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Sonntag, 23. August 2009

20.08.2009 Mount Buller


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Mit war klar, dass es nach dem gestrigen Höhepunkt für Mount Buller schwierig werden würde, zumal verschiedene Quellen von wenig Schnee da berichteten. Die Fahrt von Tawonga dauerte 3 Stunden bis ich zum Häuschen gelangte, das wieder einmal 33 AUD für die Zufahrt zum Resort abknöpfte. Schnee war entlang der Strasse - die etwas weniger wild ist wie die nach Hotham oder Fallls Creek - nicht zu entdecken, umso perfekter war die Überraschung, als ich plötzlich auf einen Parkplatz eingewiesen wurde. Der Blick zum Hügel gegenüber verhiess nichts Gutes:
Eigentlich verheissungsvoll: Die Nordseite des Mount Buller, hoch über dem Rest des Landes......hat auch etwas vom Kronplatz...
...und mit Goodwill etwas von Avoriaz.
Grüne Waldschneisen und stehende Lifte. So kam es gelegen, dass es mir hier – den kritischen Stimmen sei es ausdrücklich erwähnt – zum ersten Mal (sic!) in der Down Under Boucle nur auf die Halbtageskarte (geschenkte 86 AUD) reichte. Das Gebiet von Mount Buller erstreckt sich auf beide Seiten eines Kamms, doch sowohl die der Sonne zugeneigte Nord- als auch die eigentlich schattige Südseite waren gleichermassen aper. Neben den Abfahrten bei den Gipfelliften waren gerade mal 3 Pisten geöffnet, worunter der Wombat Run einen eigentlichen Höhepunkt darstellte. Die Lifte zu den schwarzen Pisten der Südseite waren alle geschlossen, so dass der Eindruck ein Unvollständiger ist. Dennoch: Auch bei tollen Schneeverhältnissen ist Mount Buller wohl nur Mittelmass, zu flach ein Grossteil der Abfahrten, zu kurz auch. Dennoch schade, gerne hätte ich Melbournes Hausgebiet (rund 3 Stunden von da) unter besseren Umständen kennen gelernt. Nach 90 Minuten waren die Lifte gemacht (manche sogar mehrmals) und ich trat die Rückkehr nach Melbourne an. Das ist es also gewesen vom Skiabenteuer Down Under. Fazit folgt.
Zum Abschluss die einzige mögliche Gondelfahrt in Australien. Wenns auch eigentlich ein Sessellift ist.
Lifte Mount Buller (12)
Sessellifte: Blue Bullet, Holden Express, Wombat, Howqua, Summit, Grimus, Burn Hut, Emirates Discovery, Horse Hill Access
Skilifte: Skyline, Koflers, Spurs

Freitag, 21. August 2009

19.08.2009 Mount Hotham

Feathertop und Razorback. Bestimmt nicht zum letzten Mal so gesehen.

Vom Motel in Tawonga South (übrigens, wer sich mal dahin verirrt: das Allamar Motel ist höchst empfehlenswert) gings heute über den Tawonga Pass ins benachbarte Bright Valley nach Harrietville, von wo aus sich die Great Alpine Road in noch bemerkenswerterer Weise nach Mount Hotham hinaufschraubt als die Partnerstrecke gestern. Die Resort Fee beträgt dann auch stolze 33.50 AUD und kennt keine Gnade mit Alleinreisenden (die Fee in Falls Creek gestern war für Einzelbesucher reduziert). Der Ärger darüber verfliegt aber bei der Fahrt, die über die Treeline hinaus immer höher hinauf führt und eine der atemberaubendsten Aussichten freigibt, die ich je von einer Strasse aus gesehen habe: Die Strasse ist auf den Bergkamm gebaut und
Great Alpine Road
führt diesem entlang nach Süden, links und rechts gehts hunderte Meter hinunter, die Sicht dutzende von Kilometern über die benachbarten Hügelketten, die alle tiefer gelegen sind als die Strasse. Und dann irgendwann baut sich links von mir der berühmte Mount Feathertop auf, den zu besteigen ich ja eigentlich in der ersten Woche meiner Oz-Boucle geplant hatte: Ein wahrlich schöner Berg für seine 1922 Meter.

