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Mittwoch, 31. Dezember 2014

31.12.2014: Tyin Filefjell. Ein Silvester in Norwegen

Tyin, links gehts nach Bergen, rechts nach Oslo

Der letzte Tag des Jahres bringt mir den Transfer ans Meer. Dazwischen liegen 300 km Strecke und das kleine Skigebiet Tyin Filefjell. Dieses liegt an der höchsten Stelle der E16, der wintersicheren Hauptverbindung zwischen Bergen und Oslo, auf rund 1000m. Da hier der fønvind bereits wirkt kämpft Tyin um den Schnee. Die wichtigsten Lifte sind dennoch geöffnet. Das Gebiet ist klein und würde vom Freeriden leben. Doch heute nicht. So beende ich mein Skijahr 2014 in Tyin relativ bald mit einem schönen Telemarkschwung und freue mich auf das was kommt. Euch einen guten Rutsch!

Tyin: Ein kleines Gebiet mit etwas Freeridepotenzial
Die Aussicht deutet schon mehr von ihrem Potenzial an.

Lifte Tyin (3)
Skilifte: Børrenosheisen, Barneområde, Kileheisen

Ach ja: Die Strecke zwischen Fagernes und Bergen bietet auch einiges aus der Non-Ski Perspektive. 
Fagernes am Morgen


Vangsmjøse bei Grindaheim
Lærdalstunnelen, der mit 24,5km längste Strassentunnel der Welt
Eine der drei Raststätten im Tunnel 
Auerlandsfjorden bei Flåm

Dienstag, 30. Dezember 2014

30.12.2014: Skeikampen und Olympisches zweiter Teil: Hafjell

Panorama vom Skeikampen. 
Lillehammer hat total 5 Skigebiete im Repertoire, eines davon - Sjusjøen - schenken wir uns. Dafür schauen wir uns zuerst noch ein Spezialgebiet an, das eigentlich auch einen Lift zu bieten hätte...
(Alle nun in diesem Post folgenden Bilder verdanken wir Marco del Curto - grazcha fich!)

Auffällig der Sessellift links.

Auf der Anfahrt nach Skei und dem dazugehörigen Skigebiet Skeikampen nimmt die Temperatur mit jedem Höhenmeter zu. Das verheisst nichts Gutes: Eine Heissfront ist im Anmarsch und schon beinahe da, die kalte Luft vermag sich nur noch in den Tälern zu halten.

In Skei auf 780m ists dann bereits +2.5°, als wir aus dem Auto steigen. In Lillehammer auf 180m waren es noch -4°. Spannend, aber nicht in unserem Sinne!

Das Skigebiet Skeikampen liegt auf einer Hochebene und wurde an den gleichnamigen 1135 M.ü.M. hohen Hügel hingebaut, der sich rund 350 Meter über der Ebene erhebt. Das Gebiet besteht aus einer Reihe an verschiedenen Liften, die von der Westseite her im Halbkreis den Berg erschliessen. Diese Hanglage erlaubt die Aussicht auf die Sonne, ein nicht zu unterschätzender Faktor im winterlichen Norwegen. Ein moderner 8er Sessel ist in Betrieb, allerdings mit nur wenigen Sesseln dran. Die anderen Lifte sind alle älteren Datums und teilweise auch ausser Betrieb. Das beobachten wir nun zum wiederholten Mal, dass hier Lifte in den Pistenplänen aufgeführt sind, die aber schon länger nicht mehr in Betrieb zu sein scheinen. Am Skeikampen ists der Galtenheisen, an dem keine Bügel hängen. Das Gebiet ist rasch erzählt: Eine ansprechende Abfahrt am Vinkelheisen, eine am Ole-Express und ganz viel Familienfreundliches zwischendrin. Wer mal hierhin fährt: Langlaufski mitnehmen! Und die Aussicht über Gausdal geniessen.

Romantic Chair Lift
Skykampen
Wir fahren wieder in die Kälte im Gubrandsdalen und ein kurzes Stück in Richtung Lillehammer, bis wir die Talstation von Hafjell erreichen, dem zweiten olympischen Alpingebiet (Vreni Schneider und Urs Kälin). Hier geht alles drei Nummern grösser zu und her, zudem finden wir hier die erste Gondelbahn, die von knapp 200 m Seehöhe hinauf auf den Hafjell führt und in Kombination mit weiteren Liften einen Höhenunterschied von 835m ermöglicht. Die Abfahrten sind allesamt im Wald und reichen von sehr grün bis ziemlich schwarz. Das Gebiet ist das Grösste der Lillehammer-Gebiete und entsprechend gut besucht. Aber so ganz glücklich waren wir nicht. Vielleicht, weil es zu sehr an mitteleuropäische Gebiete erinnerte? Wie eine Mischung von Atzmännig und Schladming? Oder weil wir rasch wieder zusammenpacken mussten, da einer von uns auf den Flieger musste?

