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Sonntag, 31. Januar 2010

29. und 30.1.2010 Hochschwarzwald

Nicht die einzige Lawinengefahr an diesem Wochenende im Schwarzwald
(sorry for the handypics)

Die Guten: Neuhaus/Wieden links und Rotelache/Hofgrund rechts

Selwyn lässt grüssen: Notschrei von unten und oben

ebenfalls Selwynianisch (nur much cheaper): Wasen links und Haldenköpfle rechts

Altglashütten und Hofgrund

Muggenbrunn mit Franzosenberg links und französischem Lift rechts

Vom Mont Blanc zum Feldberg, ein Riese jagt den anderen. 2 Tage im Schwarzwald, der sich nicht schwarz sondern tief weiss und verschneit präsentierte. Ein Handicap war, dass wir am Freitag unterwegs waren: Viele Lifte und Gebiete waren geschlossen, da sie nur am Wochenende betrieben werden, wenn die Freiburger und Basler in die sonst so beschauliche Gegend einfallen. So mussten wir die geplante Route ein wenig umstellen.

1. Tag: Feldbergschlaufe
Die einzige grössere Skiregion im Schwarzwald ist der Liftverbund Schwarzwald, der 28 Lifte verteilt auf verschiedene Regionen umfasst. Klar, dass wir damit beginnen. (Für Nachahmer: Um die Wege zu optimieren haben wir die Tageskarte online auf die Keycard gebucht, da dies nicht an allen Kassen möglich ist.)

Menzenschwand
Der kleine Ort im gleichnamigen Tal liegt zugedeckt unter den Neuschneemassen, klar, dass da an Liftbetrieb nicht zu denken ist. Schade, denn so wirds nichts mit dem Besuch der weltberühmten hiesigen Schneesportschule.

Altglashütten

Der Schwarzbachlift ist der prototypische Schwarzwaldlift: Waldschneise, rechts ein Lift, links eine Abfahrt. Von denen gibt es noch ein paar weitere durch die Bäume, die wir aber sein lassen.

another Weltcupstarthaus

Feldberg

Das grösste Gebiet im Liftverbund, wenn auch der Feldberg gar nicht mit den Ski befahren wird: Der höchste Punkt liegt am Vorgipfel Seebuck. Wir starten in Fahl beim Ziel der Weltcupstrecke mit dem Sessellift und hangeln uns durch dichtes Schneetreiben rüber zum Seebuck, bevors wieder zurück geht. Das Gebiet bietet einige gute Hänge, vor allem die Weltcup-Strecke hat einiges zu bieten, ebenso das Fahler Loch, doch mehrheitlich sind die Abfahrten schon sehr sehr kurz und flach. So flach, dass die Anzahl der Lifte beeindruckend hoch ist.

Muggenbrunn - Wasen
Auch in Muggenbrunn standen die Lifte, mit Ausnahme des Wasenlifts. Merke: Es geht immer noch flacher!


Im Schwarzwald müssen sich die Lifte den Weg durch die Bäume kämpfen, so dicht stehen die da. Wie hier der Stübenwasern in Todtnauberg.

Todtnauberg
Nach dem erfolgreichen Einsatz der Lawinenschaufeln (das Auto fand dann den Weg vom 'Parkplatz' wieder auf die Strasse) befahren wir zum Abschluss das Alpine Skistadion Todtnauberg. Auch hier stehen 3 Lifte still, doch die anderen laufen. Im dichten Schneetreiben powdern wir am Stübenwasern-Lift (auch eine FIS-Strecke) und am Kappellenlift. Die Hänge sind knapp genügend geneigt, damit man im Tiefschnee vorwärts kommt. Bei besseren Bedingungen (härteren Pisten und geöffneten Liften) kann man sich hier sicher unterhalten. Wir tun das auch, ziehen uns dazu aber ins Hotel zurück, um diesen super Wintertag ausklingen zu lassen.

2. Tag: Westschlaufe

Heute konzentrieren wir uns auf die Gebiete westlich des Feldbergs in Richtung Schauinsland.

Muggenbrunn - Hauptgebiet
Zunächst besuchen wir aber das gestern geschlossene Gebiet von Muggenbrunn. Die beiden unteren Lifte Franzosenberg und Köpfle bieten dabei schöne Hänge, der hintere Winkellift hingegen ... naja. Zwei Merkmale: Frankreich ist nicht weit und es gab doch tatsächlich einen Hang, den wir lawinentechnisch nicht zu fahren wagten.