Ich parke auf dem Loch Parking etwas ausserhalb von Hotham und schnall mir die Ski an: Da die Strasse über den Gipfel (Mount Hotham) führt befindet sich der Parkplatz oberhalb des Skigebiets. Bei der ersten Fahrt öffnet sich der Blick in das Tal, in das die Lifte gebaut sind – ich bin entzückt: Hier scheint es eine ganze Reihe an steilen Hängen zu haben. Doch zuerst gilt es eine Liftkasse zu finden: Beim Parking gabs kein Ticket. Der Liftboy am Road Runner meint, dass ich in den Ort müsste, lässt mich aber ohne Ticket und Anstalten auf den Lift. Sowas wäre in Thredbo nicht denkbar gewesen. (Später stellt sich heraus, dass es auch an der Talstation des Village-Lifts – also am tiefsten Punkt des Skigebiets – eine Ticketeria hätte - Info für den Fall). Der Ort wirkt wesentlich sympathischer als Falls Creek, die Gebäude sind gepflegter und kleiner. Für 98 AUD legalisiert fahre ich die erste richtige Abfahrt: Den Sundowner. Und der geht gleich richtig zur Sache: Steil und auf breiten Pisten gehts dem Tal entgegen, verschiedene Abfahrten zweigen ab und erschliessen noch steilere Abfahrten. Am Schluss sammeln sich alle im Tal auf einer breiten Piste, die zum Lift zurückführt. Ich bin begeistert, auch wenn einige der Abfahrten (z.B. Hackers Horror und Wall of Death, was für Namen!) und sogar ein ganzer Lift (Blue Ribbon) mangels Schnee geschlossen sind, denn weiter hinten im Tal stehen 4 weitere Lifte. Und alle führen zu tollen Abfahrten: Steil, z.T. sogar wirklich steil, wie in der 'Extreme Skiing Zone', einem abgesperrten Gebiet, das verschiedene Varianten über 30° beinhaltet, die - je nach Routenwahl - zum Schluss nur über extremstes Treeriden wieder in das Tal führen, von wo ein schmaler Weg zur Talstation des Heavenly Valley Lifts führt. Wer Glück hat erwischt eine der beiden Brücken über den Bach, die andern müssen halt waten. Ich habe noch nie eine offizielle Route gesehen, die solche Abenteuer beinhaltet. Die hintersten beiden Lifte, erschliessen mehrere kurze aber schön steile Hänge und die längste Abfahrt im Gebiet: Auf der anderen Talseite – mit Blick auf Hotham, die Lifte und Pisten vis à vis – führt die Spargo's Abfahrt (oder die Variante One Tree Hill) ins Tal zum schmalen Weglein. Neben den beiden Abfahrten gibts eine grosse Anzahl von Treeriding-Lines, die durch den auf dieser Talseite losen Snowgumwald möglich sind: Der Schnee ist wunderbar angefirnt – ein Erlebnis, wie ich es nicht erwartet und gerne noch einmal erlebt hätte, doch die meisten Lifte schliessen leider auch hier am Abend. Dabei möchte ich hier doch eigentlich nie mehr weg. Zugern würde ich jetzt in den Apres Ski für einen oder zwei Sundowner (diesmal im Glas) und dann in einem der gemütlichen Häusschen Essen – und gleich wieder auf die Ski, denn heute würde auch noch das Nachtskifahren stattfinden...naja, man darf ja noch Träume haben. Nur hab ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich ausgerechnet in Australien eine Comeback Destination finden würde.

Bilder: Zuerst folgt eine Übersicht, im Uhrzeigersinn um den Kessel herum
Blick vom Roadrunner zum Heavenly Valley, Gotcha und The Orchard Vom Gotcha zum Orchardvom Orchard nach Hotham und Road Runnervon der Abfahrt Spargo zum Gotcha, Keogh's und The Orchardvom Ende der Abfahrt Spargo's zum Gotcha - alles was weiss ist ist fahrbar

Folgend noch ein paar Eindrücke zur Schärfung der Vorstellungskraft:
Snowgums bei der Spargo's AbfahrtPerfekt fürs TreeridenDas Ende der Mary's SlideSwindlers Trail sammelt sie alle wieder auf. Im Hintergrund der Snake GullyHotham

