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Samstag, 20. Dezember 2014

13.12.2014 Wintersuche im Süden: Airolo

Schnee!!

Tit for tat. So wie der Winter noch nicht angekommen ist bin ich's auch nicht. Darum mit Verspätung der Kurzbericht zum Kurzbesuch in Airolo.

Airolo war eines der wenigen geöffneten Gebiete - teilgeöffnet, leider waren die spannenden Pisten hinter dem Sasso della Boggia am Verozzei zu. So drängten sich erstaunlich viele Leute vorne am Comasone-Skilift auf dieser coupierten Piste. Zusätzlich war es eisig und als dann noch der Nebel im oberen Teil einfuhr führte dies nicht nur zum Whiteout sondern auch zum Aus für uns. Zurück zum Zug und heim nach Zürich.

Auf dass der Winter bald komme.



Sonntag, 2. November 2014

1. November 2014: Saisonstart und Saisonschluss am Passo Stelvio

Alta Valtellina
Ist schon eine Weile her, seit ich über den Flüela-Pass gefahren bin. Im Sommer ziehts mich nicht ins Unterengadin und seit 1999 hat der Pass Wintersperre – der Start in die Saison 2014/15 ist somit mit einigen Jugenderinnerungen verbunden, bevor wir am Freitag zur Nacht Zernez erreichen. Am nächsten Tag dann begrüssen uns die goldenen Wälder, die das Engadin und Val Müstair zur Zeit in eine Kulisse mit schönster Farbenpracht verwandeln.
Val Müstair von Plattatschas
Zeit. um ein neues Kriterium für die Skigebietsbewertung aufzunehmen: Die Schönheit der Zufahrt
Meine letzte Fahrt über den Ofenpass ist noch länger her, an die kanadischen Weiten und Wälder konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ein Traum, was die Schweiz landschaftlich in ihrem äussersten Zipfel zu bieten hat. In Santa Maria biegen wir nach Süden in ein enges Tal zum Umbrail-Pass. Die Kehren zum Beginn erinnern an das Ziel, das Stilfserjoch, die Einsamkeit auf dem Weg zum höchsten Passs der Schweiz passt so gar nicht zur aktuellen Hysterie in diesem Land. Unmittelbar nach der Passhöhe mündet die kleine Strasse in die grössere Passstrasse zum Passo Stelvio und nach wenigen Minuten erreichen wir den mit 2758m zweithöchsten Alpenpass. (Interessant übrigens, dass es diesen Pass und damit das Skigebiet ohne die Engadiner gar nie gegeben hätte http://de.wikipedia.org/wiki/Stilfser_Joch#Neuzeit).

Die Siedlung auf der Passhöhe bietet das übliche Station-Feeling: Zahlreiche heruntergekommene Betonbunker mit oder ohne Holzverkleidungen stehen da rum. Dafür, dass hier nur von Mai bis Ende Oktober Betrieb herrscht, wirkt das nach etwas gar viel Infrastruktur – wer ausser Wintersportler im Sommertraining soll in diesem Ambiente übernachten wollen?
Livrio
Links Swiss Ski, rechts FISI
Wir packen die Sci und finden mit etwas Glück einen unkonventionellen Weg zur Kasse. (Für Nachmacher: Glaubt den Pfeilen und Wegweisern ruhig und nehmt die Treppe gleich links am Haus.) Die Seilbahn führt uns hinauf zu Trincerone, dort steigen wir in die zweite Sektion um bis zu Livrio (3174m), wo die Skilifte beginnen. Für Normalverbraucher wie uns besteht das Skigebiet aus 2 Sektoren: 'Vorne' die breiten Pisten beidseits der Geister-Lifte, 'hinten' zwei Pisten an den Liften Payer und Cristallo. Für besondere Touristen gibts noch einen Skidoo-Service (für die, welche Abfahrt trainieren und ein paar Höhenmeter und Neigungsgrad mehr brauchen) und viele erobern sich weitere Sektoren gleich mit eigener Muskelkraft: Die Anzahl der Alpinsportler, welche die Naglerspitze, Monte Cristallo und Geisterspitze erkletterten ist beeindruckend. Auch wenn auch dieses Gletschergebiet eher flach ist, für den ersten Schneekontakt mit den Telis eignet sich der Stelvio hervorragend.
Geister I und II
Langlaufvergnügen auf 3000m
Trendsportart (aus Kostengründen? Ok, ich nehms zurück)
Da das Skigebiet am 2. November in die Winterpause geht verbinden wir für einmal Saisonschluss mit Saisonstart. Einen guten Winter euch allen!


Finde den Fehler! Funifor Trincerone
 Lifte (6):
Seilbahnen: Passo - Trincerone, Trincerone - Livrio
Skilifte: Geister I, Geister II, Cristallo, Payer

Und hier noch was für Nostalgiker und Skistoriker

Freitag, 4. Juli 2014

5 Perlen der Saison 2013/14

In dieser neuen Rubrik sollen 5 besondere (Wieder-)Entdeckungen der abgelaufenen Saison hervorgehoben werden. An einem Gebiet, das auch nach einigen Monaten noch in bester Erinnerung ist, muss was dran sein. Dabei geht's nicht um Grösse sondern um das Wahrhaftige. Die Reihenfolge der Aufzählung ist zufällig.


