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Sonntag, 17. Januar 2010

17.01.2010 Basse Maurienne

Albiez Montrond
Schlechtes Wetter am Vormittag, Gelegenheit den Swiss Ski Slalomkünsten beizuwohnen. Am beeindruckendsten war, wie Marc Gini bei der Kuppe plötzlich auf der falschen Seite der 2er-Kombination stand. Was wird der sich geärgert haben über seine schlechte Laufvorbereitung, als er seine super Zwischenzeit gesehen hat. Auch die Vorbereitung der heutigen Etappe der Petite Boucle war nicht optimal. Und beinahe wäre ich wie Gini am Berg gestanden. Doch mein Torfehler wurde nicht bemerkt. 

Albiez-Montrond
13 Lifte sollten schnell zu machen sein. Der Plan bestand darin, die beiden heute auf dem Programm stehenden Gebiete an einem halben Tag zu fahren. Was ich nicht berechnet hatte war die über gefühlte 50 Kehren führende Anfahrtsstrecke nach Albiez, der Schnee drauf und die Langsamkeit französischer old-school Sesselbahnen.
Der Hügel, um den sich alles dreht vom Stade aus. Die höheren Lifte sind eingenebelt. Rechts Le Mollard.

Wolken umhüllten die Aiguilles d'Arves, zu deren Füssen die beiden Villages Albiez-Montrond und Le Mollard (1500) auf einer Terrasse hoch über St. Jean de Maurienne liegen, sicherlich mit einer tollen Aussicht auf das gegenüberliegende Vanoise Massif. Diese blieb mir heute verwehrt, dafür schneite es wunderschöne dicke Flocken auf die flachen Pisten, die sich durch subalpines Gelände schlängeln, knapp an der Waldgrenze oder darüber. Während sich 2 Lifte östlich etwas absondern konzentriert sich der Rest des Gebiets auf einen Hügel auf den bis auf 2100m alle anderen Lifte führen mit einer Ausnahme: Beeindruckend ist der Stade-Lift, der sich auf einen anderen Hügel - den weit und breit steilsten - hinauf zieht: Auch in diesem sehr familiären Gebiet gibts also ein Stade de Slalom. Die wissen schon, was sie machen müssen um ihre Granges und Lizerouxs zu züchten. Trotz aller Niedlichkeit brauchte ich 2 Stunden für alle laufenden Lifte und war froh über denjenigen, der "en panne" war. Lifte (10) Sessellifte: Le Grand Loup, La Blanche, Les Treppes, La Vernette, Les Echaux
Skilifte: L'Escargot, Le Crêt de l'Ane, Les Aplanes, Le Polytre, Stade

Les Karellis
Also ab ins Auto, ein Mars zwischen die Zähne und eine andere Strecke mit etwas weniger Kurven dafür einem etwas langsamen und widerspenstigen Franzosen zurück nach St Jean de Maurienne, kurz auf dem Talboden nach Süden und gleich wieder hinauf nach Les Karellis (Station 1600), diesmal auf einer wunderbar breiten Strasse und mit einem zuvorkommenden Franzosen. Erst nachdem ich Jöne-like um 14:50 die Halbtageskarte gekauft hab (Kassendame mit coolem Blick auf die Uhr) und auf dem ersten Lift sass bemerkte ich, dass es 1. s-kalt war und 2. aufgeklart hat: Der tiefverschneite Wald schien im Licht der knapp durch die Wolken drückenden Nachmittagssonne zu glühen. Als Nachteil stellte sich der Neuschnee dann beim Abfahren der Lifte heraus: Die Pisten waren nicht gemacht, Neuschneehaufen bremsten die ansonsten flotte Fahrt, zusammen mit dem sich ankündigenden Hunger schienen sie das Projekt massiv zu gefährden.
Les Karellis ist eine Station mittlerer Grösse mit schönen Hängen knapp über der Baumgrenze und etlichen Tiefschneehängen. Das Gebiet teilt sich in 3 Sektionen mit je 2 Liften, wobei die mittlere Sektion um die Pte des Chaudannes (2520) und Tête d'Albiez (auf dem ich nur 270 Höhenmeter von der Bergstation des Sessellifts La Blanche entfernt war, den ich von Albiez aus gefahren bin) die besten Optionen bietet. Auf der Piste Enfers kam mir die Bedeutung des Namens wieder in den Sinn, da sich unter den 20-40 cm windgepressten Neuschnees die eisige Buckelpiste versteckte. Dennoch schaffte ich es auch noch auf den letzten Lift und war einmal mehr froh um die, die nicht liefen. Das muss ein Ende haben.
Les Karellis
Albanne
Lifte (11) Sessellifte: Granges, Vinouve, Arpons, Plan du Four, Chaudannes, Fontagnoux Skilifte: Plagne, Albanne, Tête d'Albiez, Pres I, Pres II 

Fazit: Zwei kleinere Gebiete, die beide ihren eigenen Reiz haben: Albiez die Gemütlichkeit mit einfachen Abfahrten und Les Karellis den etwas gehobener wirkenden Charme einer angenehm gebauten Station und sportlichen, wenn auch nicht herausfordernden Pisten. (Wer in Les Karellis die Gemütlichkeit sucht dem sei Albanne empfohlen, eine Village am Ostrand des Skigebiets). Beide teilen aber die beeindruckende Aussicht über das tief unten liegende Tal der Arc und besitzen so obwohl in den Bergen eine Weite, wie sie nicht oft vorhanden ist.

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