Zwischen Skeikampen und Hafjell
Lifte Skeikampen (4)
Sessellift: Ole-Express
Skilifte: Vinkelheisen, Petterheisen, Torbjørnheisen

Lifte Hafjell (6)
Gondelbahn Sektion I, Sektion II
Sesselllifte: Hafjellheis I, Hafjellheis II










Skilifte: Frontyardheisen, Moseterheisen

Montag, 29. Dezember 2014

29.12.2014: Olympisches in Kvitfjell und Gala in Gålå

Gålåvatnet

Nach der ersten olympischen Nacht gehts olympisch weiter: Kvitfjell steht zum Zmorgen auf dem Programm. Von einer unscheinbaren Talstation führt der Sessellift hinauf zur viel belebteren Mittelstation. Die Talabfahrt ist die Weltcup- und Olympiaabfahrt und die ist ziemlich steil. Wir sind sogar der Ansicht, dass es wohl die steilste aller Weltcup-Strecken ist (wenn uns wer hier weiterhelfen kann danke!). Das Skigebiet befindet sich auf beiden Seiten des Kvitfjells, eines oben breiten und flachen Bergs. Westlich davon liegen die eher leichten Pisten, erschlossen durch einige Skilifte und einen Sessellift. Östlich vom Kvitfell gehts dann richtig zur Sache, Flaches gibts nur an der Mittelstation oder auf der Umfahrung. Schwarz ist hier Dunkelschwarz. Und das zieht sich über gut 800 Höhenmeter bis zum Ziel auf 185 Meter über Meer durch. Das Gebiet ist zwar Landschaftlich nicht so schön gelegen wie Hemsedal, vom Skifahren auf der Piste her aber bietet Kvitfjell mehr. Und ist in allen Dimensionen weniger 'gestopft' – ein wahrlich olympischer Ort!

Zielhang von unten

Zielhang von oben

Blick zur Mittelstation.
Kvitfjell Vestsiden

Dennoch verabschieden wir uns uns fahren nordwärts nach Gålå, einem kleinen Gebiet, das auch zum Liftverbund (sic!!) Lillehammer gehört. Die Anfahrt ist steil, aber wir schaffen es hinauf auf das Hochtal. Der Ort Gålå liegt verstreut über den Bergrücken, an dessen Fuss der See Gålåvatnet und die Talstationen der Lifte liegen. Leider steht der grosse Sessellift still und am Blåbæfjell eine ziemliche Menschentraube, so dass uns zuerst wenig Happiness überkommt. Wir stellen uns dennoch an und fahren den flachen Lift hinauf. Oben dann überrascht uns eine traumhafte Aussicht auf eine Märchenlandschaft mit dem See, mit Wäldern, Fjelle am Horizont und die verstreuten Häuser von Gålå. Zartes Weiss getüncht in dieses unvergleichliche Licht der ewig währenden norwegischen Dämmerung, mal leicht blau, mal rötlich. Atemberaubend schön dieser Winter.
Blåbæfjell
Lifte Kvitfjell (7)
Sessellifte: Olympic Express, Kvitfjell Express, Vestsiden Express
Sklifte: Familieheisen, Fjellheisen, Oleheisen, Barnetrekket Vestsiden

Lifte Gåla (2)
Skilifte: Blåbaefjell, Wadahl II


Sonntag, 28. Dezember 2014

28.12.2014: Hemsedal und Ål Skisenter

Sunset over Hemsedal

Beim Aufwachen schneits dicke Flocken bei -13° vom Geiloer Himmel. Toll, was hier an Wetter geboten wird! Wir verabschieden uns vom Dr. Holms-Hotel – es war ein Erlebnis, Teil der Geiloer-Wintersportgesellschaft gewesen zu sein – und fahren durch das dichte Schneetreiben los. Bereits in Geilo dürfen wir einen Wagen von der Strasse schieben. In Ål dann dürfen wir zusammen mit Norwegern einen Wagen wieder auf die Strasse schieben. Aber nichts passiert ausser nassen Socken. Und wir selbst kommen ohne Probleme zum Ziel:

Kurz nach Ål biegen wir in die kurze Steigung ein, die uns zum Ål Skisenter bringt, einer kleinen Station mit 4 Liften (einer davon steht still) und ein paar bemerkenswerten Abfahrten, coupiert, schön geneigt und mit bestem Powder belegt – wir machen sogar einen Lift 2x (Rotlache lässt grüssen). Manchmal lassen sich auch an unscheinbaren Orten tolle Skierlebnisse finden, darum muss ich da auch hin.
Auch hier dampfen die Berge

