Translate

Montag, 6. April 2009

23.-27.3. Sölden

Powder am Schwarzkogel
Sölden ist bekannt als DIE Hally Gally-Location schlechthin der Alpen. So antwortete ich auf die Frage "Wohin gehst du Skifahren?" mit "Oetztal", was zwar korrekt aber nicht exakt war. Auf das Unverständnis schob ich jeweils nach "Das ist das Tal, in dem Sölden liegt." Wenn es dann beim Gegenüber klingelte fühlte ich mich bemüssigt zu relativieren, dass ich ja nicht wegen des Aprés Ski da hin gehen würde sondern wegen dem Freeriden und der 2000 Höhenmeter, die da möglich seien. Aber so sicher war ich mir auch nicht.

Und dann erlebten wir unser weisses Wunder. Das Couloir am Gaislachkogel, zwischen 35° und 47° steil, rund 800 Höhenmeter hinunter ins Rettenbachtal,
Noname-Couloir: Von aussen schön, von innen schaurig.

war quasi nur ein Aufwärmen, denn in der Wochenmitte gabs Tiefschnee. Da zeigten sich die wahren Qualitäten von Sölden: Schier endlos breite und rund 30° steile Hänge vom Rotkogeljoch lockten zuerst, dann die Abfahrt vom Schwarzsee und schliesslich - als Krönung eines bereits gekrönten Tages - die Ostflanke des Schwarzkogels.

Heut ist so ein schöner Tag! Schwarzkogel.

Und dabei haben wir den Gaislachkogel noch gar nicht befahren. Dies taten wir z.T. am Folgetag: Wasserkar und Rotkarle zeigten stellvertretend für viele weitere Hänge auf, dass dieser Berg mit seiner Vielzahl an 900-1500 Höhenmeter umfassenden Routen durchaus zu den ganz Grossen gezählt werden darf.

Am Schluss bleibt das Fazit: Sölden zählt für mich freeridemässig mit zu den ganz Grossen. Doch im Aprés Ski verlieren die Österreicher gegenüber der Konkurrenz wie Chamonix und Verbier. Hoffen wir aber, dass sich Sölden noch lange als Hally Gally-Ort positioniert und das Freeriden weiterin als etwas leicht Exotisches (es gibt z.B. im ganzen Gebiet keine Freeride Spots!) betrachtet.
Aktion schöneres Österreich am Rotkogel.

Bubbles zu Ehren einer stark in Sölden vertretenen Nation.

Sonntag, 22. März 2009

22.03.2009 Kühtai und Hochoetz

Ein bisschen Obertauern, ein bisschen Tonale: Kühtai
Sölden - Tag 1 Aus Protest gegen das Fehlen eines alle Gebiete umfassenden Oetztal-Skipasses fahren wir nach Kühtai, einem kleineren Passo Tonale und (vor allem auf der Südseite) steileren Obertauern. Beim Abgrasen der Lifte entdecken wir südseitig eine verschneite Staumauer. Von der Hohemut-Bahn braucht es nur wenige Schritte, bis diese erreicht ist. Und siehe da: Die Staumauer des Finstertaler Stausees eignet sich hervorragend für einen Ride und zeigt schonungslos auf, dass die Grand Dixences und Verzascas dieser Welt falsch geplant wurden. Auf dem Weg nach Hochoetz steht ein weiterer Beweis für diese These: Die Staumauer des Speichers Längental. Diese zu befahren setzt jedoch aufgrund fehlender Bahn-Infrastruktur einen Chauffeur voraus. Mein Pech, dass ich die Autoschlüssel habe.
Persönliche Weltpremiere: Finstertaler Staumauer
Nach diesen Erkenntnissen fahren wir für die "2-Uhr-Karte" noch kurz in das kleine Gebiet von Hochoetz, das von Ochsengarten aus mit einer alten, von Oetz mit einer neuen Gondelbahn erreicht werden kann. Abwechlungsreiche 4 Hanglagen werden mit wenigen Bahnen erschlossen, und rückblickend kann man festhalten, dass der erste Eindruck eines Familienskigebiets nur halbwegs zutrifft und wohl hauptsächlich auf die herrschende Unaufgeregtheit zurück zu führen ist, der man in Hochoetz begegnet: Die Lifte Kühtaile, Brunnenkopf, Balbach und vor allem Acherkogel Sektion II erschliessen sehr sportliche Abfahrten in bewaldetem Gelände. Das hebt sich wohltuend von der kahlen Landschaft von Kühtai ab. Verstärkt wird dieser positive Eindruck durch den Ausblick über das Inntal, der einen ein bisschen an das Wallis erinnern lässt - wenn nur die Berge ein wenig höher wären hier im Tirol.
Typische Halligally-Szene im Oetztal.
Lifte: Kühtai (10): Dreiseenbahn, Alpenrosenlift, Hohemutbahn, Kaiserbahn, Sonnenlift, Startbahn, Schwarzmooslift, Hochalterbahn, Wiesbergbahn, Gaiskogellift Hochoetz (9): Ochsengarten, Zirbenlift, Balbach, Mohrenkopf, Kühtaile, Acherkogel Sektion II, Ötzilift, Weselelift, Brunnenkopf

