rechts gehts hunderte Meter hinunter, die Sicht dutzende von Kilometern über die benachbarten Hügelketten, die alle tiefer gelegen sind als die Strasse. Und dann irgendwann baut sich links von mir der berühmte Mount Feathertop auf, den zu besteigen ich ja eigentlich in der ersten Woche meiner Oz-Boucle geplant hatte: Ein wahrlich schöner Berg für seine 1922 Meter.

Ich parke auf dem Loch Parking etwas ausserhalb von Hotham und schnall mir die Ski an: Da die Strasse über den Gipfel (Mount Hotham) führt befindet sich der Parkplatz oberhalb des Skigebiets. Bei der ersten Fahrt öffnet sich der Blick in das Tal, in das die Lifte gebaut sind – ich bin entzückt: Hier scheint es eine ganze Reihe an steilen Hängen zu haben. Doch zuerst gilt es eine Liftkasse zu finden: Beim Parking gabs kein Ticket. Der Liftboy am Road Runner meint, dass ich in den Ort müsste, lässt mich aber ohne Ticket und Anstalten auf den Lift. Sowas wäre in Thredbo nicht denkbar gewesen. (Später stellt sich heraus, dass es auch an der Talstation des Village-Lifts – also am tiefsten Punkt des Skigebiets – eine Ticketeria hätte - Info für den Fall). Der Ort wirkt wesentlich sympathischer als Falls Creek, die Gebäude sind gepflegter und kleiner. Für 98 AUD legalisiert fahre ich die erste richtige Abfahrt: Den Sundowner. Und der geht gleich richtig zur Sache: Steil und auf breiten Pisten gehts dem Tal entgegen, verschiedene Abfahrten zweigen ab und erschliessen noch steilere Abfahrten. Am Schluss sammeln sich alle im Tal auf einer breiten Piste, die zum Lift zurückführt. Ich bin begeistert, auch wenn einige der Abfahrten (z.B. Hackers Horror und Wall of Death, was für Namen!) und sogar ein ganzer Lift (Blue Ribbon) mangels Schnee geschlossen sind, denn weiter hinten im Tal stehen 4 weitere Lifte. Und alle führen zu tollen Abfahrten: Steil, z.T. sogar wirklich steil, wie in der 'Extreme Skiing Zone', einem abgesperrten Gebiet, das verschiedene Varianten über 30° beinhaltet, die - je nach Routenwahl - zum Schluss nur über extremstes Treeriden wieder in das Tal führen, von wo ein schmaler Weg zur Talstation des Heavenly Valley Lifts führt. Wer Glück hat erwischt eine der beiden Brücken über den Bach, die andern müssen halt waten. Ich habe noch nie eine offizielle Route gesehen, die solche Abenteuer beinhaltet. Die hintersten beiden Lifte, erschliessen mehrere kurze aber schön steile Hänge und die längste Abfahrt im Gebiet: Auf der anderen Talseite – mit Blick auf Hotham, die Lifte und Pisten vis à vis – führt die Spargo's Abfahrt (oder die Variante One Tree Hill) ins Tal zum schmalen Weglein. Neben den beiden Abfahrten gibts eine grosse Anzahl von Treeriding-Lines, die durch den auf dieser Talseite losen Snowgumwald möglich sind: Der Schnee ist wunderbar angefirnt – ein Erlebnis, wie ich es nicht erwartet und gerne noch einmal erlebt hätte, doch die meisten Lifte schliessen leider auch hier am Abend. Dabei möchte ich hier doch eigentlich nie mehr weg. Zugern würde ich jetzt in den Apres Ski für einen oder zwei Sundowner (diesmal im Glas) und dann in einem der gemütlichen Häusschen Essen – und gleich wieder auf die Ski, denn heute würde auch noch das Nachtskifahren stattfinden...naja, man darf ja noch Träume haben. Nur hab ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich ausgerechnet in Australien eine Comeback Destination finden würde.

Bilder: Zuerst folgt eine Übersicht, im Uhrzeigersinn um den Kessel herum
Blick vom Roadrunner zum Heavenly Valley, Gotcha und The Orchard Vom Gotcha zum Orchardvom Orchard nach Hotham und Road Runnervon der Abfahrt Spargo zum Gotcha, Keogh's und The Orchardvom Ende der Abfahrt Spargo's zum Gotcha - alles was weiss ist ist fahrbar

Folgend noch ein paar Eindrücke zur Schärfung der Vorstellungskraft:
Snowgums bei der Spargo's AbfahrtPerfekt fürs TreeridenDas Ende der Mary's SlideSwindlers Trail sammelt sie alle wieder auf. Im Hintergrund der Snake GullyHotham

Lifte (8)
Sessellifte: Road Runner, The Village, The Summit, Heavenly Valley, Gotcha, Keogh's, The Orchard
Skilif: The Drift

1 Kommentar:

Mechu hat gesagt…

Wir waren immer verwundert, dass du uns nicht geglaubt hast, wie unglaublich faszinierend dieses Land ist (aus welchen Gründen auch immer). Welcome back in Melbourne!!