Notschrei
Der Notschrei ist ein 2 € Lift - pro Fahrt! Somit bezahlt man pro Höhenmeter 10 Cent. Etwa. Dafür hat man dann den Lift mit dem wohl coolsten Namen im Palmares.

Haldenköpfle
Wir fahren weiter und erreichen nach rund 2 Minuten Autofahrt das Haldenköpfle. Dieses Gebiet - 1999 erbaut, als die Klimaerwärmung noch kein Begriff in der Bergbahnplanung war - besteht aus den Liften 1 und 2 und stellt somit die Antithese zum Notschrei dar. Nicht bzgl. den Höhenmeter, da sind beide gleich. Aber bzgl. der Kreativität bei der Namensgebung.

Hofsgrund
Ein paar Meter Autofahrt durch beeindruckenden Winter weiter zweigt eine Strasse rechts ins Tal hinab. Spannend bei dem Schnee. Und unten im Tal am Fuss des Schauinsland liegt Hofsgrund, das wahrscheinlich 1 Gebiet bieten würde, wenn man die Verbindung erkennen könnte. Doch fehlende Pistenmarkierung und Nebel zwingen uns dazu, das Gebiet aufzuteilen. (Aber keine Angst, aus Fairnessgründen wird es aber nur als 1 Gebiet gerechnet.)

Skilift Rotlache
Da fährt man in die grössten Gebiete der Welt um Erfüllung zu finden, auf 3800 Meter hinauf, auf 78% steilen Pisten hinunter oder alles noch extremer Off Piste - und dann kommt dieser Lift und zeigt einem, dass es null-zero-nix an Superlativen braucht um Spass am Skifahren zu haben, sondern einfach etwas viel Schnee und verspieltes Gelände. Und beides finden wir an diesem wunderbaren back-to-the-roots Lift etwas unterhalb von Hofsgrund, der uns zwingt, mehr als die eigentlich geplante eine Fahrt hier zu absolvieren. Danke Rotlache fürs Augen öffnen.

Skilift Rosshang
Einer der beiden Dorflifte (der andere lift nicht), der ganz im Schatten der Erinnerungen an Rotlache stand, weshalb die eine Abahrt gar nicht wirklich wahrgenommen wurde. Aber wir waren da. Glaube ich.

Wiedenereck
Und dann, als wir schon dachten die Highlights seien vorbei, kamen wir - nach dem Mittagessen im Gasthaus Giesshübel und etwas längerer Fahrt durch Schneetreiben und enge Täler - nach Neuhaus. Auto ab, Ski an und los gings auf einem schön steilen Hang hinauf in den Wald und sogar noch weiter. Das Wiedenereck war eigentlich als sechsfache Einzelfahrt geplant, doch die Aussage des Lift"boys", dass alle Lifte verbunden sind, entlockte uns ein Juchzer. Tatsächlich: Oben waren verschiedene Lifte ausgeschildert. Wir entschieden uns für den Heidstein - toller Hang und ebensotolle Apres Ski-Bar in der Talstation, dort, wo früher wahrscheinlich einmal der Antrieb des Doppellifts stand - von oben auf etwas mühsamen Ziehwegen zum Wiedenereck - ebenfalls ein guter Hang und von dort aus wiederum ebenaus durch den Wald zum Rollspitz-Lift, der wohl die beste Abfahrt von allen Liften hier bietet. Dann begingen wir den Fehler, den Scheuermatt-Lift noch zu besuchen, einen kurzen flachen Lift, der einzige, der Anfängern empfohlen werden kann. Dummerweise war dorthin nur der Hinweg beschildert - eine endlose Reise auf der Loipe - doch den Rückweg suchten wir umsonst. (Des Rätsels Lösung findet sich hier). Dennoch waren wir sehr angetan von den übrigen Abfahrten des Wiedenerecks, des letzten der Gebiete, das wir auf unserer kurzen "Deutschland- ein Wintermärchen"-Tour besuchten. Schön wars.