21.3. Schruns - Hochjoch



Auf dem Weg nach Sölden finden wir Schruns/Hochjoch. Und sind überrascht über die Vielseitigkeit des Gebiets: Schruns ist eine Art Klein-Serfaus! Kaum an der Bergstation angekommen öffnet sich der Blick auf ein weiteres Tal und einen weitere Lift. Und so hangelt man sich über verschiedene Bergketten bis hin zum Fredakopf. Und für den Rückweg haben sich die Schrunser noch was besonderes einfallen lassen: Einen Skitunnel. 475 Meter lang. Dadurch kann man auf einer 12 km langen Abfahrt rund 1700 Höhenmeter hinunter bis nach Schruns abfahren - eine Talabfahrt, die es in sich hat mit schönen Hängen im oberen und einem breitem Skiweg im unteren Teil, der sportlich gefahren tolle Kurven und einige gute Sprünge zu bieten hat. Und zum Schluss kommt noch eine weitere Überraschung: Die Talabfahrt nach Silbertal - eigentlich ein Ziehweg - entpuppt sich als Rollercoaster erster Güte für das Spiel mit den Schwerkräften.

Von hier gehts wieder zurück: Blick vom Fredakopf zum Kreuzjoch.

Lifte (11): Hochjochbahn I und II, Kapellbahn, Seebliga, Kapellskilift, Kropfen, Sennigrat, Kreuzjoch, Grasjoch, Platina, Freda

Sonntag, 15. März 2009

13.-15.3. Madrisa / Scuol

Die Ehre, das 170. Skigebiet auf meiner Boucle zu sein, kam Madrisa zu, das kleine Anhängselgebiet von Klosters, das für seine 5 Lifte stolze 50.- (inkl. 5.- Kaufpreis für die Karte, ich vergass, dass das ja üblich ist in den "grossen" Gebieten) heuscht. Dafür kommt man dann in den Genuss einer der leichtesten "schwarzen" Pisten des Skiuniversums. Offtopic: Wer noch andere schwarze Pisten kennt, die einem eher vor Lachen als vor Angst die Tränen in die Augen treiben bitte angeben. Wer mehr zu Madrisa erwartet: Sorry, mehr gibts da nicht zu schreiben.

Der Wechsel dann nach Scuol hielt eine kleine Überraschung bereit: Salez at its best! Sie sind einfach Hammer, diese 1400 Höhenmeter bis runter nach Scuol Ospidal. Beten wir für Kälte, damit sich der Schnee bis Ostern hält.

Lifte Madrisa (6) : Gondelbahn Klosters-Madrisa, Schaffürggli I, Albeina I und II, Madrisa, Zügenhüttli

28.2.-1.3. Brigels

Nun hab ichs also nach Jahren des Rüberschauens von Obersaxen aus doch noch mal nach Brigels geschafft. Das kleine aber feine Gebiet überzeugt mit sportlichen Abfahrten und zahlreichen oft breiten Pisten im oberen Teil. Es kommt zudem mit wenig Verbindungsbindungspisten aus und wenn man ein Haar in der Suppe suchen müsste wäre es die Frage, weshalb die Talstation so weit vom Dorf weg gebaut wurde. (Kleiner Hinweis: Nicht von der Megatour des Skibus beirren lassen: Die Talstation lässt sich vom Dorfplatz auch in 5 Minuten Fussweg erreichen).

