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Mittwoch, 20. Januar 2010

20.01.2010 Massif des Bauges (zum mitzählen)

Heute stehen die Gebiete des Massif des Bauges an, das sind die Hügel und Berge zwischen Albertville, Champéry und Annecy (das übrigens für die olympischen Winterspiele 2018 kandidiert. Gruss nach Zürich). Entgegen den gestrigen Versprechern der hiesigen Meteorologen ist der Morgen sonnig und der Weg von St. Pierre d'Albigny (sehr schönes Dorf) über den Col du Frêne wunderbar, wobei vor allem der Wechsel vom breiten und doch ziemlich dicht besiedelten Tal der Isère hinüber in das nur durch wenige Bauernhöfe besetzte Tal von Ecole beeindruckt: Back to Nature würde Fad Gadget wohl denken. Nach einigen Kurven ist das erste Ziel erreicht.
Aussicht vom Mont Prelat in die Bauges

1. Aillons-Le-Jeune 
Ein Gebiet so richtig nach dem Geschmack der Herren Girardelli und Kernen: Künstlich angelegte Schläge auf eisigen Pisten lassen das Herz jedes Retro-Skifahrers höher schlagen. Leider zähle ich mich nicht zu dieser Spezies und wechsle darum gerne ein Gebiet weiter. (Fairerweise muss ich anfügen: Bei besseren (weicheren) Verhältnissen ist es hier sicher toll, die schwarzen Pisten durch die Waldschneisen versprachen einiges (leider waren die Abfahrten zu - zu wenig Schnee), und die Aussicht über das Tal der Isère alleine lohnt die Anfahrt). 
 Lifte 5 
Sessellifte: Les Rochettes, Le Mont Prelat 
Skilifte: Les Croés, La Combe aux Biches, Le Cabri

 
Sicht auf das Gebiet von Allion von Margeriaz aus. Im Hintergrund die Gipfel der Belledonne.

2. Margairaz (edit: Nummer 200!)
 
Das einzige Skigebiet mit Fussballstar! Jetzt weiss ich, warum der Freddy den Xavier unbedingt (zurück)holen wollte. Margeriaz liegt auf der anderen Talseite von Aillons le Jeune und bildet quasi das professionelle Ski-Herz der Bauges. Man könnte es als die französische Antwort auf Sörenberg bezeichnen: Zu 80% blaue Pisten durch Wälder geschlagen, dazu 12.5% rote und 7.5& dunkelrote Abfahrten. Dazu kommt eine super Aussicht über die Bauges zum Mont Blanc und nach Westen zur anrollenden Schlechtwetterfront. Die ersten Flocken fallen auf dem Parkplatz des 200. Gebiets auf der Boucle die Leben heisst. 
Lifte 8 
Sessellift: Le Roc de Balme 
Skilifte: Les Ambruniers, L'Alpage, La Bergerie, Le Golet, L'Agneau, Les Biolles, Pré-Boudart

 
Ja, so sieht's hier aus am Grand Revard

3. La Féclaz
 
Dass es diese Station überhaupt gibt weiss ich erst seit der Meteosendung des hiesigen Lokalfernsehens. Genau genommen zählt es mit 4. zur Touristikregion Savoie Grand Revard. Féclaz hat eine kleine Skischaukel durch den Wald zu bieten, wie ich sie mit Ausnahme von Selwyn in Australien noch nie gesehen habe. Chappeau! Dennoch heisst es nach 30 Minuten: Wechseln! 
Lifte 3 
Sessellift: L'Orionde 
Skilifte: Sire, Gorges

4. Revard 
Durch die Schneewolken kann man erahnen, welche Hammeraussicht von der Belvédère du Revard über Aix-les-Bains und Chambéry hat - darum heisst es dort wohl auch so. Mir beibt bei schönstem Schneetreiben jedoch nur, die Skischaukel unter 3. quasi noch einmal zu wiederholen, einfach mit etwas steileren und längeren Pisten und auf Ost- statt Westhängen, was aber bei dem Wetter auch nicht so einen grossen Unterschied macht. 
Lifte 3 
Sessellift: Ebats 
Skilifte: Col des Ebats, Tesson

 
Talstation von Semnoz Seite Bauges
5. Semnoz
Über schneebedeckte Strassen quer durch die Bauges fahren, nach Chatelard rechts abbiegen und auf dem Col de Leschaux links, durch ein paar Weiler hindurch, die Passstrasse durch immer stärker werdendes Schneetreiben nach Semnoz hinauf rasen um die Caisse vor Kassenschluss zu erreichen: Der Kassier (gleichzeitig Liftwart und Rettungskraft) hat Skrupel, die Karte (Preis € 9.50 inkl. Keycard) zu verkaufen, weil die Life ja nur noch 1 1/4 Stunden geöffnet haben. Ich fahre von der Bauges-Seite (2 Lifte) zur Annecy-Seite (rund 6 Life) hinüber, sehe leider nichts ausser Nebel und Schneetreiben, kann die Wucht der Aussicht aber erahnen und die paar wenigen Abfahrten, die sich hier lohnen (Bauges-Seite). Trotz allem: Semnoz würde schon was bieten, wenn es Wetter und Zeit besser mit einem meinten.
Lifte 5 
Sessellifte: Panoramique, Belvedere (ziemlich eindeutig die Namen) 
Skilifte: Golet, Chatillion, Aigle

Dienstag, 19. Januar 2010

19.01.2010 Massif de Belledonne (Isère)

Heute heisst es Abschied nehmen von der Maurienne, doch ein Wiedersehen wird sicher folgen, zu viele Möglichkeiten gibt es hier, zu schön sind die Berge.
Nach dem Ende der Maurienne im Tal der links folgt bald einmal Flachland. Eine gerade Strasse führt direkt nach Allevard les Bains. Dort führt die erste Kurve zum Skigebiet Collet d'Allevard, die zweite zum Skigebiet 7 Laux, das in der Grande Boucle 2006 Chamrousse geopfert wurde.

Collet d'Allevard
Die in den frühen Sechzigern gebaute und seither unveränderte Station (ist das schon eine Village??) befindet sich 10 km und 1000 Höhenmeter über Allevard und bietet gemütliches Skifahen auf flachen Pisten sowie eine beeindruckende Aussicht auf den Mont Blanc und über das Tal der Isère bis nach Grenoble. Die
einzigen erwähnenswerten Abfahrten befinden sich am Tournetalon, aber ich glaube kaum, dass jemand von euch deshalb dort hinauf fährt. Vielleicht aber wegen der Speed Riding Schule, die es auch hier gibt - bei übrigens weitaus geeigneterem Gelände für Speed Riding Schüler als gestern.
Lifte 6 Sessellifte: Les Tufs, Grand Paul, Les Plagnes, Grand Collet Skilifte: Lac I, Marmottes 

Les Sept Laux
Von Collet runter kurz vor Allevard einmal scharf links und man befindet sich auf der Strasse nach Le Pleynet im malerischen Val Breda mit dem noch malerischen Hauptort La Ferrière. Leider ist dann in Le
Sehen höher aus als sie sind. Die höchsten der Belledonne kratzen nur knapp die 3000er Grenze
Pleynet, einem der 3 Einstiegsorte zum Gebiet 7 Laux Schluss mit malerisch. Aber ich bin ja auch nicht zum Malen hier sondern deshalb, um endlich eines der letzten grossen Defizite zu beheben: 7 Laux war bereits im ersten Skiatlas aufgeführt, den ich anfangs der 80er erhalten habe. Et voila, enfin!
Die Pleynet-Seite mit Blick zum Vallon du Pra
2 Sessellifte ziehen vom aus rund 10 Häusern bestehenden Ort die Hänge hinauf, oben geht es dann auf der anderen Seite wieder hinunter nach Pipay und Prapoutel. Der erste Eindruck: Einige breitere Pisten, die aber eher um den Berg herum führen als den Berg hinunter. Beim genaueren Hinschauen wird aber auch klar warum dem so ist: Die Direttissimen sind für die Freerider reserviert! Noch selten habe ich ein Gebiet gesehen, in dem soviele Off-Piste Routen befahren waren, soviele Incredible Lines bereits Spuren aufwiesen und Felsen als Sprungschanzen gebraucht waren. Vom höchsten Lift Le Pouta aus ist alles befahren, was nur einigermassen nach Schnee aussieht (und viel Schnee liegt nicht!), aber auch vom Le Grand Cerf und von Le Tétras stehen auf beiden Bergseiten jede Menge (inoffizieller) Abfahrten bereit. Der offizielle
Zwei Bergseiten und in der Mitte ein Kamm
Höhepunkt ist die Abfahrt Vallon du Pra. Und dort war mir klar, dass ich heute den Gini machte: Schlechte Vorbereitung = falsche Ski! Merke: 7 Laux darf auf keinen Fall mit einem Slalom-Ski befahren werden, denn es braucht definitiv mehr unter der Bindung als 66mm, um die Buckelpisten und Tiefschneehänge geniessen zu können.
Zum reinzoomen: Linien unterhalb des Pouta
Lifte (16) Sessellifte: Pincerie, Le Grand Serf, Les Bouquetins, Les Charmois, Le Pouta, L'Aigle, L'Eterlou Skilifte: L'Ecureuil, Le Soleil, Les Loups, Le Tétras, Marmottons, Les Marcassins, Les Blanchons, Le Plan, Les p'tits Loups