Lifte 26
Sessellifte (3): Rothausbahn, Seebuck 6er, Seebuck 2er,
Skilifte (23): Resi 1, Zeiger, Zeller II, Grafenmatt I, Silberwiesen I, Schwarzbachlift, Kappellenlift, Stübenwasernlift, Wasen, Heidstein, Neuhaus, Eichbühl, Wiedenereck, Rollspitz, Scheuermatt, Haldenköpfle 1 und 2, Notschrei, Franzosenberg, Köpfle, Winkellift, Rotlache, Rosshang

Freitag, 13. Februar 2009

Freitag der 13.: Nekroski Ticinese

Die ganze Welt war geschockt, als im letzten Winter die Meldung durch Ticker lief, dass die Bergbahnen in Bosco Gurin und Cari Konkurs anmelden und den Betrieb per sofort einstellen müssten. Der Horrormeldung folgten Widersprüche und Widersprüchliches und zum Schluss ein Rückzug der Konkursmeldung und die Festsetzung der Nachlassstundung bis zum 13.2.2009 - also bis heute (mehr dazu unter http://www.grischconsulta.ch/media/313.pdf).

Bosco Gurin bedeutet im Altwalserdeutsch: Dorf unter dem Schnee)

Es hat deshalb schon was Nekrophiles, an einem Tag die drei dem Tod geweihten Skigebiete zu besuchen. Sollten da Perlen auf dem Altar ökonomischer Grundsätze basierend auf pessimistischen Schneeprognosen geopfert werden? Bereits bei der Anreise nach Bosco Gurin wird ein erstes Problem offensichtlich: Die Anreise dauert ewig, zuerst durch das Valle Maggia, dann durchs Val di Bosco auf einer engen Strasse, die sich ständig durch immer höhere Schneemauern den Berg bis auf 1500 Meter hinaufwindet. Und dort, wo das Tal endet, geht dann ein kleines Skigebiet auf, eine Handvoll Lifte (2. Problem) mit unspektakulären (Problem 3) und schlecht präparierten (4. Problem) Pisten, die obersten beiden Lifte laufen nicht (5. Problem), Pistenpläne gibt es auch keine mehr ("die sind ausgegangen"), nur die stattliche Anzahl an Leuten und die Unmengen von Schnee passen nicht so richtig zur Kehraus-Stimmung.


Bosco Gurin: Obstacle-Parc

Nach kurzem Aufenthalt und langer Anreise folgt die nächste Bergstrecke - von der Leventina hinauf nach Cari. Die Halbtageskarte kostet hier gleich viel wie die Ganztageskarte in Bosco-Gurin, bei einem Lift weniger und ein paar Höhenmetern mehr und insgesamt etwas breiteren Pisten. Die Analogie zum Partnerort: Auch hier laufen nicht alle Lifte.

Cari - Mittelstation

Der Aufenthalt in Cari fällt insgesamt etwas kürzer aus, wie auch die Reise nach Leontica im Valle Blenio, dem vermeintlichen Highlight des heutigen Tages. Doch auch hier: Nur die Hälfte des Gebiets ist geöffnet. Die Pisten sind kurz, eng und schlecht präpariert. Irgendwie kommt keine rechte Stimmung auf.


Pistensicherung in Nara

Während sich also Carlo Janka über holprige Pisten zum vielumjubelten WM-Titel kämpft tun das Kohorten von Touristen in Tessinern Skigebieten auch - ohne dieselbe Ehrerbietung zu erfahren. Es scheint, als hätten die Orte den Glauben an ihre weitere Existenz aufgegeben, ansonsten lässt sich eine solche Pistenpräparation und Pistenmarkierung nicht erklären. Dabei wären die Vorbilder so nahe - ein Besuch in Italien könnte aufzeigen, was Pistenkomfort und -sicherheit bedeutet. Aber wahrscheinlich werden solche Reisespesen vom Konkursverwalter untersagt. Und hier noch was für ökonomisch Versierte zum hirnen: Ein Einheimischer meinte, dass die Skigebiete Werktags nur einen Teil der Anlagen laufen lassen, da es nur wenig Gäste habe - dies in der Hauptferienzeit und zum vollen Tarif notabene.

Boso Gurin (3): Seggiovia Ritzberg, Scilift Stafla, Scilift Naatscha
Cari (2): Seggiovia I, Seggiovia II
Nara (3): Seggiovia "Cabriolet", Sciovia Lagunc, Sciovia