Lifte (8): Folgen

Montag, 2. März 2009

Zwischenstand Boucle

Nur weil ich gefragt wurde:

169 Gebiete - 2129 Lifte
(Stand 10.3.)

1.3. Gotthard-Oberalp-Arena


Ein neues Gebiet: Die Gotthard-Oberalp-Arena. Genauer: Der Teil Dieni/Sedrun. Das virtuelle Skigebiet erstreckt sich von Andermatt bis Sedrun. Nicht bis nach Disentis, dessen Lifte am nächsten Berghang zu sehen sind. Disentis-Sedrun, das ist nur noch ein gemeinsamer Auftritt als Region, aber kein gemeinsames Liftsystem mit gemeinsamem Skipass. Da soll noch einer durchblicken. Doch neue Schläuche alleine machen den Wein noch nicht entscheidend besser: Die einzelnen Gebiete sind nicht miteinander verbunden. Was besonders schade ist, weil dies mit ein wenig gutem Willen (wahrscheinlich) machbar wäre. Dennoch: Der Anfang ist gemacht. Und Sawiris wird den Weg wohl ebnen, dass man dann vom Gemsstock zum Piz Ault mit den Ski an den Füssen gelangen kann. Das wird dann eine richtig tolle Sache. Doch vorerst müssen wir mit der etwas angegrauten Infrastruktur leben, die wir benützen können.

Dieni (7): Dieni-Milez, Val Val-Calmut, Val Val-Cuolm Val, Mulinatsch-Cuolm Val, Planatsch, Tegia Gronda, Alpsu
Nätschen (4): Andermatt-Nätschen, Nätschen-Stöckli, Grossboden, Dürstelen

28.2. Freeride Andermatt




Endlich mal Guspis und Giraffe fahren. Dank Guido dem Guide auch noch das Felsental, Chastelhorn-Couloir und Centrale gesehen. Hat nur noch gefehlt, dass der Schnee fahrbar gewesen wäre....

15.2. Bivio und Savognin

Schon schön hier.

Nachtrag. Am Sonntag von Thusis ins frisch verschneite Bivio. Kalt wars. Zu kalt, denn der Schnee klebte am Belag und das ist etwas, das man in Bivio gar nicht brauch en kann: Ski, die nicht laufen. Oder viel Tiefschnee. Dafür sind die Hänge, die mit endlos langen Liften erschlossen werden, einfach zu flach. Aber: Es hat keine Leute. Und schöne Berge drumrum.

Sieht steiler aus auf dem Bild als es tatsächlich ist.

Der Abschied fällt dann auch nicht zu schwer. Bald ist Savognin erreicht, DER Klassiker in der Schweizer Kunstschneeszene, den zu besuchen sich nicht nur der Schneekanonennostalgie wegen lohnt: Wie da die Bahnen von unten (Savognin) 1200 nach oben (Piz Martegnas) 2670 hochziehen ist schon beeindruckend. Oder von Radons (1890) bis Piz Cartas (2713). Und die Abfahrten führen nicht einfach über flache Hänge sondern sind so richtig sportlich. Ergänzt werden diese beiden Hauptpfeiler des Gebiets durch abwechslungsreiche Pisten am Laritg und Naladas. Nur: Ein Blick auf die Berge rundum das Skigebiet zeigt so viele mögliche aber noch nicht erschlossene Hänge, dass sich kurz die Frage stellt, was nun überwiegt: Die Freude am bestehenden Skigebiet oder der Gram, dass da noch so viel Unerschlossenes rumsteht....

Ganz unten: Radons. Ausbaumöglichkeiten am linken und rechten Bildrand.

Bivio (3): Skilifte: Camon, Al Cant, Tua
Savognin (10): Savognin (4er), Tigignas (3er), Piz Martegnas (6er), Laritg, Naladas, Radons I und II, piz Cartas I und II

Sonntag, 15. Februar 2009

14.2.2009: GRAND SLAM (edit)

Die Trophäen

Was Roger Federer nie erreichen wird – zumindest nicht, solange Nadal spielt – hat sein Landsmann und Namensvetter erreicht: Ein lupenreiner Grand Slam! 4 Ski- und Tarifgebiete an einem Tag, eigentlich unbeabsichtigt, ein Unfall quasi, und auch nur in der Schweiz möglich, doch dazu mehr.
Ansichtsfoto für die Pistenmacher Ticinesi
Begonnen hat alles mit der Anreise nach San Bernardino und der Nachricht, dass aufgrund von Wind 2 Lifte geschlossen hätten – natürlich mit Preisnachlass. Ach ja, San Bernardino liegt ja nicht mehr im Tessin, das ist ja Graubünden. Das merkte man auch an den Pisten, die breit und super präpariert waren und Skivergnügen boten, wie wenn es den gestrigen Rumpelpistentag nie gegeben hätte. Ok, schimpft mich Schönpistenfahrer. Das Gebiet ist rasch geschildert: Eine Handvoll Lifte erschliessen ein relativ schmales Gebiet am Fuss des Piz Mucia mit jedoch ein paar schönen, wenn auch kurzen Hängen (Motton, F.I.S und Talabfahrten). Schön zu fahren, aber nicht genug, um alt zu werden.


