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Freitag, 11. August 2017

8. August 2017: Andesqui - Cerro Bayo

Wir verlassen heute zuerst Bariloche und dann Argentinien. Zuerst steht aber noch das Skigebiet Cerra Bayo auf dem Programm, das zu Villa La Angostura gehört. Kurz davor werden wir in einer Polizeikontrolle rausgewunken, zuerst will eine Dame mein Alter wissen, dann ein Herr unsere internationale Versicherung sehen, die wir dann nach einigen Versuchen auch vorweisen können. Wir sind froh, dieses Land bald hinter uns zu haben.
Der Versuch eine der fixen Polizeikontrollstationen zu photographieren. Diese hier steht an der Grenze zwischen den Provinzen Neuquen und Rio Negro.
Google Street View hilft, auch wenn auf diesem Bild kein Polizist auf der Strasse steht.
Die Auffahrt zur Talstation von Cerro Bayo ist von der schlammigeren Sorte, es regnet bis zum Parkplatz. Die Base der Ski Boutique Cerro Bayo liegt wie eine Dschungelstation im Regenwald und macht einen überraschend hübschen Eindruck. Jedes der blau bemalten Häuser erfüllt eine Funktion: Tickets, Baños, Resto, Bar, Jardin de Infantes, Rental, Talstation Gondelbahn. Wir sind sehr angetan, auch von der neuen Gondelbahn, die zur Mittelstation Cumelen führt. Von dort führt eine ältere Variante - zumindest sind die Gondeln alt - bis zum Gipfel mit dem schönen Namen Estacion Cumbre(dict.leo.org).  Allerdings mit etwas Verspätung, weil wir eine ganze Weile feststecken, der Wind scheint doch zu stark zu sein. Zeit für einen netten Plausch mit dem Mitfahrer aus Buenos Aires, der für 3 Tage zum Skifahren hergekommen ist, mit seiner Familie sonst in Ushuaia Ski fährt und Valle Nevado als bestes Skigebiet in Südamerika preist. Save the Best for Last! Irgendwann fährt die Gondelbahn weiter und uns bis zum Gipfel - nach uns stellt die Bahn den Betrieb ein! Dieses Glück wissen wir durchaus zu schätzen, denn die Abfahrt vom Cumbre ist eine schöne, mit etwas besserem Schnee und Ortskenntnissen würde der Bergrücken sogar viele Off-Piste-Varianten bieten.

Die weiteren Lifte, die noch laufen, liegen um die Mittelstation verteilt und erschliessen mittelschwere aber schöne (und z.T. kurze) Abfahrten. Die Talabfahrt - eine breite Schneise, gesäumt von der Gondelbahn rechts und zwei Sesselliften links - ist dann noch einmal ein Höhepunkt für sich.













Bei strömendem Regen verlassen wir dieses Dschungelcamp und machen uns auf den Weg zur Grenze, die wir mit einer kleinen Ehrenrunde und ohne Wartezeit - es ist auch niemand sonst unterwegs - überqueren, zuerst die Argentinische und dann die Chilenische, dazwischen liegen 39 Kilometer Fahrt über den Paso Internacional Cardenal Antonio Samore, der mit seiner Höhe von 1321m unterhalb der Schneefallgrenze liegt. In Chile erwartet uns Sturm und ein Stromausfall in den Cabañas. Zum Glück braucht der Ofen kein Holz und läuft die Dusche mit Gas. Ach ja, Polizeikontrollen in Chile: Null.

Lifte Cerro Bayo (7)
Gondelbahnen: Telecabina Jean Pierre, Telecabina
Sessellifte: Lagos, Bosque, Sillita, Panoramica
Skilift: 18


Erst wenn alle 4 Stempel da sind gehts über die Grenze.

Donnerstag, 10. August 2017

7. August 2017: Andesqui - Cerro Catedral Alta Patagonia (Bariloche)

Skifahren hoch über dem Nahuel Huapi
Heute steht Cerra Catedral auf dem Programm, neben Las Leñas DAS Gebiet in Argentinien, liftmässig liegt es sogar weit voran. Unter anderem deshalb ist Bariloche die Hauptstadt des argentinischen Anden-Tourismus. Die Talstation, von der gleich 4 Lifte hochziehen, ist auch etwas vom Grösseren, das ich bislang gesehen habe.  Unzählige Snowboard- und Skivermietungen vermieten Ski und Snowboards (was für ein Palindrom!) an die vielen Brasilianischen Gäste (mir wird Bang um die Seleção – korreliert der Siegeszug der deutschen Fussballer eigentlich mit dem Rückgang der deutschen Skitouristen?).

Das Skigebiet ist wirklich toll und erinnert an Les Orres oder Orcières – es zieht sich in mehreren Sektoren über einen breiten Bergrücken bis 2180m hoch, was doch 1150 m Verticals ergibt. Wir steigen über die Gondelbahn Amancay ins Gebiet ein mit einer kleinen Adrenalinspritze: Wir sitzen bereits in der Gondel, die Türen geschlossen, als der Bahnarbeiter meine Ski wieder aus den Halterungen rausnimmt. Offensichtlich waren sie ihm zu wenig sicher verstaut. Wir rätseln eine (lange) Fahrt lang, wann ich sie wieder bekomme, muss aber nur 3 Gondeln lang warten bis einer mit meinen Ski aus der Gondel steigt und sie mir in die Hand drückt.

Der an der Bergstation der Gondelbahn beginnende Sektor Punta Princesa wird durch 3 Sessellifte und 2 Tellerlifte (La Laguna sehr leider ausser Betrieb) erschlossen. Der Anschluss an den Rest des Gebiets erfolgt leider über einen Ziehweg, da der wunderbar geneigte Hang unterhalb des Sessellifts Punta Princesa 3 viel zu wenig Schnee für eine direkte Pistenführung aufwies, wie leider (3.) viele andere spannend ausschauende Pisten auch. Der Sektor Nubes besteht aus dem gleichnamigen Sessellift bis 2100m und einem Sessel- und einem Skilift mit Park und FIS-Piste. Dann gibt’s einen (wohl Haupt-) Sektor um die Punta Nevada (Bergstation der Seilbahn) mit einem halben Dutzend Sesselliften und sehr sehr vielen Schneesportlern (und ein paar übel ausschauenden Verletzten). Und von unten gesehen ganz rechts aussen gibt’s meinen Lieblingssektor unterhalb der Punta Condor. Leider sind die untersten Pisten geschlossen, doch die, die offen sind, sind menschenleer und sehr schön geneigt.

Was das Liftesammeln (mit Telemark notabene) zur Herausforderung macht sind die schmalen Pisten (für mich mit den Free Heels noch immer schwierig zu fahren) und die langen und extrem laaangsamen Lifte. Der Princesa III ist wohl der langsamste von allen und da ich auf dem Princesa II sitzend gleich drei Mal wegen desselben Verletztentransports angehalten wurde (ein Bier für die/den, die/der mir sagt, wie das möglich ist), verzichte ich auf die dritte Prinzessin und die fehlenden Lifte im Sektor Punta Princesa, die ich beim Skitagesbeginn noch nicht befahren hatte. Und weil die einzige mögliche Talabfahrt aus einer grünen Piste besteht, bei der ich erst noch stellenweise die Ski abschnallen muss und der Regen stärker wird verzichte ich auch noch auf den einzigen Sechser-Sessellift in Argentinien. So, genug der Rechtfertigung.









Skirennen auf der FIS-Piste 
Blick aus der Bergstation Punta Nevada
Differenzierte Pistenmeldung am Condor
Dieses  Banner steht ca. 200 unterhalb des Banners oben. Deshalb differenziert.
Punta Condor
Am Lift .... Militares (der heisst wirklich so)


Wir fahren zurück nach Bariloche (1 Polizeikontrolle, wir werden nicht rausgewunken), diese vermeintliche Perle unserer Tour. Vermeintlich, weil wir einfach nicht warm werden mit dieser 130000-Einwohner-Stadt. Wir haben irgendwie was kleineres und gemütlicheres erwartet. Aber so ist das mit den Erwartungen.

Lifte 14
Gondelbahn: Amancay
Sessellifte: Del Bosque, 2000, Nubes, Condor III, Militares, La Hoya, Lynch, Punta Nevada, Triple Park, Princesa I, Princesa II
Skilifte: Largo, Centro

Mittwoch, 9. August 2017

6. August 2017: Andesqui - Chapelco – und eine Entscheidung

San Martin de los Andes
San Martin de los Andes

Der heutige Tag beginnt nass-kalt: Es regnet (schon die ganze Nacht hindurch) und aus der Dusche kommt auch kein warmes Wasser. Chappeau für den, der trotzdem duscht (ich bin’s nicht). Wir fahren ins Zentrum von San Martin de los Andes an den See und nehmen dort Frühstück ein. Zur Auswahl gibt’s Kaffee und Orangensaft mit wahlweise einem, zwei oder drei süssen Croissants oder Tostadas – bei aller Fantasielosigkeit kommt das dennoch richtig und bei genauerem Hinsehen ist das Frühstück in Frankreich ja auch nicht variabler. 









Der Weg nach Chapelco, dem Skigebiet von San Martin de los Andes dauert rund 30 Minuten. In der Base angekommen schneeregnet es leicht, es sieht auch nicht so aus, als sei der Niederschlag in der Nacht als Schnee heruntergekommen. Von der Base führen eine Gondelbahn und eine Kette von zwei Sesselliften auf das kleine Plateau von Antuluquen, von wo wiederum zwei Lifte eine Etage weiter hinauf führen wo dann die höchstgelegenen Lifte oberalb der Waldgrenze beginnen. Was nach viel tönt ist es in Wirklichkeit nicht: Die mittlere Etage ist kurz und der im Pistenplan wahnsinnig lang eingezeichnete erste Stock ist vor allem eines: flach. Interessant wird es an den drei obersten Liften Silla del Mallin, Silla del Mocho, und Poma del Fillo, die – so sieht es zumindest im dichten Nebel von heute aus – durchwegs kurze aber anspruchsvolle Abfahrten bedienen. (An eine Sicht in die Back Bowls, die es hier ebenfalls haben soll, ist überhaupt nicht zu denken). Dort im Nebel ist der Schnee auch pulvrig-weich (wenn sich nicht gerade eine Eisplatte darunter befand), ab Antuluquen wässrig-weich. Das Telemarken macht heute auf allen Unterlagen grossen Spass. Eine Steigerung zu gestern war aber auch nicht gerade schwierig. So bleibt Chapelco in positiver Erinnerung.









Beschwingt fahren wir zum Auto und mit dem die wunderschöne Route der sieben Seen (7 Lagos, die alle fjordmässig in den Bergen liegen – einfach 800 Meter über Meereshöhe) bis zum atemberaubenden Nahuel Huapi, der uns euphorisch werden lässt: dies ist das traumhafte Patagonien und wir sind hier! Kaum überqueren wir die Grenze von Neuquen zur Provinz Rio Negro weicht die Euphorie schlagartig der Ernüchterung: Auf weit weniger als 10 Kilometern finden 4 (!) Polizeikontrollen statt, bei allen werden Autos rausgewunken und kontrolliert: zwei von der lokalen Polizei, eine von der Polizei der Provinz Rio Negro und eine von der Bundespolizei. An Letzterer wurden wir dann einer genaueren Kontrolle unterzogen (mit einem Polizisten mit der Hand an der Pistole vor dem Auto, während zwei weitere Polizisten hinter dem Auto unsere Pässe abzeichneten), was uns zur Entscheidung brachte: Wir brechen unsere Argentinien-Reise übermorgen ab und fahren zurück nach Chile – trotz fehlender Skigebiete und besseren Wetters hier in Arg. Diese permanenten Kontrollen rauben uns den letzten Spass am Reisen, das geben wir uns nicht. Argentinien hat auf 2017 die Mehrwertsteuer auf Übernachtungskosten für Touristen gestrichen in der Hoffnung, den Tourismus anzukurbeln. Wir empfehlen andere Massnahmen. 

Chapelco (10):
Gondel: Telecabina
Sessel: Silla Graeff, Silla Doble 63, Silla del Mocho, Silla del Mallin, Silla Rancho Grande, Silla Villa Mahuida
Skilift: Lift del Puente, T-Bar del Palito, Poma del Filo