Montag, 18. Januar 2010

18.01.2010 Maurienne Moyenne (zumindest fast)

Kaiserwetter, genau richtig für die Königsetappe: Heute stehen die 3 Gebiete rund um Modane auf dem Programm und zwar in dieser Reihenfolge: Aussois, La Norma und Valfréjus. Die weiteren Ausführungen verlassen nun die chronologische Ordnung und machen einem Tagesranking (nicht basierend auf der Anzahl Lifte!) Platz.
1. Platz: Valfréjus 
Ohne Übertreibung kann man hier von einer faustdicken Überraschung sprechen. Die Station überzeugt nicht nur durch ihre kompakte und moderate Bauweise (man könnte sie schon beinahe als gemütlich bezeichnen), ihre romantische Lage in einem Südtal mit Sonnenschein und ihre beeindruckende Aussicht über das Val d''Arc, sie wartet auch mit einem abwechslungsreichen Skigebiet auf, das 3 kleine Täler erschliesst, rassige Talabfahrten aufweist und mit dem Punte Bagna einen Höhepunkt im Skigebiet aufweist, bei dem nicht nur Free- sondern auch Speedridern das Herz höher schlägt. Für erstere gibt es den ganzen Talkessel zum Plateau d'Arrondaz und hinunter zum Pas du Roc weitere Tummelfelder, für zweitere sogar eine Speedriding-Schule. Ob die vielen Akias am Gipfel was damit zu tun haben konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Und auch nicht, wie der Talkessel östlich vom Skigebiet heisst (Le Grand Vallon?), der eine Vielzahl von Aufstiegs- und Abfahrtsrouten verspricht. Bei besserer Schneelage ein Ort für die breiten Ski, definitiv. Lifte 11 Gondelbahn: Arrondaz Sessellifte: Charmasson, Ramoure, Punta Bagna, Col 1, Col 2 Skilifte: Roche Bleue, Seuil, Challe, Pigniers, Chalets 
 
2. La Norma
Als Favorit gestartet muss sich La Norma mit dem 2. Platz begnügen. Die Pisten sind alle so steil, dass die Zuteilung rot und schwarz eher willkürlich erfolgte, doch eigentlich haben die da auch nur 2 Pisten: Die linke Piste von der Bergstation Clot und die rechte von der Bergstation Norma II, beide zur Station hinunter. Die 1400 Höhenmeter von Norma II sind übrigens etwas vom besten, was ich je gefahren bin: Da der Berg keine Zwischenhügel hat und einfach straight von unten nach oben geht, haben die Abfahrten auch keine 'Hängepartien' und führen genau so straight von oben nach unten. Dazwischen hat es noch ein paar
Norma II von oben und unten
Verbindungspisten, thats it. Freeriden geht wegen der Steilheit des Geländes und der hohen Waldgrenze (>2200m) nur beim Clot Lift und dort vor allem östlich davon zur Piste Arlette hinunter, heute aber war dort alles verblasen. Da nützt es auch nichts, dass das Gebiet zum Zeitpunkt meines Besuchs (12.00-14.00) beinahe zur Gänze (Ausnahme Norma II) im Schatten liegt. Und so bleibt auch hier ein Rätsel ungelöst: Weshalb nennt sich Norma bei den steilen Pisten und der permanenten Schattenlage "La Station Cosy", zumal die Gebäude auch nicht besonders gemütlich erscheinen? Lifte 9 Gondelbahn: Melezet Sessellifte: Carellette, Norma II, Repose, St. Joseph, Arlette, Clot Skilifte: Fontaine aus Oiseaux, Granges II
Aussois vom schattigen Norma aus (Dent Parraché 3684)

3. Aussois
Während die Gebiete in der Maurienne alle an den Nordhang gebaut sind haben die in Aussois wenigstens Sonne und Aussicht auf die schattigen Pisten von Norma und Termignon (ok, das gibt bei den Mitfühligen sogar noch Abzug). Und dann haben sie noch den Lift Plan Sec, die Piste Fournache und die schwarze Abfahrt Balmes. Und ein paar kürzere ganz nette Hänge. Aber mehr braucht man auch nicht, um einen schönen sonnigen Skitag zu verbringen, n'est-ce pas?
Die Schattenhänge vom sonnigen Aussois aus gesehen
Lifte 9 Sessellifte: Grand Jeu, Eterlou, Côtes, Setives, Armoise, Fournache Skilifte: Muliniere, Charriere, Plan Sec

Sonntag, 17. Januar 2010

17.01.2010 Basse Maurienne

Albiez Montrond
Schlechtes Wetter am Vormittag, Gelegenheit den Swiss Ski Slalomkünsten beizuwohnen. Am beeindruckendsten war, wie Marc Gini bei der Kuppe plötzlich auf der falschen Seite der 2er-Kombination stand. Was wird der sich geärgert haben über seine schlechte Laufvorbereitung, als er seine super Zwischenzeit gesehen hat. Auch die Vorbereitung der heutigen Etappe der Petite Boucle war nicht optimal. Und beinahe wäre ich wie Gini am Berg gestanden. Doch mein Torfehler wurde nicht bemerkt. 

Albiez-Montrond
13 Lifte sollten schnell zu machen sein. Der Plan bestand darin, die beiden heute auf dem Programm stehenden Gebiete an einem halben Tag zu fahren. Was ich nicht berechnet hatte war die über gefühlte 50 Kehren führende Anfahrtsstrecke nach Albiez, der Schnee drauf und die Langsamkeit französischer old-school Sesselbahnen.
Der Hügel, um den sich alles dreht vom Stade aus. Die höheren Lifte sind eingenebelt. Rechts Le Mollard.

Wolken umhüllten die Aiguilles d'Arves, zu deren Füssen die beiden Villages Albiez-Montrond und Le Mollard (1500) auf einer Terrasse hoch über St. Jean de Maurienne liegen, sicherlich mit einer tollen Aussicht auf das gegenüberliegende Vanoise Massif. Diese blieb mir heute verwehrt, dafür schneite es wunderschöne dicke Flocken auf die flachen Pisten, die sich durch subalpines Gelände schlängeln, knapp an der Waldgrenze oder darüber. Während sich 2 Lifte östlich etwas absondern konzentriert sich der Rest des Gebiets auf einen Hügel auf den bis auf 2100m alle anderen Lifte führen mit einer Ausnahme: Beeindruckend ist der Stade-Lift, der sich auf einen anderen Hügel - den weit und breit steilsten - hinauf zieht: Auch in diesem sehr familiären Gebiet gibts also ein Stade de Slalom. Die wissen schon, was sie machen müssen um ihre Granges und Lizerouxs zu züchten. Trotz aller Niedlichkeit brauchte ich 2 Stunden für alle laufenden Lifte und war froh über denjenigen, der "en panne" war. Lifte (10) Sessellifte: Le Grand Loup, La Blanche, Les Treppes, La Vernette, Les Echaux
Skilifte: L'Escargot, Le Crêt de l'Ane, Les Aplanes, Le Polytre, Stade

Les Karellis
Also ab ins Auto, ein Mars zwischen die Zähne und eine andere Strecke mit etwas weniger Kurven dafür einem etwas langsamen und widerspenstigen Franzosen zurück nach St Jean de Maurienne, kurz auf dem Talboden nach Süden und gleich wieder hinauf nach Les Karellis (Station 1600), diesmal auf einer wunderbar breiten Strasse und mit einem zuvorkommenden Franzosen. Erst nachdem ich Jöne-like um 14:50 die Halbtageskarte gekauft hab (Kassendame mit coolem Blick auf die Uhr) und auf dem ersten Lift sass bemerkte ich, dass es 1. s-kalt war und 2. aufgeklart hat: Der tiefverschneite Wald schien im Licht der knapp durch die Wolken drückenden Nachmittagssonne zu glühen. Als Nachteil stellte sich der Neuschnee dann beim Abfahren der Lifte heraus: Die Pisten waren nicht gemacht, Neuschneehaufen bremsten die ansonsten flotte Fahrt, zusammen mit dem sich ankündigenden Hunger schienen sie das Projekt massiv zu gefährden.
Les Karellis ist eine Station mittlerer Grösse mit schönen Hängen knapp über der Baumgrenze und etlichen Tiefschneehängen. Das Gebiet teilt sich in 3 Sektionen mit je 2 Liften, wobei die mittlere Sektion um die Pte des Chaudannes (2520) und Tête d'Albiez (auf dem ich nur 270 Höhenmeter von der Bergstation des Sessellifts La Blanche entfernt war, den ich von Albiez aus gefahren bin) die besten Optionen bietet. Auf der Piste Enfers kam mir die Bedeutung des Namens wieder in den Sinn, da sich unter den 20-40 cm windgepressten Neuschnees die eisige Buckelpiste versteckte. Dennoch schaffte ich es auch noch auf den letzten Lift und war einmal mehr froh um die, die nicht liefen. Das muss ein Ende haben.
Les Karellis
Albanne
Lifte (11) Sessellifte: Granges, Vinouve, Arpons, Plan du Four, Chaudannes, Fontagnoux Skilifte: Plagne, Albanne, Tête d'Albiez, Pres I, Pres II 

Fazit: Zwei kleinere Gebiete, die beide ihren eigenen Reiz haben: Albiez die Gemütlichkeit mit einfachen Abfahrten und Les Karellis den etwas gehobener wirkenden Charme einer angenehm gebauten Station und sportlichen, wenn auch nicht herausfordernden Pisten. (Wer in Les Karellis die Gemütlichkeit sucht dem sei Albanne empfohlen, eine Village am Ostrand des Skigebiets). Beide teilen aber die beeindruckende Aussicht über das tief unten liegende Tal der Arc und besitzen so obwohl in den Bergen eine Weite, wie sie nicht oft vorhanden ist.

Samstag, 16. Januar 2010

16.01.2010 Haute Maurienne

Haute Maurienne von unten (Termignon)und von oben (Bonneville-Sur-Arc)
Die eigentliche Petite Boucle beginnt in St. Michel de Maurienne - 4 Jahre nach den Tagen im Bruderort St. Jean de Mne. Wie ich mit Schrecken feststellen musste gibt es in diesem grössten Tal der französischen Alpen (korrekterweise müsste man vom Arc-Tal schreiben) weitaus mehr Ski zu fahren als in den bisher besuchten Skigebieten Valloire, Sybelles, St. Francois Longchamp und Trois Vallées (Zugang von Orelle aus).
Tja, und so ist die Helmwerbung eines französischen Skirennfahrers schuld daran, dass die Petite Boucle 2010 die Maurienne zum Schwerpunkt hat.
Sie sind alle ein wenig grau die Orte hier (Lanslebourg)
Val Cenis
Das stand auf dem Helm von Pierre Emanuel Dalcin im letzten Jahr, als er noch Rennen fuhr. Da mir dieser Name nichts sagte schaute ich im www nach – und war geschockt: Da gibt es doch tatsächlich ein grosses Gebiet, das ich nicht kannte. Heute endlich kann ich diesen Mangel beheben. Nach gut 40 Minuten Fahrt – u.a. durch eine weitere dieser grauen französischen Alpenstädte Modane (ähnlich grau sind Barcelonette, Ugine) aber auch vorbei an der beeindruckenden Alpenfestung Barriere d'Esseillon (link) ist das Ziel erreicht: Lanslevillard, einer der Villages des Gebiets. Nach einer kleinen Irrung was die Art des Skipasses angeht (*) besteige ich die Gondel – eine weitere wie-könnte-es-anders-sein-360°-Poma-Gondel – hinauf um einen ersten Überblick zu gewinnen: Ein weitverzweiges Netzwerk von Liften und Pisten zieht sich die nordseitigen Hängen unterhalb der Pointe de Ronce (3611) und Pointe du Lamet (3504) zum zweiten Ort Lanslebourg hinüber – und dort startet der Verbindungslift zum Gebiet nach Termignon. Den nehme ich auch gleich, es hat sich bewährt grössere Gebiete „von hinten her abzuschliessen“.
Blick vom Plan Cardinal über die Hänge des Gebiets in Richtung Termignon
Die Talabfahrt nach Termignon, die Piste Bois des Coqs, bietet auch gleich einen ersten Leckerbissen mit rund 600 Höhenmetern, breiten und frisch gewalzten Pisten, äusserst griffigem gepressten Powder (ein Oxymoron, aber welchen Begriff gibt es für gewalzten Pulverschnee? Hartschnee ist es nicht...) und - mit Ausnahme einer Skiklasse mit 5 Leuten - keiner Menschenseele. Die oberen Lifte können mit Ausnahme der Grande Combe nicht mithalten, so dass der Wechsel zurück angebracht erscheint. Über einen laaaangen Ziehweg, auf dem mich ein spannendes Wettrennen zwischen Hund und Frauchen (heisst doch so, oder?) auf Ski unterhält, gehts zurück nach Lanslebourg. Von dort hinauf zu den Pisten am Col de Cenis, einen der einst wichtigsten Alpenpässe zur West-Ost-Querung, über den auch Heinrich VII. auf seinem Plauasch nach Canossa zog. Auch mir bläst dort ein eisiger Wind entgegen, aber ganz so schlimm wie beim Heinrich ists dann doch nicht. Ich quere den Berghang auf der Suche nach noch nicht befahrenen Liften auf Pisten, die oben eher steil und unten dann ziemlich flach sind. Wenn ich im nachhinein jedoch lese, dass sich das Gebiet dadurch auszeichnet, dass "grüne Pisten vom Gipfel bis zum Tal auch Anfängern das Erlebnis von Talabfahrten ermöglichen" wird mir klar, weshalb sich so viele Anfänger an den Hängen abmühen, die zwar grün bezeichnet sind, im oberen Teil aber mindestens roten Charakter haben. Marketing. Nach einigen wirklich grünen Abfahrten schaffe ich es auf den Sessellift Plan Cardinal ans andere Ende des Gebiets, und auf den Sessellift Met – mit 2800 müm den höchsten im Gebiet, von wo ich die letzte Abfahrt über 1400 Höhenmeter unter die Bretter nehme. Dank einigen geschlossenen Liften schaffe ich es, einigermasssen bei Zeiten ins Auto zu steigen und auf dem Weg nach Bonneval-Sur-Arc ein Kurzfazit zu ziehen: Eine gute Handvoll toller Abfahrten (das sind alle die nicht-grünen) bietet das Gebiet ja schon, vor allem dort, wo die Pisten durch den Wald führen. Oberhalb der Waldgrenze hingegen sind die Abfahrten oft schmal, eckig und sehr stark coupiert, zudem nicht künstlich beschneit, was sich bei der aktuellen Schneelage besonders auswirkt. Ein gutes Gebiet, ohne Zweifel, nur über das exakte Rating muss ich noch einmal schlafen. 5? oder doch nur 4? Oder 4 und unter Beobachtung? We'll see. 

 Lifte (22) Gondelbahnen: Vieux Moulin, Val Cenis le Haut Sessellifte: Turra, Sources, Girarde, Roches Blanches, Ramasse, Arcellins II, Pont des Chevres, Clot, St Genix, Arcelle, Plan Cardinal, Solert, Met Skilifte: Marmottons, Tannes, Lac, Grand Coin, Madeleine, Mont Cenis, St. Pierre

  Bonneval-Sur-Arc
Ich bin auf den bisher gefahrenen 3 Boucles immer einen 4x4 gefahren, ohne mit den Reifen auch nur 1x ernsthaft Schnee berührt zu haben (ok, nach La Plagne hinauf hatte es Schnee, doch dort hätte man auch ein tieferes Resort anfahren können ohne den 4x4 einschalten zu müssen). Der Verzicht auf ein solches Gefährt für diese Boucle lag deshalb auf der Hand. Und nun liegt diese schöne weisse Strasse vor mir und noch rund 15 Kilometer bis nach Bonneval-Sur-Arc, zuhinderst in der Haute Maurienne am Fuss des höchsten Alpenpasses gelegen und sowas von am Ende der Welt wie es vielleicht in Alaska ein Ende gibt, aber wohl kaum sonstwo in Europa. Der 240-Seelenort wird umgeben von Dutzenden von über 3500 Meter hohen Gipfeln und besitzt ein kleines Skigebiet unterhalb der Gletscherabbrüche des Albaron (3627) mit einem Sessellift bis 3000 Meter an der Nordwestflanke der Pointe d'Andagne (3217), von wo das Panorama linksbegrenzt durch die Barre des Ecins (4102) bis rechtsbegrenzt durch den Gran Paradiso (4061) schweift.
Glisser sous le glacier (Albaron)
Aufgrund der Schneelage sind die schwarzen Pisten geschlossen, doch auch die roten (Aiglon und Epervier) und blauen (Faucon und Polo Boniface – wer kreiert diese Namen?) haben es hier in sich. Noch weit mehr als die Abfahrten fasziniert die Ambience, die diesen Last Frontier-Outpost umgibt und die Bergwelt, die sich hier unendlich weit zu erstrecken scheint. Hier scheint die Alpenwelt in Ordnung zu sein. 

 Lifte (7) Sessellifte: Du Vallonnet, d'Andagne, des 3000 Skilifte: des Lac, du Moulinet, de Chalencon, de la Barme 

 (*) Eigentlich gibt es einen Skipass für die ganze Maurienne (Maurienne sans frontier) - aber nur eigentlich. Denn bei näherem Betrachten entpuppt sich das Ganze als derart kompliziert (man muss 5 verschiedene Orte besuchen, die Tageskarten auf einem Pass abstempeln lassen und erhält dann nach dem 5. Ort das Geld zurück und zusätzlich brauchts noch ein Foto), dass man sich fragen muss, wie ernst das Angebot gemeint ist. Bin auf die Nachbesserungen hier gespannt.

15.01.2010 Les Houches und Les Contamines

Nach den Skitagen bei den Alpine Code-versessenen Aussies und in der paranoiden Deutschschweiz tut es richtig gut, wieder einmal in einem Land Ski zu fahren, in dem Skifahren in erster Linie Spass machen soll und erst dann mit Risiken verbunden ist – und nicht umgekehrt.

Bonjour Valais

Start der Miniboucle war Martigny. Die Fahrt zum ersten Mal bei Tagesanbruch über den Col de Forclaz - und nicht irgendwann mitten in der Nacht wie sonst üblich bei den Anreisen nach Chamonix – ist ein Traum. Die Aussichten in das erwachende Wallis und zu den noch scchlafenden Grands Montets sind zauberhaft .

