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Samstag, 5. August 2017

3. August 2017: Andesqui - Portillo

Aconcagua 6690m!
Portillo!
Wir stehen früh auf - heute ohne Hilfe des Erdbeben-Weckdiensts. Unser Ziel ist es vor der Rush Hour durch Santiago hindurch in Richtung Portillo zu kommen, was uns natürlich nicht gelingt. Stolz sind wir aber auf die ersten Erfolge (Tanken!) ohne unseren Locoz-local, der uns gestern so toll in die hiesigen Gepflogenheiten eingeführt hat. Besondere Eigenheit: Spanisch, que non hablamos.



So kommen wir zu einem Sightseeing-Genuss aus dem Auto, den Gran Torre Santiago immer im Blickfeld, bis wir die Downtown der aus vielen Gemeinden bestehenden 7 Millionen-Metropole durch den Tunel San Cristobal verlassen.

Wir fahren durch die nördlichen Gemeinden und biegen dann auf die Panamericana Norte - ein gepflegter Auftakt für unser Abenteuer, wie wir meinen. Die dichte Besiedelung macht bald grünen Wiesen oder Weinbergen Platz, und immer im Blick natürlich die Anden. Nach Los Andes führt uns die Strasse in ein immer enger werdendes Tal, und bald stehen wir dann vor der ersten steilen Wand, der sich die Passstrasse auf 30 Spitzkehren emporwindet. Schwere Trucks liefern sich gegenseitige Überholmanöver, während die kleineren Autos jede Gelegenheit nutzen, die langsamen Lastwagen zu überholen: Es hat etwas archaisches aber auch sehr ehrliches, was sich hier auf der Passstrasse zum Paso Internacional de Libertadores abspielt.




Kurz vor der Passhöhe liegt unser erstes Skiziel: Portillo, uns allen noch bekannt von der Ski-WM 1966 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46414035.html . Portillo besteht aus einem grossen Hotel und zwei kleinen, miteinander verbundenen Skigebieten unterhalb (resp. talauswärts) und oberhalb des Hotels. Jedes dieser Teilgebiete besitzt einen Haupt-Sessellift (Juncalillo und Plateau), die mit ein paar kleinere Liften ergänzt werden. Die Attraktion sind dabei die drei Sling-Shot-LIfte, die an einem Bügel 4-5 Skifahrer in die steilen Couloirs hinauf ziehen - mit horrendem Tempo aber viel bequemer als die Rope-Tows ins Neuseeland. Damit werden Couloirs erschlossen, die anderswo nur zu Fuss erreicht werden können - coole Sache! Aber auch das einzig wirklich coole, abgesehen von den Gipfelriesen, die das Skigebiet umrahmen.




der Grösste war auch hier
Slingshot Lift
in diese Couloirs fahren die hoch

von oben
Wir beenden den Skitag mit einem Teller Pasta im Hotel und machen uns auf den Weg über den Paso Libertadores resp. durch den Tunel Redentor hinüber auf die argentinische Seite. Dort begrüsst und der Aconcagua, der mit 6960 Metern höchste Berg ausserhalb Asiens. Durch sehr trockene Hochtäler fahren wir zur Grenzstation, wo wir 1 1/2 Stunden brauchen, um rüber gelassen zu werden - am Ende wurde noch der Hund geholt, der aber herzlich wenig Interesse an unserem Auto zeigte. Dennoch war es sehr unangenehm, wie es auch die weitere Fahrt hindurch ist, auf der wir nicht weniger als 7 Polizeikontrollen durchfahren müssen, wobei wir an der Letzten dann kurz vor dem Ziel tatsächlich angehalten und nach allen Papieren gefragt werden - und das sind in Südamerika in einem Mietauto, das über die Grenzen fährt, viele.

1 1/2 Stunden warten für den Grenzübertritt. Es lebe Schengen!
Kein Schnee; Los Puquios
Kein Schnee: Los Penitentes
Finca Celia

So bleibt am Ende ein fahler Nachgeschmack über diese Polizeipräsenz, den das argentinische Lomo, das uns am Ende des Tages in der wunderschönen in einer Winery liegenden Herberge serviert wird, nicht gänzlich übertönen mag.

Lifte Portillo (12)
Sessellifte: La Laguna, Conejo, El Plateau, Las Lomas, Juncalillo
Skilifte: Cumbre, Puma, Los Canarios, Princesa
Sling Shot: Condor, Roca Jack, El Caracara

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