Braveheart Cairngorm
Die Tage in Schottland zählen zu den Höhepunkten dieses Winters und Cairngorm bildete den Höhepunkt dieser Tage. Das Skigebiet, bestehend aus 3 Teilen, die steilen Abfahrten auf beiden Seiten der Standseilbahn, der einsame Lift Coire na Ciste-T Bar und die unbeschreibliche Aussicht über den Glenmore-Forest Park nach Aviemore, die sich in ständigem Nebel befindlichen höheren Gipfel der Cairngorms-Range, der permanente Sturm und die Wehmut des letzten Gebiets in dieser Tour lassen Cairngorm in den Erinnerungen besonders hervorstechen.







Carving im Ahrntal: Speikboden und Klausberg
Zum Abschluss der Kärntenrunde waren wir zu Gast im Tauferer Ahrntal. Eigentlich versprachen wir uns nicht viel, die beiden Gebieten Speikboden und Klausberg waren eigentlich nur als Füllstoff für einen angebrochenen Sonntag gedacht. Und dann boten beide Gebiete tolle Abfahrten auf breiten (Speikboden) und schön geneigten (Klausberg) Pisten. Die Talabfahrt vom Speikboden und die Abfahrten vom Klaussee haben sich mir dabei besonders eingeprägt. Auch wenn die beiden Gebiete modernsten Skisport bieten, sie sind Pflichtbestandteil für jede Skigebietssammlung.


Goldene Aussichten vom Goldeck
Positive Überraschungen sind das Salz in den Skireisen. Und eine solche war das Skigebiet Goldeck hoch über Spittal an der Drau, obwohl wir den wahrscheinlichen Höhepunkt Talabfahrt nicht einmal fahren konnten. Womit ich nicht gerechnet hatte war, dass das Skigebiet zweigeteilt ist:

  • schön geneigte Pisten auf der Sonnenseite
  • ein kleines aber feines Freeride-Gebiet auf der Schattenseite hinunter zum Dorf Goldeck
Und alles mit tollster Aussicht auf den Millstätter See.
Das Skigebiet wurde vor kurzem vor dem Bankrott gerettet, mit neuen Bahnen ausgestattet und von alten befreit. Die Chancen, dass das Gebiet noch steht, wenn ich wieder einmal hierher komme, um die Talabfahrt zu fahren, sind also recht gross. Grösser auf jeden Fall als in vielen anderen Kärntner Gebieten.



Les Orres
Bereits bei meinem ersten Besuch 2006 gefiel mir Les Orres ausnehmend. Und dieses Bild änderte sich auch dieses Jahr nicht: Tolle rassige Pisten in 5 Sektoren, steile Hänge, keine flachen Passagen, baumfreie Hänge und coupierte Abfahrten durch den Wald, alles gepaart mit einer super Aussicht über Embrun hin zu den Barres des Ecrins. Les Orres ist wohl das Skigebiet, das die Anforderungskriterien an ein Skigebiet am höchsten erfüllt. Und für die Grössenbezeichnung muss man wahrscheinlich Les Orres als Währung einführen: Genau so gross, dass keine langweiligen Pisten nötig sind. Denn ist das Gebiet ein wenig grösser lässt sich das wohl kaum vermeiden.

Helm - Sexten/Vierschach

Trotz des Namens schafft es dieses Gebiet in die Perlenliste. Verglichen mit den anderen Dolomiti Superskigebieten ist Helm klein. Aber um so ohoher. Das Gebiet lebt von den coupierten Abfahrten zu den beiden Talstationen in Sexten und Vierschach sowie von einer knappen Handvoll Liste, die oben am Hahnenspiel einige breitere Hänge erschliessen.
Besonders die schwarze Talabfahrt nach Vierschach erinnert stark an eine nicht ganz so steile, aber deshalb um so mehr auf Zug zu fahrende Gran Risa. Das kleine und gemütliche Gebiet bietet also 100% tolle Abfahrten. Und alles in schönster Landschaft: Das Gebiet ist das östlichste der Dolomiten.

Ob das dann nach dem geplanten Zusammenschluss mit dem Gebiet Rotwand auch noch so ist?
http://www.umwelt.bz.it/aktuelles/presse/offener-brief-urteil-zur-skigebietsverbindung-helm-rotwand.html
Und mit Innichen? 
http://www.salto.bz/de/article/31012014/innichen-beschliesst-haunold-und-helm-verbindung 
Und mit Silian?
http://www.seilbahn.net/projekte/zukunft/sillian.htm


Weitere Kandidaten: Lienz Hochstein (A) - Turracher Höhe (A) - Thollon-les-Memises (F) - Pralognan en Vanoise (F) - Grimentz/Zinal (CH)

Sonntag, 22. Juni 2014

Viertausender erreicht (Nachtrag)

Beim Erstellen des Jahresabschlusses stellen wir erfreut fest:
Die nächste Grenze ist erreicht - 4000 Lifte!