Ein sehr schönes Hängli haben die hier erschlossen: Svartebergloypa

Gemütlich triffts wohl.
Dennoch ziehts uns weiter ins wohl berühmteste und beste Skigebiet Norwegens, nach Hemsedal. Auf dem Weg dorthin werden plötzlich richtige Berge sichtbar, mit Felsen und allem was es braucht. Hemsedal ist Big Ski in Skandinavien (was man auch an der Anzahl Leute merkt) und bietet Skisport ähnlich wie in den Alpen (so mit Felsen und so), einfach ein wenig kleiner. Das Gebiet besteht aus mehreren Sektoren: Vertikal betrachtet bildet eine Reihe mit 7 Übungsliften das Fundament, auf dem die erste Etage mit 3 grossen Liften steht. Die zweite Etage besteht nochmals aus 4 Liften und ganz zuoberst gibts noch den Gipfellift. Horizontal gibt es östlich den Totten-Lift, der auf 1497m und damit den höchsten Punkt führt, mittig den Tinden mit 1444m und westlich den Røgjin mit 1370m. Da sich in der Mitte alles wieder trifft ists dort auch entsprechend eng. Das Fazit: Die Szenerie und die Pisten erlauben hier gutes Skifahren, und die Hotellerie/Gastronomie verspricht selbst für norwegische Verhältnisse einen hohen Standard.
Berge (hinten)!
Blick vom Røgjin zum Totten
Sicht vom Totten zum Røgjin
Champatsch von Hemsedal: Totten

Ål Skisenter: 3 Lifte
Skilifte: Parallelheisen, Fjellheisen, Familieheisen

Hemsedal: 13 Lifte
Sessellifte: Hollvin Express, Roniheisen, Holderskarheisen, Tindenheisen, Skarsnuten,
Skilifte: Ulven, Fjeillheisen 1, Fjellheisen 2, Totten 2, Elgen, Gaupa, Fjellreven, Fjellugla

Samstag, 27. Dezember 2014

27.12.2014: Geilo

Havsdalen at 2pm
Nach einer guten Nacht in Hønefoss, das im Gegensatz zu Hamar sehr gelebt hat, gehts bei Sonnenschein los nach Westen. Unser erstes Ziel war Norefjell. Die Skigebiete in Norwegen kranken ja ein wenig an den Höhenmetern, Norefjell ist das Gebiet mit den grössten Verticals: 1008 m sind es. Wären es, wenn der Lift unten geöffnet gewesen wäre. Aber auch hier: Zu wenig Schnee. Oder zu spät mit Machen begonnen. Da wir noch eine weite Strecke vor uns hatten verzichteten wir darauf, zum auf dem Berg gelegenen Resort hinauf zu fahren, wo ein paar Lifte geöffnet gewesen wären. Schade, dass wir den Austragungsort der alpinen Bewerbe der Olympischen Winterspiele 1952 nur von unten sahen.
Norefjell
Nach eine etwas längeren Reise durch ein gemütliches gefrorenes Norwegen erreichten wir Geilo, einen der grösseren Wintersportorte Norges. Wintersport bedeutet hier weit mehr als Alpin-Skifahren: Viele kommen zum Langlaufen her, deshalb muss ein Ort auch anderen Ansprüchen genügen als in den Alpen. Das Alpingebiet besteht aus 2 Teilgebieten. Wir starteten im kleineren davon, in Geilolia. Das Gebiet besteht aus 4 Liften und liegt am Schattenhang. (Wenn es mehr dazu zu sagen gibt bitte mitteilen.) Danach wechselten wir nach Geiloheisen, dem grösseren Gebiet auf der Sonnenseite gelegen. Auf der Vorderseite sind die Pisten eher steil (wenn alle geöffnet sind ists sicher toll), auf der 'Hinterseite' flacher, vor allem die Abfahrten vom höchsten Punkt Havsdalhovda auf 1178m. Alle Abfahrten sind kurz, aber die Stimmung macht alles wieder wett. Und der Aprés Ski im Dr. Holms-Hotel sowieso, wo interessanterweise auch die LangläuferInnen mitmachen.

