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Freitag, 18. Januar 2013

18. Januar 2013: Erster Japanischer Hattrick: Tomamu, Sahoro und Minamifurano





Sahoro-Dake
 Von Furano (-10°) nach Tomamu (-11°) sind es rund 50 Kilometer, was auf japanisch übersetzt rund 1 Stunde Autofahrt bedeutet, eine Fahrt durch kaum besiedelte Täler und über menschenleere Anhöhen, so dass wir uns ständig fragen, wie Japan eines der dichtest besiedelten Länder der Welt sein kann.

Tomamu
Wir treffen in Tomamu ein, von den Black Diamond Guides drüben in Niseko gepriesen. Tomamu selbst preist sich als Ort des "Silk Powder" an, der den Champagner Powder angeblich vergessen lassen soll. Leider finden wir den Powder nicht in den gewohnten Massen (hab ich schon erwähnt, dass Niseko das Leben zerstört, weil Powder nur noch ab einem halben Meter wahrgenommen wird?), zudem muss man sich für Off Piste akkreditieren lassen (sic!), wofürs dann einen Helm und ein Beep gibt. Mangels frischem Tiefschnee und geeigneten Hängen (mit Ausnahme der obersten Sektion ist alles mit Nadelholz bewaldet) verzichten wir darauf und machen uns stattdessen daran, die Pisten und Lifte zu befahren, die sich von einer endlosen Fläche her hinauf auf 2 Hügel ziehen - den Tomamu (mit 1210m der Höhepunkt dieses Tripps) und einen unbekannten Seitenhügel, auf den nochmals 4 Lifte hinaufführen. Das tönt jetzt nach viel, ist es aber nicht: Mit Ausnahme der obersten Abfahrten, die alle beim Lift 8 enden, sind die Abfahrten kurz und vor allem sehr flach. Eine leichte Enttäuschung also, die uns dazu verführt, gleich weiter zu fahren.

Eher was Highlightiges (hat noch zwei andere von denen rumstehen)
Liftesammeln ist nicht immer ein einfacher Job: Lift 3 bei -11°, Blizzard und ständigem Stop-and-Go wegen unfähigen Ein- und AussteigerInnen

Treeride-extrem (I)

Treeride-extrem (II)

Sahoro
Nach 30 Minuten erreichen wir über den Karikachi Pass das Resort Sahoro. Keine Hochhäuser weit und breit, einzig ein Club Med (!), der aber auch dezent gehalten ist. Die 2 Stundenkarte erstanden nehmen wir die Gondel auf den Mount Sahoro-Dake (1059m) und erfahren von dort dieses erstaunlich vielseitige Gebiet, das Tomamu in allen Belangen toppt: Interessantere, abwechslungsreichere und steilere Abfahrten, offenes Tree-Ride-Gelände all over the mountain, keine (!) Off Piste-Limits, schnellere Lifte, den einzigen Skilift Japans und eine ziemlich beeindruckende Aussicht in die Flächen von Obihiro. Wir verstehen nicht, weshalb Tomamu das bessere Standing hat als Sahoro und führen dies einfach mal auf die Marketing-Investments von Tomamu zurück. Wir sind sehr angetan von dieser kleinen aber feinen Destination.

Sahoro-Dake
Running Lane in Sahoro
Jtalien-Style: Auch hier werden die alten Lifte nicht abgeräumt.
der einzige Skilift in Japan - bislang

So siehts hier im Backyard aus

Minamifurano
Auf dem Rückweg dann erblicken wir bei Minamirfurano eine kleine Station Minamifurano. Wäre ja unfair, diese nicht zu besuchen, oder? 2 tolle Abfahrten belohnen diesen Stopp.
Minamifurano - von anderen gescholten, von mir geschätzt

Lifte
Tomamu (10 Lifte)
Gondelbahn: Alpin Cabin
Sesselbahnen: Lift 2, Lift 3, Lift 4, Lift 5, Lift 6, Lift 7, Lift 8, Lift 9, Lift 10 (die heissen hier wirklich so! Link)

Sahoro (7 Lifte):
Gondelbahn: Sahoro Gondola
Sesselbahnen: Nr 1 High Speed Lift, Nr 2 High Speed Lift, Nr 6 Pair Lift, Nr 7 Lift, Nr 8 Lift
Skilift: Nr 6 Lift

Minamifurano (2 Lifte)
Sesselbahnen: Einersessel, Doppelsessel

Donnerstag, 17. Januar 2013

17. Januar 2013: Aufräumen in Rusutsu und Noboribetsu Kogen Sanraiba


Fertig lustig!
Japanische Ordnung auch hier.
Heute enden die Ferien, denn es soll auch noch etwas geleistet werden. Wir verabschieden uns von den Powderfreaks, die in Niseko bleiben und dort die Nase in den Schnee stecken - wir wollen noch ein paar Lifte sammeln, dazu haben wir uns schliesslich auch mobilisiert!
Eher flach bis auf wenige...
...Ausnahmen

Wir fahren zuerst nach Rusutsu, da sind noch ein paar Lifte übrig geblieben. Das Gebiet als solches bietet wenig Begeisterndes, und wenn wir nicht den unglaublichen Luca-Run noch im frischester Erinnerung gehabt hätten wäre das Verdikt noch härter ausgefallen: Ein besseres Schönried ist das hier.

Wir vervollständigen die Lifte in Rekordzeit und machen uns auf den rund 4 stündigen Weg nach Furano in Zentralhokkaido. Hier wollen wir noch das eine oder andere Gebiet aufsuchen. So kommt es gerade passend, dass uns das Navigeishationsgerät unvermittelt ins kleine Gebiet von Noboribetsu Kogen Sanraiba führte - vielen Dank dafür!

Anschliessend fahren wir tatsächlich nach Furano. Weniger Schnee, dafür auch weniger Temperatur. Wir sind gespannt!

Neue Lifte Rusutsu (8)
Sessellifte: Family, East Quad, Accross Pair 1, Isola No2 Quad, Isola No1 Quad, Isola No 4 Quad, East No 2 Pair, East No 1 Pair

Lifte Sanraiba (3)
Sessellifte (können mal wieder nicht entziffert werden)

Und plötzlich grüssen alte Bekannte. Nehmen das mal als positives Omen.

16. Januar 2013: Niseko statt Yotei

Wenn die Gates öffnen rennt die Freeriderschar
Eigentlich wäre der Yotei angesagt gewesen, wohl die einzige Möglichkeit, die gestrige Abfahrt über den Luca-Run noch zu toppen. Nach schlechtem Schlaf (wie will man auch schlafen angesichts einer Skitour, 3 Stunden bei Minus 20° und Sturmwind?) stehen wir um 5:30 Uhr auf, um 6 Uhr steigen wir bei dichtestem Niseko-Gestöber in den Transporter, als der Guide meint: Solly, ihr könnt wieder aussteigen, zu viel Schnee auf dem Yotei. Next time vielleicht. Ich wage mal die Behauptung, ich war nicht der einzige, der megaerleichtert wieder ins Bett schlüpfte.


Multiple Action


Da will doch tatsächlich ein Japaner einer Schweizerin sagen, wie sie den Ponylift zu benutzen habe: Nur halten, nicht draufsetzen!
 Dass es beinahe zuviel an Schnee für Skifahren (und vor allem Touren) geben kann, erlebten wir dann im Gebiet von Niseko.

15. Januar 2013: Rusutsu - Powderheaven


Nachdem wir gestern nach unserer Rückkehr von Kiroro einen unerwarteten Logis-Wechsel und -Upgrade durchführen durften geht’s heute ins Rusutsu-Resort, dem ‚Nachbarn ‚und Konkurrenten (No 1 in Hokkaido) von Niseko. 

Wir fahren rund 40 Minuten über Schneeland und am Yotei vorbei und landen im Resort, zwischen anderen kleineren Vulkanen und dem Shiribetsu-Dake gelegen. Luca (wir haben nur noch einen, dafür wieder unseren Original-Guide) führt uns zum Aufwärmen an den Westhang des West-Mountain und von dort hinunter in den eigentlichen Ort Rusutsu, von wo uns Andrew von Black Diamond Tours wieder zurück ins Resort führt. Von dort fahren wir wieder auf den West-Mountain, fellen an und steigen auf der Krete nach Osten, wo ein toller Steilhang direkt zum Resort daliegt – inkl. tollen Trees unten raus. 

Anschliessend wechseln wir in die East-Side des Gebiets. Zum Abschluss des Tages und bisherigen Höhepunkt dieser Reise fahren wir mit der Gondora auf den Mount Isola, steigen dort über die Absperrseile, laufen südwärts einen kurzen Grat entlang der untergehenden Sonne entgegen, bevor wir die erste offene und komplett unberührte Bowl befahren. Nach zahlreichen Schwüngen queren wir einen Sattel und eine noch grösserer Bowl liegt vor uns, natürlich mit vollkommenstem Powder. Der Weg raus aus führt über einen Bach und durch einen Wald, bevor wir auf der Strasse stehen und dort von Andrew wieder abgeholt werden. 800 Höhenmeter Abfahrt ohne einen Schweisstropfen beim Aufstieg zu verlieren – man merkt den anderen Guide-Stil verglichen mit gestern.













Lifte (7)

Gondelbahnen: West Gondola, East No 1 Gondola, East No 2 Gondola, Isola Gondola

Sessellifte: West No 2 Quad, West Tiger Pair, Isola No 3 Quad

14. Januar 2013: Kiroro










Kiroro – kein Weg zu weit

Wir verlassen Sapporo und fahren über den Highway und Otaru und schampar schneebedeckte Strassen nach Kiroro, einem Resort im Nirgendwo eines lieblichen Tales gelegen und von lieblichen Hügeln umgeben
Dank unserem Zusatzguide Mitch (wir haben nun 3 Guides!) finden wir einige gute Spots, die jedoch eher kurze Runs bieten mit eher längeren Fahrten dann in den Flussbetten wieder raus zu den Liften. Das Ganze lebt also doch eher von den atemberaubenden Winterbildern und dem Ausblick über das Land, hin zum Yotei und nach Niseko.

Auf dem Weg ...
... nach hier.
Krönung war die kurze aber ebenso atemraubende Tour auf einen der umliegenden Hügel, eine Stunde Schinden für einen Run über 200 Höhenmeter – das ist was die hier tun. Aber auch nur, weil die keine Splitfelle haben.


Dennoch: Auch Kiroro war eine Reise wert. Zumindest für einen Tag.

Lifte (7)
Gondelbahnen: Gondora
Nagamine 1, Nagamine 2, Asari 2, Yuichi 1, Center Express, Family Lift

Mittwoch, 16. Januar 2013

13. Januar 2013: Teine


Wahnsinnsblick nach Sapporo
Olympisches vom Berg - Sapporo Teine

Obwohl wir gestern erfahren mussten, dass Russi Bernhard und Nadig Marie-Therese an den Olympischen Spielen 1972 ihr Abfahrtsgold in Eniwa holten (einem Gebiet, dass es gar nicht mehr gibt) und NICHT wie geglaubt am Hausberg Teine führte der Weg heute dahin.

Und was ich sah zwingt mich dazu, es zu sagen: Macht mich zum Bürgermeister in Zürich und ich mache euch den Uetliberg zum Teine!
Uetliberg
Uetliberg


Ein tolles Gebiet, so nahe bei der Stadt, mit grossen Anfängergebieten und tollen steilen Hängen – ja, auch Off-Piste-Sachen sind vorhanden! Und steile Sachen hats da, da würde sich jedes österreichische Gebiet damit brüsten (Grüsse ins Zillertal, nach Fiss und nach Jerzens)

Lifte (9)
Gondola: 1
Sessellifte: 8

Sonntag, 13. Januar 2013

12. Januar 2013: Kokusai – die Überraschung


Die Nacht in Sapporo war weniger lang als befürchtet und dennoch voller neuer Eindrücke in einem mir bis dato völlig fremden Kulturkreis. Beeindruckend die Schneeberge an den Strassenrändern, beeindruckend die spiegelglatten Strassen, auf der sich ständig Hingefallene wieder aufrappeln – und das alles in einer Millionenmetropole. Wir fahren nach Süden, verlassen das Stadtgebiet und sind plötzlich in menschenleerer Umgebung. Kein Ausfranseln am Stadtrand, die Siedlungsfläche ist mit einem Schlag zu Ende. Die Raumplanung scheint hier um einiges besser zu funktionieren als bei uns.

Wir fahren ein schönes Tal hinauf, vorbei an einem Stausee und sehen nach einer Biegung vor dem Skigebiet von Kokusai, das einen gewissen Stellenwert zu haben scheint, der Anzahl Autos und der beeindruckenden Talstation nach. Diese erinnert mich (obschon keine Zimmer angeboten werden) an Frankreichs Stations: Irgendwo ins Niemandsland hineingebaut, weil da die Hänge am besten sind. Die Stations der Grande Nation könnten sich hier aber einiges abschauen was den Ausbaustandard und die Facilities angeht: Was gestern in Bankei überraschte überzeugt in Kokusai in dreifacher Ausführung: Kundenorientierung pur!

Das Gebiet selbst bietet eine schwarze Abfahrt und viel für Anfängerinnen und Anfänger. Diese sind denn auch zahlreich vertreten, sehr zu unserer Freude, denn dadurch waren die Treeruns kaum verfahren! Hayden, unser neuer zusätzlicher Guide, führte uns an tolle Bowls und Treelines und zum Schluss auf eine kurze Tour noch weiter hinauf, wo uns ein Wahnsinnshang mit Wahnsinnspowder erwartete. Die Tour endete mit einer abenteuerlichen Rückkehr durch ein enges Flusstal kurz vor dem Eindunkeln – perfektes Timing also! Nie hätte ich gedacht, dass dieses Gebiet so viel an Powdererlebnissen bietet. Und der Tag war noch nicht zu Ende: Auf dem Weg nach Sapporo machten wir Halt an einem Onsen in Jozankei, wo wir uns müde aber zufrieden im heissen Wasser tummeln  konnten. Das hat schon was hier. Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag.

Lifte Kokusai: 4
Gondelbahn: Sky Cabine 8
Sessellifte: Märchenlift (!), Woody 3, Woody 4

11. Januar 2013: Die brennenden Hügel von Sapporo


Bankei
Nachdem wir  mit dem Bus ‚kurz’ durch das verschneite Hokkaido zurück nach New Chitose Airport gefahren sind, um dort das Auto abzuholen, gings nach Sapporo und dort ins erste Hausgebiet der 2 Millionenmetropole, nach Bankei. Dieses fanden wir schliesslich nur dank der gütigen Hilfe der Dame am Informationsschalter einer Autobahnraststätte, die so freundlich war, uns die Telephonnummer des Skigebiets herauszufinden – dank den Telephonnummern findet unser japanisches Navi die gewünschten Zielorte, die ganze Vorbereitung mit Koordinaten war für nichts. Eine tolle Fahrt durch die Downtown bei Rush Hour und die Sapporo Hügel hinauf, vorbei an der Olympiaschanze und bald wieder hinunter nach Bankei, das geschätzte 5 Minuten von Sapporo weg an einer zweiten Hügelkette liegt, dank den Flutlichtern nicht zu verfehlen.
Bankei
 Bankei ist eine Ministation mit allen für Japan typischen Facilities: Für den Kleiderwechsel gibts Umkleidekabinen, Schliessfächer, Skirental, Kasse, Restaurant und Kiosk. Für das Wohl des Gastes wird alles unternommen. Dank dieser Kundenorientierung ist auch der Kartenkauf kein Problem und bald stehen wir auf den Brettern und blicken auf das Lichtermeer. Das Gebiet bietet einen steilen (harten) und mehre weniger steile kurze (aber ebenfalls harte) Hänge (Kunstschnee!!), auf denen etliche Kinder und einige Erwachsene unterwegs sind. Von Bankei aus sieht man gleich nebenan die Lichter des nächsten Skigebiets, wohin wir gleich weiterfahren und in 10 Minuten die Talstation Moiwayama erreichen.

Moiwayama
Dort müssen wir erst mal die Kasse erfragen, wo wir dann die Karte (11 Franken) für das zweite Nachtskigebiet am selben Abend (Rekord?) erstehen. Ein Sessellift bringt uns hinauf auf einen Hügel, wo wir überrascht zur Kenntnis nehmen, dass wir über einen Seiteneingang ins Gebiet eingestiegen sind, denn vier weitere Lifte sind im nächsten Kessel zu finden – natürlich alle beflutlichtet. Neben einigen kürzeren bietet das Gebiet auch längere Abfahrten, wobei vor allem die Route 1 hier eingezeichnet, die direkt in die Lichter der Stadt führt, beeindruckend ist. 
Sapporo
 Obschon weniger Skifahrer unterwegs sind als in Bankei (wie wir erfahren haben sind Snowboarder in Moiwayama nicht erlaubt) ist Moiwa das viel bessere Gebiet, da die Abfahrten länger, variantenreicher und mit noch mehr Scenic Emotions und besserem Schnee als Bankei ausgestattet sind. Tief beeindruckt verabschieden wir uns von Moiwa und machen uns auf dem Weg zum Hotel, wo wir den Rest der Gruppe wieder treffen, die mit einem zweiten Guide und einem Minivan soeben von Niseko her kommend eingetroffen sind.
Lost in Translation

Bankei (4)
Sessellifte:
センターリフトT, オレンジP,ウエストP,ウエストS

Moiwayama (4)
4 Sessellifte, konnte die Namen noch nicht ermitteln

Und da brennt noch eins! (Fu's Snow World)