Hinterm Rhein: Splügen
Also rüber durch den Tunnel nach Splügen, wo das Aufwärmtraining im Anmarsch zur Bergbahn inbegriffen ist, Bin 10 Minuten vor der Halbtageskarte, doch grosse Ziele erfordern zuweilen grosse Opfer: Keine Zeit zu warten! Hoch mit der Tambobahn zur Tanatzhöhi, dann rüber zur Bodmenstafel, den Skilift musste ich zweimal machen. Dann über die Tamboalp auf die erste Talabfahrt (Tröglipiste), dann noch mal hoch und die andere Talabfahrt (Blachtaboda). Das Fazit nach dem Kurzbesuch: Splügen bietet 3 sehr nette Abfahrten.
Heinzenberg links
Heinzenberg rechts
Weiter auf den Heinzerberg, erst links (Oberurmein), dann rechts (Lescha). Beide Gebiete mit derselben Charakteristik: Coupierte Pisten über liebliches Gelände, weite offene Hänge in lawinensicherer Neigung bieten Freeridemöglichkeiten en Masse. Und wenn es die beiden kleinen Skigebiete schaffen würden, sich zusammen zu tun und damit den Wechsel vom einen ins andere Gebiet erleichtern würde sich die Zahl der Off-Piste-Abfahrten noch erhöhen. Aber – und nun schliesst sich der Kreis – wir befinden uns in der Schweiz, in der die kleinsten Gebiete sich abschotten und meinen, in ihrer kleinen Existenz besser zu fahren als durch Zusammenschlüsse. Nur in der Schweiz (Ausnahme Val d’Anniviers) ist es dehalb möglich, einen Grand Slam zu machen, für den man auch 4 neue Tageskarten kaufen muss. In allen anderen Ländern (Ausnahme Frankreich) könnte man Gebiete, die derart nahe beieinander liegen, mit derselben Ein- oder Zweitageskarte fahren (z.B. Garmisch, Lenggries/Schliersee, Nauders/Schöneben, Bregenzerwald, Zillertal, Salzburg, Alta Valtelina, Val di Sole, Dolomiti Superski, Ortler Skiregion, Valle d’Aosta). Die Vertreter des Schweizer Wintertourismus, der sich immer rühmt so besonders zu sein, sollten einmal ins benachbarte Ausland reisen. Aber wahrscheinlich liegen die Reisespesen nicht im Budget.

Grand Slam: 4 Gebiete, 14 Lifte
San Bernardino (3): Fracch-Confin, Tre Omen, Lares
Splügen (6): Blachtaboda, Tanatzhöhi, Tanatz, Tambo, Lattenstafel, Bodmenstafel
Tschappina-Urmein (3): Rascheins, Oberschtschappina, Lüschgrat
Sarn/Lescha (2):

Freitag, 13. Februar 2009

Freitag der 13.: Nekroski Ticinese

Die ganze Welt war geschockt, als im letzten Winter die Meldung durch Ticker lief, dass die Bergbahnen in Bosco Gurin und Cari Konkurs anmelden und den Betrieb per sofort einstellen müssten. Der Horrormeldung folgten Widersprüche und Widersprüchliches und zum Schluss ein Rückzug der Konkursmeldung und die Festsetzung der Nachlassstundung bis zum 13.2.2009 - also bis heute (mehr dazu unter http://www.grischconsulta.ch/media/313.pdf).

Bosco Gurin bedeutet im Altwalserdeutsch: Dorf unter dem Schnee)

Es hat deshalb schon was Nekrophiles, an einem Tag die drei dem Tod geweihten Skigebiete zu besuchen. Sollten da Perlen auf dem Altar ökonomischer Grundsätze basierend auf pessimistischen Schneeprognosen geopfert werden? Bereits bei der Anreise nach Bosco Gurin wird ein erstes Problem offensichtlich: Die Anreise dauert ewig, zuerst durch das Valle Maggia, dann durchs Val di Bosco auf einer engen Strasse, die sich ständig durch immer höhere Schneemauern den Berg bis auf 1500 Meter hinaufwindet. Und dort, wo das Tal endet, geht dann ein kleines Skigebiet auf, eine Handvoll Lifte (2. Problem) mit unspektakulären (Problem 3) und schlecht präparierten (4. Problem) Pisten, die obersten beiden Lifte laufen nicht (5. Problem), Pistenpläne gibt es auch keine mehr ("die sind ausgegangen"), nur die stattliche Anzahl an Leuten und die Unmengen von Schnee passen nicht so richtig zur Kehraus-Stimmung.