Geiloheisen mit dem Hallingskarvet (1933m)
Geiloleia von Geiloheisen aus
Havsdalen, 'Backside' vom Gebiet Geiloheisen
Skifahren bim letzten Sonnenstrahl
Never Ending Sunset
Lifte Geilo (total 12)
Geilolia (3)
Sessellifte: Vestilheisen, Kikutheisen, Toppheisen

Geiloheisen (9)
Sessellifte: Halstengardheisen, Geiloheisen
Skilifte: Fluglukeien, Fjellheisene, Arnetrekkene I, Arnetrekkene II, Barnetrekket, Slaattaheisene, Korken


26.12.2015 Viking Curly: Trysil


Blick nach Schweden

Zum Start der Wikinger-Tour hab ich mir gleich Norwegens grösstes Skigebiet ausgesucht: Trysil. Ich weiss, da gibts noch andere, die diesen Titel für sich reklamieren, aber von der Anzahl der Lifte ist dieses von Skistar (wohl auch Bald-Betreiber von Andermatt-Sedrun) betriebene Gebiet das Grösste im Wikingerstaat. Trysil liegt im Osten des Landes gleich an der Grenze zu Schweden, und damit ist eigentlich schon viel gesagt: Schweden hat südlich des Polarkreises keine Berge. Und Norwegen hat an der Grenze zu Schweden eben auch keine. So fahre ich bei strammen -23° in Hamar los und schaukle durch schöne Winterlandschaften mit einer Skifähigkeit der Lüneburger Heide, bis dann der erste "Skiutleie" auftaucht. Also ist hier doch was mit Skifahren? Nach der nächsten Biegung dann erhebt sich am Horizont eine weisse Kuppel: Das muss er sein, der Hügel mit den 31 Liften. Bei immer noch knackigen -21° parke ich im Turistsenter und erstehe mir eine Tageskarte. Die fahren hier das Schweizer-Modell: Wenn du keine Skistarkarte hast darfst du eine kaufen und wiederverwerten (da hier alles ein bisschen teurer ist kostet die Kort 45 NOK, etwa 6 CHF).
Es gab noch eine Tafel mit -22°, aber da mochte ich die Handschuhe nicht ausziehen

Auf dem ersten Sessellift ist es bitterkalt, ich dachte schon ans aufgeben, und plötzlich, etwa ab der Hälfte, wird es plötzlich "warm". Die kalte Luft (-20°) bleibt unten, oben ists mit -9° schon beinahe lauschig. Das Skigebiet hat vier Sektoren, die sich von Südost über Ost bis Nord um den Hügel gruppieren. Ich entscheide mich zuerst für Trysil Høyfjellsenter auf der Nordseite, dort stehen die meisten Lifte und einige von ihnen stehen auch wirklich: Es liegt noch zu wenig Schnee, um alle höhergelegenen Pisten betreiben zu können. Obwohl alle Abfahrten mit Kunstschneeanlagen bestückt sind.... wahrscheinlich war der Wind zu heftig, um sinnvoll Schnee produzieren zu können. Die Abfahrten im Høyfjellsenter sind allesamt sehr flach und von wenig Reiz aber wenigstens war's nicht so kalt.
Høyfjellsenter
Ein wenig enttäuscht machte ich mich zurück nach Høgegga, wo's dann aber gleich ganz anders zur Sache geht: Dieser Sektor besteht ausschliesslich aus schwarzen Abfahrten, hier trainieren auch die Kjetils und Kjetelles der Zukunft. Schwarz ist hier zwar eher dunkelrot, aber nach dem Høyfjellsenter wirkten die Steilhänge beinahe überhängend. Der Preis waren dann die -22° unten am Lift. Hut ab vor den Kiddies, die dort Slalom trainierten.

Høgegga
Mein Weg führte weiter zum Sektor Skihytta, dem südlichsten Teil, wo aber ebenfalls der oberste vielversprechende Lift geschlossen war und der Rest so flach wie im Høyfjellsenter. Und so beendete ich den Tag mit dem Sektor Turistsenter, wo ich auch gestartet war. Auch hier hat's einige flache Pisten und immer doch dieselben Minusgrade wie beim Start. So komme ich ziemlich durchfroren zurück ins Auto, denn wirklich erwärmt hat mich ausser dem einen kleinen Sektor Høgegga mit seinen beiden Liften nichts. Sorry.

Lifte (19):
Sesselllifte: Fjellekspressen, Topekspressen, Hogekspressen, Lieksekspressen
Skilifte: Hesten, Skarven, Isiz, Smotten, Stormyra, Hytteheis, Myrsnipa, Brynbekken, Kanken, Høgegg, Sindretreket, Setertreket, Tolver'n, Oletreket, Paralellen

The Never Ending Sunset








Samstag, 20. Dezember 2014

13.12.2014 Wintersuche im Süden: Airolo

Schnee!!