Lifte (8)
Sessellifte: Road Runner, The Village, The Summit, Heavenly Valley, Gotcha, Keogh's, The Orchard
Skilif: The Drift

Dienstag, 18. August 2009

18.08.2009 Falls Creek

Bogong High Plains

Endlich wieder auf die Ski heute. Nach den Gebieten der Snowy Mountains stehen nun die Victorianischen Resorts auf dem Programm. Diese weisen eine andere Charakterstik auf: Sie befinden sich alle auf den Berg gebaut. Die kurvenreichen Zufahrten mit über 1000 Höhenmetern sind gefürchtet – zurecht, wie mir die 35 Kilometer von Mt Beauty hinauf nach Falls Creek beweisen. Falls Creek rühmt sich selbst, die meisten schwarzen Pisten zu haben – der Blick vom Parkplatz zum Skilift scheint dies (vorerst) zu bestätigen.

Vorne Parkplatz - hinten rechts der Poma International

Summit
France meets Falls Creek - nicht ganz so schlimm, aber worse than in NSW

Doch zuerst klappere ich die südlichen Lifte ab: Flache, für Anfänger bestens geeignete Pisten führen ein paar Höhenmeter an die Ufer des Rocky Valley Lake hinab, von wo mehrere Lifte wieder auf den Hügel zurückführen. Ausser den Liften Ruined Castle (dieser bedient nicht nur eine kurze steile Passage, genannt St Elmos Slide, sondern wird auch noch durchgehend mit Musik beschallt (Cure!!)) und Scott (beste Abfahrt: Race Course of course) kann diese Seite des Skigebiets aber nicht mit gutem Gewissen empfohlen werden. Die Talabfahrten zum Resort, die noch etwas Abwechslung versprochen hätten, sind mangels Schnee geschlossen – überhaupt ist der Schnee verglichen mit den Gebieten der letzten Tage sehr knapp.

Der See

Ruined Castle

Zudem geht mir die Freundlichkeit des Liftpersonals langsam auf die Nerven: Das Girl, das die Tageskarte kontrolliert: „Hi – How are you?“, der Typ, der beim Einstieg hilft „Hello – How are you today?“ und oben wird man dann auch schon freudig und von weitem begrüsst „Hello – How are you?“, auch dann, wenn man gerade erst vor 5 Minuten denselben Lift benutzt hat. Ich wechsle hinüber zu den Liften nördlich des Resorts, das Beste hab ich mir ja noch aufgehoben. Über den Expressway gehts zu den Liften Summit und International, die auf dem Pistenplan fast nur schwarze Abfahrten bedienen. 


Expressway von oben und von der Seite (die letzte Rinne rechts in der Sonne)

Und tatsächlich: Die Anforderungen an die Skifahrer wachsen doch merklich. Leider ist auch auf dieser Seite des Gebiets der Schnee eher knapp, so dass etliche der schwarzen Abfahrten zwar
Geöffnete Abfahrt (Last Tango). Ok, auf dem Schild oben steht "Caution!"
geöffnet, aber eigentlich unfahrbar sind. Die Pisten sind so steil, dass sie die Auszeichnung 'Most Difficult' auch verdienen würden, ohne dass Steine und Gebüsche die Herausforderungen noch erhöhen. Dennoch: Ich konnte die Abfahrten mit so illustren Namen wie 'Apres Vous', 'The Maze', 'Widow Maker' oder 'Valley of the Moon' fahren, die alle vom Lift International erreicht

Was für ein Name für eine Abfahrt!
werden können, ein Lift übrigens, der neben den Abfahrten noch einen weiteren Vorteil aufweist: Hier wird man nur einmal gegrüsst, vom Girl, denn der Liftboy schweigt verdankenswerter Weise und an der Bergstation steht gar niemand.
Eine besondere Hürde bei den Treerides stellt der um das gesamte Skigebiet führende Wassergraben dar,
in dem das Schmelzwasser gesammelt wird,um es wieder in den Speichersee zurückzuführen.

Lifte (11)
Sessellifte: Gully, Eagle, Towers, Droyer's Dream, Falls Express, Scott, Ruined Castle, Summit
Skilifte: Monkey Bar, Lakeside, International