Bonjour Aiguille Verte et Grands Montets

Bonjour Vallée du Chamonix

Les Houches

Eigentlich war für heute nur Les Contamines geplant. Zumindest bis gestern, als sich beim Blick auf die Karte Les Houches plötzlich in den Wahrnehmungsvordergrund drängte. Les Houches fehlte mehrfach, sowohl auf der Liste der Vallée de Chamonix-Gebiete als auch auf derjenigen der (halb-)klassischen Weltcup-Abfahrtstrecken. Einfach dran vorbeifahren liegt somit nicht drin.
Der Streit kann beginnen: Hier das Weltcup-Starthäusschen mit dem schönsten Blick

In Les Houches geparkt und mit Ticket ausgerüstet – weshalb eigentlich können die Franzosen das Depot für die Chipkarte zurückerstatten und die Schweizer nicht? - nehme ich die kleine Kabinenbahn hoch zur Bellevue, wo einem das Vallée de Chamonix zu Füssen liegt. Das Gebiet lässt sich in 3 Sektionen unterteilen: Von der Bellevue zum Col de Voza gibt es eine flache und ein paar steilere Abfahrten. Die 2. Sektion umfasst die Abfahrten rund um die Weltcupstrecke Arlberg-Kandahar. Die Abfahrten sind oben eher steil und unten dann flacher. Umgekehrt verhält es sich mit den Abfahrten in Richtung St. Gervais (nur: es gibt weder Pisten- noch Liftverbindung nach St Gervais), also auf der Westseite des Gebiets. Die sind oben eher flach und werden unten dann spannend. Alles in Allem ist Les Houches ein (zumindest heute) gemütliches Gebiet – sicher das Unaufgeregteste aller Weltcup-Abfahrten – mit einigen coupierten Pisten durch bewaldetes Gelände und könnte beinahe als etwas beliebig abgetan werden, wenn nicht dieser Mont Blanc atemberaubend und direkt angrenzend über dem Gebiet thronen – 3000 Meter höher als der höchste Punkt des Skigebiets -. und mit seiner Wildheit und Wucht einen einmaligen Kontrast zum gemütlichen Les Houches setzen würde.

Lifte (15):

Seilbahn: Bellevue Gondelbahn: Prarion Sessellifte: Coupe du Monde, Maisonneuve, Kandahar, Shuss des Dames, Voza Prarion, Ecole, Crozat

Skilifte: Mont Blanc, Grands Bois, Table d'Orientation, Cha, Chamois, Plancerts

Contamines: Breite Hänge zwischen der Aiguille Croche (2487) und dem Téléski Veleray. Rechts davon wäre der Contaminer Spadla (Mont Joly, 2525)...

Les Contamines Nach einer Fahrt über die beeindruckende Autostrasse und das sehr urban wirkende Le Fayet-St. Gervais des Bains gelange ich zuhinterst im Vallée Montjoie nach Les Contamines und an das Südende des Mont Blanc. Dieses Gebiet stand bereits in der Orginalboucle zur Debatte, wurde dann aber für La Clusaz

...und hier der Blick von diesen Hängen. (4810)

geopfert. Zum Glück, denn damals war sehr schlechtes Wetter, und das wäre zu schade gewesen, hier in Regenwolken rumzurutschen – wird klar, wenn man die Bilder sieht, oder? Das Gebiet verbindet über den Col du Joly zwei Täler (auf der anderen Seite lieg Hautluce) und erschliesst rund um die Aiguille Croche beeindruckende breite offene Hänge vor allem in östlicher, aber auch in westlicher Richtung, Hier müsste man mal einen Powdertag erwischen. Für diejenigen, denen es langweilig wird, gibt es zudem die Aiguille de Roselette, von der ich 3 Spuren abwärts gesehen habe, aber keine hinauf. Pistenmässig wird auch eiBlick in Richtung Süd nach Grenoble (weit hinten im Nebel)

niges geboten: Breite (zwischen Signal und Etape riesige) Pisten mit steileren Passagen lassen das Carverherz höher schlagen (Roselette TS und TK, Nant Rouge, Aig. Croche, Veleray und Grevettaz), ebenso breite und etwas flachere Abfahrten lassen die Carverbeine ausruhen (alles auf Hautluce-Seite, Signal, Monument und Tierces). Ganz runter gibts dann noch eine ziemlich coole Canazei. Fazit: Die Opportunitäten off-piste, das Angebot on-piste und die Sicht auf den Mont Blanc und seine wilden südlichen Vorgipfel machen Les Contamines zu einem der besseren französischen Gebiete. Au Revoir.

Sorry, noch einmal - zum letzten Mal, versprochen

Lifte (22) Gondelbahnen: Montjoie, Signal, Gorge, Ruelle Sessellifte: Montjoie, Jonction I und II, Tieres, Aiguille Croche, Nant Rouge, Col, Roselette, Bûche Croisée Skilifte: Velleray, Grrevettaz, Monument, Pierres Blanches, Signal, Roselette, Choton, Plan, Ruelle

Freitag, 8. Januar 2010

27.12.2009-2.1.2010 Scuol und Nachbarn


Die Schneelage war wider Erwarten gut und um Klassen besser als im benachbarten Österreich, wie der Abstecher nach Serfaus zeigte. Und dennoch wurde wieder mal klar: Schnee an Weihnachten ist nicht selbstverständlich. Den letzten beiden Jahren zum Trotz.

Doch was immer bleiben muss und zwar genau so, wie es jetzt ist: Die Sömi. Danke!


Bildlegende: Zu Besuch bei Nachbarn
Neu Lifte (2): Waldbahn, Königsleithebahn

Samstag, 19. Dezember 2009

12./13.12.2009 New Scuol

Die Gondelbahn ist der Star

Alle Jahre wieder. Diesmal ist Saisonopening in New Scuol: Neuer Bahnhof, neue Gondelbahn, neues Zentrum, neue Strassenführung, neue Karte in der Alpetta und dazu noch ein bisschen Neuschnee.Nur bei den Verhältnissen hätten wir gerne auf Altbewährtes der letzten beiden Jahre zurückgegriffen. Mehr als ein paar Powder-Fahrten am Mot da Ri und in Richtung Prui gabs nicht.

Lift (1): Gondelbahn Scuol

Sonntag, 6. Dezember 2009

5.12.2009 Es ist angerichtet: Furggelenstock

WinterwonderlandFurggelenstock mit dem Einfahrhang
Politisch korrekter Gipfel
Oberiberg-Ybrig
Kleiner Mythen und Haggenspitz

Rechtzeitig zum Start in die Skisaison kam auch der Schnee, rund 50cm lagen in Brunni auf 1000m, ca. 70cm auf dem Gipfel auf 1656m. Nach 2 Stunden Aufstieg erwarteten uns die ersten Schwünge des Winters 2009/10 Teil Nördliche Hemisphäre auf dem steilen Nordhang im tiefen ungesetzten Schnee: Die Suppe anschliessend in der Furggelenhütte haben wir uns in diesem tiefen ungesetzten Schnee verdient.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Es geht los

Heute Nacht hat der Halbjahreswinter mit den ersten Minustemperaturen des Jahres begonnen.

Um die Euphorie dennoch etwas zu dämpfen:
Für eine Seegfrörni brauchts rund 300 Minusgradtage.
Und noch ist der letztjährige Starkschneefall vom 29.10.2008 nicht getoppt.

Also: Weitermachen!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

[Nicht] In eigener Sache

Die Welt steht still: Der Grösste aller Zeiten beendet seine Karriere.

Keiner hat den Skisport derart gepräg, dominiert und gefressen wie Hermann Maier.

Ein Zeitpunkt um Innezuhalten und an die Momente zu denken:
Der Flug in Nagano 98, die Einfahrt in Pete's Arena 1999 an der SkiWM in Beaver Creek, 2003 der Sieg im Super-G Kitzbühel, 2005 der Riesenslalom WM-Titel......

Die Abschiedsrede gibts unter http://www.hm1.com/
Den Höhepunkt möchte ich aber hier schon vorwegnehmen:

"Dem Österreichischen Ski Verband möchte ich danken, dass er spät, aber doch darauf aufmerksam wurde, dass sich in Österreichs Bergen ein verstecktes Talent herumtreibt."

Und hier ein kleines Taschentuch, um die Tränen zu trocknen:

Dienstag, 1. September 2009

Aussie Skiguides

Zum Skifahren nach Australien? Nur hier lacht man über diese Idee. Ich kann es jedem, der dies ins Auge fasst, nur empfehlen und erlaube mir, folgend einen Skiguide basierend auf meinen Erfahrungen zum Download zu posten.

[Hier] gibts den Kurzguide über die Merkmale des Skifahrens Down Under.

[Hier] gibts den ausführlichen Guide über das Skifahren in Down Under zum Weiterausbauen.

Montag, 24. August 2009

Pics Down Under Boucle (Off Piste)

Diejenigen, die sich für die Off-Piste Boucle interessieren, sind herzlich eingeladen, sich das Fotoalbum unter diesem [Link] anzuschauen. (Vollbildmodus müsst ihr selbst einstellen)