Die Rekonstruktion des Winters ergab, dass diese Ehre am 20. März 2014 dem 
Sessellift Marais in Tignes zu kommt. Jedes Jubiläum wurde demnach in Frankreich begangen. Zufall?
Interessant auch, dass die letzten beiden 1000er Fristen jeweils genau 3 Jahre betrugen.

Hier die Angaben der Lift-World (link)
Ort (Liftverbund)Tignes (Espace Killy)
 LandF
 LiftnameMarais
 Art3-CLF
 LiftherstellerGMM
Höhe Talstation2160 m
 Höhe Bergstation2725 m
 Höhendifferenz:565 m
 Streckenlänge2292 m

1000. Lift: 9. März 2006, Téléski Plattes d'Agnieres, Devoluy
http://grandeboucle.blogspot.com/2006/03/93-superdvoluy-mit-pics.html
Dauer: 12674 Tage, 12.6 Tage/Lift

2000. Lift: 31. März 2008, Sessellift Piccolo San Bernardo
http://grandeboucle.blogspot.com/2008/04/31-mrz-2008-la-thuilela-rosiere-siamo.html
Dauer: 753 Tage, 0.75 Tage/Lift resp. 18 Stunden

3000. Lift: 22. März 2011, Téléski Glacier, Saint Lary-Soulan
Dauer: 1086 Tage, 1.09 Tage/Lift resp. 26 Stunden

4000. Lift: 20. März 2014, Sessellift Marais, Tignes
Dauer: 1094 Tage, 1.09 Tage/Lift resp. 26 Stunden



Rating der Skigebiete Stand Sommer 2014

Das Rating der Skigebiete und den Gesamtüberblick findet ihr unter diesem Link

http://grandeboucle.jimdo.com/statistik/

Saisonende - Abrechnung

Zum Saisonende 2013/14 und Start in die neue Saison 2014/15 wird saldiert.

Noch nie habe ich in einer Saison so viele Gebiete besucht (62) und dabei neue Regionen kennen gelernt (48). Dabei sind 2 neue Länder auf die Liste gekommen. Und der 4000. Lift wurde auch gefahren, en passant :-) Hier gehts zum Nachruf

Was sich aber die letzten 4 Jahre nicht geändert hat sind die Anzahl Skitage: Es scheint, dass die 41 Skitage nicht mehr zu übertreffen sind. Immerhin: dass es nicht drunter geht geht auch ok.


Stand 22.6.2014:

Lifte: 4028
Gebiete: 375

Hier gehts zur Gesamtübersicht und zum Rating
http://grandeboucle.jimdo.com/statistik/

Sonntag, 25. Mai 2014

25.05.2014 Fibbia - Seasons End?

View in die Leventina
Das Schöne an der Fibbia: Man kann relativ lange ausschlafen. Der Preis dafür: Juchzende und johlende Skifahrer, die schon wieder runterfahren, während man sich selbst noch den Berg hochquält und fragt, worin genau der Sinn dieser Skitour besteht. Der Kontrast zwischen den Gefühlslagen, die da bei Aufsteigenden und Abfahrenden aufeinanderprallen, ist riesig, und um ganz ehrlich zu sein: Ich fand die Juchzer äusserst deplatziert und übertrieben.
Wenn so viele Leute da sind kann man nicht falsch liegen

Oben dann die üblichen Massen, aber was will man sich beschweren, der Berg ist halt schon relativ billig. UND: auch dieses Jahr drücken wir den Altersschnitt noch markant nach unten. Das muss an den Wetteraussichten für die nächsten Tage liegen, weshalb sonst sollten sich Pensionäre soweit herablassen, an einem Sonntag auf Tour zu gehen, wenn die ganze Woche zur Verfügung steht.
Tremola

Blick ins Urseren/Reusstal

Wir wählen dieselbe Abfahrtsroute wie letztes Jahr und wie die Juchzer vorhin. Der Schnee im gut 30° steile Starthang in Richtung Nord hinunter in eine Senke war oben noch etwas hart, wurde dann aber bei der Näherung der Exposition Ost so cremig zart, dass es mir schwerfiel, nicht in dasselbe Juchzen zu verfallen wie unsere Vorfahren. Denn das hätten die, die sich noch im Aufstieg befanden, wohl äusserst deplatziert empfunden.
Wäre eine Möglichkeit zur Tourverlängerung: Passo della Valletta

Die weitere Abfahrt hinunter zum San Gottardo (nicht der Aufstiegsspur entlang) bot bis weit hinunter guten Schnee. Aber unten dann waren wir uns einig: Sie ist eigentlich zu kurz. So hoffen wir beim nächsten Aufstieg daran zu denken, dass jeder Schritt mehr auch eine längere Abfahrt bedeutet. Und dass wir dankbar sein müssen um jeden Schritt, den die Tour länger dauert.

Sonntag, 4. