Translate

Posts mit dem Label Skisafari2017 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Skisafari2017 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 16. April 2017

9. April 2017: Neuanfang mit Espace San Bernardo

Morgenstimmung in Aosta, der Stadt, die uns nicht loslassen wollte.
 Zum Abschluss der Skisafari 2017 fahren wir nach La Thuile aber erst, nachdem alle Navigationsgeräte kontrolliert wurden. Ok, eine kleine Verfahrung gibts dann doch, aber im Vergleich zu gestern sind wir zügig aus Aosta draussen und fahren dem Mont Blanc entgegen, diesem atemberaubenden Berg, der sich mit seinen 4800 Metern vor uns aufbaut, unüberwindbar (beinahe). Immer wieder gibt die Strasse den Blick frei auf die Bergkette und wir staunen, bevor die menschenleere Autobahn vom nächsten Tunnel verschluckt wird.



Bei Pré-Saint-Didier (jaja liebe Le Pâquiers, ihr seid zu spät!) biegen wir auf die Passstrasse des Piccolo San Bernardo ein, die das Aostatal mit der Tarentaise verbindet. Die Strasse führt durch ein enges Tal, das sich plötzlich öffnet - und genau da steht La Thuile. Ich war bereits zweimal hier, aber das Wetter hatte noch nie mitgespielt (alte Berichte ), wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb ich nicht zu viel von dem Gebiet halte. Immerhin steht mein 2000. Lift hier, eine gewisse Verbundenheit mit La Thuile ist also vorhanden.

Heute Verbindendes

und früher Trennendes (Fort)

Heute aber herrscht Sonne pur, ein ganz neues Gefühl für mich hier und ein Neuanfang für uns quasi. Wir nehmen die Funiculaire hinauf zur Les Suches und begeben uns auf die Reise nach Frankreich. Dazu hangeln wir uns verschiedene Liften entlang nach Westen, bis wir am Belvedere die Grenze überqueren. Auf der französischen Seite öffnet sich der Blick auf beeindruckende Weise in das Tal der Isère und gibt das Skigigantomanie-Panorama auf die Skigebiete Val d'Isére,  Sainte Foy Tarentaise und Les Arcs - La Plagne frei. Auf einen Schlag sehen wir quasi 270 Lifte (wenn ich die 35 Lifte von La Thuile/Le Rosière auch dazu zähle). Etwas naiv glauben wir dann sogar bis nach Séez (1100m) abfahren zu können, doch soweit kommt mir das Gebiet dann doch nicht entgegen - ich werde wohl noch einmal herkommen müssen.
Mont Blanc

Mont Pourri

Hätte ja sein können. War's aber nicht: Séez

Sonnenschein und blauer Himmel tragen zwar zu einem angenehmen Skierlebnis und zu faszinierenden Aussichten auf die Berge bei, das Skigebiet selbst machen sie aber nicht besser. So bestätigen sich meine 2007 und 2008 gesammelten Eindrücke eines zwar grossen aber skitechnisch unspektakulären Skigebiets (und aufgrund der Meinungen meine Mitfahrerinnen lasse ich auch keine self fulfilling Prophecy gelten). Ausnahmen sind die Ausblicke auf Mont Blanc und Mont Pourri, der Tageskartenpreis von 36€ für 35 Lifte (die billigste Tageskarte in diesem Winter) und die sehr sehr geile Piste 3 Franco Bernardo, die Weltcupstrecke hinunter nach La Thuile, eine der besten Weltcupabfahrten, die ich gefahren bin.





Neue Lifte 8: (* seit 2008 neu gebaut):
Plan du Repos*, Fort*, Chalet Express
Clarine I, Clarine II, Lièvre Blanc I, Dahu, Bellecombe

Auf dem Weg zurück nach Zürich. Auch schön finde ich.


Sonntag, 9. April 2017

8. April 2017: Monterosa (Champoluc/Gressoney/Alagna)

Blick hinüber nach Gabiet

Nach dem gestrigen Abend fällt heute das Aufstehen nicht allen gleich leicht. Das ist jedoch nur bedingt der Grund, dass wir kaum aus Aosta hinausfinden, drei von vier Autos zuerst in Richtung Monte Biancho statt Torino fahren und immerhin eines von vier zuerst das Valtounenche nach Cervinia hineinfährt statt nach Champoluc im Val d'Ayas.

Irgendwann haben wir's dann doch alle geschafft und fahren von Champoluc hinauf ins Skigebiet "Monterosa", das auf der Südseite des höchsten Schweizer Gipfels liegt. Wir sehen also die ganze Zeit auf die Berge (Matterhorn 4479, Breithorn 4164, Liskamm 4527, Monte Rosa 4634) die wir von Zermatt aus ganz anders kennen.


2007 hatte ich das Gebiet bereits einmal besucht - ohne Erfolg, der Wind liess mich nicht einmal in die Nähe des Übergangs Colle Bettaforte hinüber nach Greyssoney. Dieses Mal ist alles anders: Strahlend blauer Himmel, kein Wind weit und breit. Damit kann ich heute endlich das ganze Gebiet befahren, das sich über zwei Pässe und drei Täler hinzieht. Die Abfahrten sind allesamt toll, und oft ziemlich lang. Besonders lang sind ist die Talabfahrt hinunter nach Alagna. Die Piste vom Passo Salati (2971) bis Pianalunga (2046) ist supertoll, doch wir wollen weiter. Obwohl gesperrt machen wir uns auf den Weg hinunter nach Alagna, uns wurde gesagt, es gäbe eine Zwischenstation bei der Gondelbahn, was wir so interpretierten, dass wir immer noch umkehren könnten, wenn es wirklich schlimm ist mit dem Schnee. Die Abfahrt beginnt wie gesperrte Frühlingspisten beginnen: Die Spuren des Pisten Bullys sind noch zu sehen, doch das Auftauen und Gefrieren haben die Rillen der Walze bereits ineinander zerfliessen lassen. Die Schwünge machen Spass, bis der Schnee endet. Wir schnallen die Ski ab, laufen ein paar Meter über die mit Krokussen und Génépy bewachsene Wiese bis zum nächsten Schneeband und fahren weiter.  Je weiter wir kommen desto länger werden die Lauf- und kürzer die Fahrstrecken, bis es in Dosso, einem kleinen Weiler oberhalb Alagna, fertig ist mit lustig. Die Einheimischen sind sich nicht ganz einig wo's weiter geht oder wir verstehen einfach nicht: Auf jeden Fall beginnt der Fussmarsch aus Dosso wie die Abfahrt aus Aosta: Wir suchen den Weg und finden ihn nur mit Mühe. Doch einmal richtig aufgespurt erreichen wir nach einer Viertelstunde das kleine Walserdorf Alagna und die Gondelbahn (und nein, sie hat keine Zwischenstation).

Niemand kann sagen er hätte nichts gewusst.

Alagna - lovely

Schnee!

Walking.

Alagna - finally

Wieder oben besuchen wir die alte leerstehende Seilbahnstation Borchetta delle Pisse, einer schweigenden Zeugin der bewegenden Geschichte des Gebiets von Alagna . Noch weiter oben nehmen wir die Seilbahn hinauf zur Punta Indren (3275) am Fusse des Liskamms (ok, von da gehts noch 1300 Höhenmeter weiter hinauf). Inmitten von Hochgebirgsgängern fühlen wir uns ohne Rucksack, Seil und Eispickel für eine kurze Zeit fehl am Platz, doch bald merken wir, dass die Hochgerüsteten weiter hinauf steigen während wir nur runterfahren wollen. Die Abfahrt selbst im unpräparierten Gelände ist abgesehen vom schweren Schnee harmlos (wenn man die richtigen Ski dabei hat :-)) und abgesehen von einem kurzen Couloir (das jedoch breit genug ist für breite Schwünge).



Champoluc
Alagna
Borchetta delle Pisse

Wir fahren weiter die Talabfahrt "Moos" hinunter nach Gressoney, wo wir den Flüssigkeitsverlust ausgleichen können. Dann weiter mit Seilbahn und Sesselbahn hinauf zur Colle Bettaforte und von dort in Richtung Champoluc bis zur Rifugio Belvedere, wo wir die Sonne geniessen und noch etwas trinken wollen. Doch kaum haben wir die Getränke erhalten taucht schon ein Polizist auf (jaja, nicht nur in Canada ist die Polizei auf der Piste) und stellt uns ein Ultimatum: "Cinque Minuti", bis wir gehen müssen. Also wird's nichts mit gemütlichem Ausklingen lassen. Und das ist gut so, denn die Abfahrt besteht aus 900 rassigen Höhenmetern hinunter nach Champoluc - gemütlich ist anders! Und so beschliessen wir einen tollen Skitag in einem tollen Skigebiet mit einer tollen Skiabfahrt und für einmal ohne uns zu verfahren.
Matterhorn (sieht von Süden ganz anders aus)

Lifte folgen


7. April 2017 - Skisafari Valle d'Aosta: PIla

4000er von west bis ost
Die Skisafari 2017 findet im Valle d'Aosta statt, für mich eines der schönsten Täler überhaupt. Gestern sind wir von Zürich nach Martigny gefahren um dort Zwischenstation zu machen, nun fahren wir über den Grossen Sankt Bernard hinunter nach Aosta und dann gleich wieder hinauf nach Pila, dem Hausgebiet von Aosta. Das Skigebiet ist unverändert, bis auf die Gondelbahn, die 2008 neu gebaut wurde (und uns zwang mit dem Auto hoch zu fahren) und eine neue Piste am Couis I. Aus der Mitte der Stadt führt diese Bahn 1300 Höhenmeter hinauf in das auf einer Terrasse gelegene Gebiet. Schnee liegt dank der nordseitigen Ausrichtung noch genügend, die Aussicht ist wie immer fantastisch. Wir geniessen das Frühlingsskifahren und freuen uns über die neue schwarze Piste, die östlich vom Couis I über die steilen Flanken des Pointe Monpers führt.

Wir nehmen die Gondelbahn hinunter nach Aosta, es ist sommerlich warm und bleibt es auch den Abend hindurch. Aosta war bereits bei den Römern beliebt, die Altstadt ist äusserst hübsch und so macht der Aprés Ski à la Aostienne besonders Freude. 

Aosta mit neuer Gondel
Pila Skiresort - Couis I befindet sich links beim Schatten
Cogne
Mont Blanc
und wieder hinunter