Bosco Gurin: Obstacle-Parc

Nach kurzem Aufenthalt und langer Anreise folgt die nächste Bergstrecke - von der Leventina hinauf nach Cari. Die Halbtageskarte kostet hier gleich viel wie die Ganztageskarte in Bosco-Gurin, bei einem Lift weniger und ein paar Höhenmetern mehr und insgesamt etwas breiteren Pisten. Die Analogie zum Partnerort: Auch hier laufen nicht alle Lifte.

Cari - Mittelstation

Der Aufenthalt in Cari fällt insgesamt etwas kürzer aus, wie auch die Reise nach Leontica im Valle Blenio, dem vermeintlichen Highlight des heutigen Tages. Doch auch hier: Nur die Hälfte des Gebiets ist geöffnet. Die Pisten sind kurz, eng und schlecht präpariert. Irgendwie kommt keine rechte Stimmung auf.


Pistensicherung in Nara

Während sich also Carlo Janka über holprige Pisten zum vielumjubelten WM-Titel kämpft tun das Kohorten von Touristen in Tessinern Skigebieten auch - ohne dieselbe Ehrerbietung zu erfahren. Es scheint, als hätten die Orte den Glauben an ihre weitere Existenz aufgegeben, ansonsten lässt sich eine solche Pistenpräparation und Pistenmarkierung nicht erklären. Dabei wären die Vorbilder so nahe - ein Besuch in Italien könnte aufzeigen, was Pistenkomfort und -sicherheit bedeutet. Aber wahrscheinlich werden solche Reisespesen vom Konkursverwalter untersagt. Und hier noch was für ökonomisch Versierte zum hirnen: Ein Einheimischer meinte, dass die Skigebiete Werktags nur einen Teil der Anlagen laufen lassen, da es nur wenig Gäste habe - dies in der Hauptferienzeit und zum vollen Tarif notabene.

Boso Gurin (3): Seggiovia Ritzberg, Scilift Stafla, Scilift Naatscha
Cari (2): Seggiovia I, Seggiovia II
Nara (3): Seggiovia "Cabriolet", Sciovia Lagunc, Sciovia

Sonntag, 25. Januar 2009

25.1.2009: Serfaus - Fiss - Ladis (edit)

Jeder kennt diese Träume, die man irgendwann um das Juliende herum zu träumen beginnt, Träume, in denen man in ein neues Skigebiet kommt, dort auf dem Sessellift einen unbekannten Berg hochfährt und mit jedem Meter, den man erklimmt, am Horizont einen neuen Lift entdeckt, der auch noch dazu gehört, der - so erkennt man dann weiter - eigentlich ein eigenes kleines Gebiet erschliesst mit einer nicht genau bestimmbaren Anzahl weiterer Abfahrten, weil es hinter dem Berg, so sieht man dann vom Sessellift einige Meter höher gebracht, noch weitere Lifte hat, die von irgendwoher mit Pisten erschlossen werden, weshalb der Schluss nahe liegt, dass es da noch mehr Lifte und Pisten und Abfahrten haben muss. Und während der Verstand dieses Glück erst verarbeiten muss durchströmen Glücksgefühle die Gedanken in der Gewissheit, nun endlich das Paradies entdeckt zu haben, leider nur so lange, bis man vom Wecker brutal in den solche Träume leider oft begleitenden Sommer hineingeweckt wird. Euch allen sei gesagt: Es gibt dieses Paradies. Mit noch einem Lift. Und noch einem Steilhang. Und dahinter noch einem Lift. Es heisst Serfaus-Fiss-Ladis und ist das beste Skigebiet des Inntals. Punktum und Scuol in Ehren.