Tit for tat. So wie der Winter noch nicht angekommen ist bin ich's auch nicht. Darum mit Verspätung der Kurzbericht zum Kurzbesuch in Airolo.

Airolo war eines der wenigen geöffneten Gebiete - teilgeöffnet, leider waren die spannenden Pisten hinter dem Sasso della Boggia am Verozzei zu. So drängten sich erstaunlich viele Leute vorne am Comasone-Skilift auf dieser coupierten Piste. Zusätzlich war es eisig und als dann noch der Nebel im oberen Teil einfuhr führte dies nicht nur zum Whiteout sondern auch zum Aus für uns. Zurück zum Zug und heim nach Zürich.

Auf dass der Winter bald komme.



Sonntag, 2. November 2014

1. November 2014: Saisonstart und Saisonschluss am Passo Stelvio

Alta Valtellina
Ist schon eine Weile her, seit ich über den Flüela-Pass gefahren bin. Im Sommer ziehts mich nicht ins Unterengadin und seit 1999 hat der Pass Wintersperre – der Start in die Saison 2014/15 ist somit mit einigen Jugenderinnerungen verbunden, bevor wir am Freitag zur Nacht Zernez erreichen. Am nächsten Tag dann begrüssen uns die goldenen Wälder, die das Engadin und Val Müstair zur Zeit in eine Kulisse mit schönster Farbenpracht verwandeln.
Val Müstair von Plattatschas
Zeit. um ein neues Kriterium für die Skigebietsbewertung aufzunehmen: Die Schönheit der Zufahrt
Meine letzte Fahrt über den Ofenpass ist noch länger her, an die kanadischen Weiten und Wälder konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ein Traum, was die Schweiz landschaftlich in ihrem äussersten Zipfel zu bieten hat. In Santa Maria biegen wir nach Süden in ein enges Tal zum Umbrail-Pass. Die Kehren zum Beginn erinnern an das Ziel, das Stilfserjoch, die Einsamkeit auf dem Weg zum höchsten Passs der Schweiz passt so gar nicht zur aktuellen Hysterie in diesem Land. Unmittelbar nach der Passhöhe mündet die kleine Strasse in die grössere Passstrasse zum Passo Stelvio und nach wenigen Minuten erreichen wir den mit 2758m zweithöchsten Alpenpass. (Interessant übrigens, dass es diesen Pass und damit das Skigebiet ohne die Engadiner gar nie gegeben hätte http://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch#Neuzeit).

Die Siedlung auf der Passhöhe bietet das übliche Station-Feeling: Zahlreiche heruntergekommene Betonbunker mit oder ohne Holzverkleidungen stehen da rum. Dafür, dass hier nur von Mai bis Ende Oktober Betrieb herrscht, wirkt das nach etwas gar viel Infrastruktur – wer ausser Wintersportler im Sommertraining soll in diesem Ambiente übernachten wollen?
Livrio
Links Swiss Ski, rechts FISI
Wir packen die Sci und finden mit etwas Glück einen unkonventionellen Weg zur Kasse. (Für Nachmacher: Glaubt den Pfeilen und Wegweisern ruhig und nehmt die Treppe gleich links am Haus.) Die Seilbahn führt uns hinauf zu Trincerone, dort steigen wir in die zweite Sektion um bis zu Livrio (3174m), wo die Skilifte beginnen. Für Normalverbraucher wie uns besteht das Skigebiet aus 2 Sektoren: 'Vorne' die breiten Pisten beidseits der Geister-Lifte, 'hinten' zwei Pisten an den Liften Payer und Cristallo. Für besondere Touristen gibts noch einen Skidoo-Service (für die, welche Abfahrt trainieren und ein paar Höhenmeter und Neigungsgrad mehr brauchen) und viele erobern sich weitere Sektoren gleich mit eigener Muskelkraft: Die Anzahl der Alpinsportler, welche die Naglerspitze, Monte Cristallo und Geisterspitze erkletterten ist beeindruckend. Auch wenn auch dieses Gletschergebiet eher flach ist, für den ersten Schneekontakt mit den Telis eignet sich der Stelvio hervorragend.
Geister I und II
Langlaufvergnügen auf 3000m
Trendsportart (aus Kostengründen? Ok, ich nehms zurück)
Da das Skigebiet am 2. November in die Winterpause geht verbinden wir für einmal Saisonschluss mit Saisonstart. Einen guten Winter euch allen!


Finde den Fehler! Funifor Trincerone
 Lifte (6):
Seilbahnen: Passo - Trincerone, Trincerone - Livrio
Skilifte: Geister I, Geister II, Cristallo, Payer

Und hier noch was für Nostalgiker und Skistoriker