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Sonntag, 2. November 2014

1. November 2014: Saisonstart und Saisonschluss am Passo Stelvio

Alta Valtellina
Ist schon eine Weile her, seit ich über den Flüela-Pass gefahren bin. Im Sommer ziehts mich nicht ins Unterengadin und seit 1999 hat der Pass Wintersperre – der Start in die Saison 2014/15 ist somit mit einigen Jugenderinnerungen verbunden, bevor wir am Freitag zur Nacht Zernez erreichen. Am nächsten Tag dann begrüssen uns die goldenen Wälder, die das Engadin und Val Müstair zur Zeit in eine Kulisse mit schönster Farbenpracht verwandeln.
Val Müstair von Plattatschas
Zeit. um ein neues Kriterium für die Skigebietsbewertung aufzunehmen: Die Schönheit der Zufahrt
Meine letzte Fahrt über den Ofenpass ist noch länger her, an die kanadischen Weiten und Wälder konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ein Traum, was die Schweiz landschaftlich in ihrem äussersten Zipfel zu bieten hat. In Santa Maria biegen wir nach Süden in ein enges Tal zum Umbrail-Pass. Die Kehren zum Beginn erinnern an das Ziel, das Stilfserjoch, die Einsamkeit auf dem Weg zum höchsten Passs der Schweiz passt so gar nicht zur aktuellen Hysterie in diesem Land. Unmittelbar nach der Passhöhe mündet die kleine Strasse in die grössere Passstrasse zum Passo Stelvio und nach wenigen Minuten erreichen wir den mit 2758m zweithöchsten Alpenpass. (Interessant übrigens, dass es diesen Pass und damit das Skigebiet ohne die Engadiner gar nie gegeben hätte http://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch#Neuzeit).

Die Siedlung auf der Passhöhe bietet das übliche Station-Feeling: Zahlreiche heruntergekommene Betonbunker mit oder ohne Holzverkleidungen stehen da rum. Dafür, dass hier nur von Mai bis Ende Oktober Betrieb herrscht, wirkt das nach etwas gar viel Infrastruktur – wer ausser Wintersportler im Sommertraining soll in diesem Ambiente übernachten wollen?
Livrio
Links Swiss Ski, rechts FISI
Wir packen die Sci und finden mit etwas Glück einen unkonventionellen Weg zur Kasse. (Für Nachmacher: Glaubt den Pfeilen und Wegweisern ruhig und nehmt die Treppe gleich links am Haus.) Die Seilbahn führt uns hinauf zu Trincerone, dort steigen wir in die zweite Sektion um bis zu Livrio (3174m), wo die Skilifte beginnen. Für Normalverbraucher wie uns besteht das Skigebiet aus 2 Sektoren: 'Vorne' die breiten Pisten beidseits der Geister-Lifte, 'hinten' zwei Pisten an den Liften Payer und Cristallo. Für besondere Touristen gibts noch einen Skidoo-Service (für die, welche Abfahrt trainieren und ein paar Höhenmeter und Neigungsgrad mehr brauchen) und viele erobern sich weitere Sektoren gleich mit eigener Muskelkraft: Die Anzahl der Alpinsportler, welche die Naglerspitze, Monte Cristallo und Geisterspitze erkletterten ist beeindruckend. Auch wenn auch dieses Gletschergebiet eher flach ist, für den ersten Schneekontakt mit den Telis eignet sich der Stelvio hervorragend.
Geister I und II
Langlaufvergnügen auf 3000m
Trendsportart (aus Kostengründen? Ok, ich nehms zurück)
Da das Skigebiet am 2. November in die Winterpause geht verbinden wir für einmal Saisonschluss mit Saisonstart. Einen guten Winter euch allen!


Finde den Fehler! Funifor Trincerone
 Lifte (6):
Seilbahnen: Passo - Trincerone, Trincerone - Livrio
Skilifte: Geister I, Geister II, Cristallo, Payer

Und hier noch was für Nostalgiker und Skistoriker

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

wahrlich ist der neid der engadiner berüchtigt. bin mir aber nicht so sicher ob die Pläne davor und danach nicht dieselbe Verbindung über den stelvio bezeichnet haben. Irrtum vorbehalten. danke für die schöenen Bilder, mdc