Von den drei auf einer Sonnenterrasse gelegenen Orten erschliesst eine Vielzahl von Liften die umliegenden Berge, die wie gemacht sind fürs Skifahren, mit breiten Hängen, die zwar steil sind, jedoch nicht felsig, die Freiraum bieten für Pisten und unzählige Freeriderouten. Sehr anspruchsvolle Pisten am Zwölferkopf-Südseite, Lazid- und Pezid-Nordseite, noch ziemlich anspruchsvolle Abfahrten am Sattelkopf, Zwölferkopf-Nordseite und Obere Scheid, rassige und breite Pisten zur Lawensalpe, zu den Talstationen der Scheidbahnen, am Plansegg, auf der Waldabfahrt nach Serfaus, der Möseralm zur Talstation der Waldbahn in Fiss und auf der gesamten Nordseite des Schönjochs, sowie gemütliche Abfahrten im Bereich Manser, Komperdell und Sonnenburg - es hat einfach alles für jeden und passt derart, dass mich heute bereits das Gefühl beschleicht, es habe sich vielleicht doch nur um einen Traum gehandelt.

Lifte (27):
Gondelbahnen: Ladis-Sonnenburg, Möseralmbahn, Lazidbahn, Pezidbahn, Alpkopfbahn, Sunliner, Schönjochbahn I, Schönjochbahn II, Almbahn, Fiss-Sonnenburg
Sesselbahnen: Sattelbahn, Alpkopf, Familienbahn Gampen, Lawensbahn, Scheidbahn, Arrezjochbahn, Moosbahn, Laustalbahn, Planseggbahn, Schöngampbahn, Zwölferbahn, Puinzbahn
Skilift: Poschilift, Minderslift, Lazidlift, Schönjochlift, Möserlift











DD-Day: Nauders und Schöneben


Mit langem Bart: Schön eben

Schöneben von der anderen Talseite

Nauders und das Inntal

Gueser Kopf ( 2850)

Dass sich ein grosser Tag anbahnen wird wurde bald offensichtlich: 15cm frischer Powder zierte das Auto in Pfunds, alles tief verschneit, wie richtig! Dass wir direkt zum erfolgreichsten Tag des Schweizer Skisports beitragen wussten wir damals allerdings noch nicht. Wir fahren am Vormittag nach Schöneben (Italien) und waren dort genau dann auf den breiten Pisten und im Bereich Ojen spannenden Abfahrten sehr sportlich unterwegs, als Dominique Gisin in Cortina (Italien) ihren zweiten Sieg innert Wochenfrist einfuhr. Um auch den Herrensieg zu sichern wechseln wir rechtzeitig nach Nauders (Österreich) und sehen dort Didier Defagos Sieg in Kitzbühel (Österreich). Stolz klopfen wir uns auf die Schultern: Wenn wir im Land sind gewinnen die Swissskis. Jetzt noch von Zufall oder gesuchter Koinzidenz zu reden hiesse Fakten verleugnen.

Nach diesen Siegen fährt sichs leicht, zumal die Hänge rund um das Tscheyeck und Gueser Kopf und am Almlift und der Zirmbahn leicht zu Jubelstürmen hinreissen lassen. Vor allem das an den erstgenannten Hängen zelebrierte "Paudern in Naudern" gab jedem von uns das Gefühl des ganz persönlichen Siegers.

Auf der Rückfahrt nach Pfunds waren wir uns einig: Grösse alleine ist eben doch nicht das entscheidende Kriterium für ein gutes Skigebiet.

Für ältere Berichte zum Gebiet vgl. hier

23. Januar 2009: Samnaun-Ischgl

Wir starten eine kleine Skisafari mit Basislager in Pfunds im Oberen Inntal.

1. Etappe: Samnaun/Ischgl
Mal wieder in das 'grösste Skigebiet der Ostalpen' gemessen nach Ballermannregeln, der Liftdichte pro m2 und zusammenhängenden Pistenkilometern. Auch wenn das Wetter nicht das beste Licht auf die Silvretta-Arena warf war doch zu erkennen: So richtig viel gutes hat das Gebiet nicht zu bieten. Ausser den Pisten vom Palinkopf und Pardatschgrat bleiben vor allem flache sowie zum Teil für die Menschenmenge schmale und durch und durch industrialisierte Abfahrten in Erinnerung. Vielleicht wars aber auch ein Zuviel an Bahnen und Menschen oder einmal mehr einfach zu grosse Erwartungen.

Alp Trida (CH) 5 Bahnen (Visnitzbahn ganz links)

Idalp (A) 10 Bahnen (inkl. 2 Gondelbahnen von Ischgl und Gratbahn ganz rechts)

Sonntag, 11. Januar 2009

11.1.2009: Schilt: Roman Koch, ich komme!


Heute mal was anderes: Eine Tour auf den richtigen Gipfel - und diesen sogar erreicht! Auf dem Schilt waren wir zwar nicht ganz alleine und bei nicht ganz optimalen Schneeverhältnissen. Aber bei Super-Sicht.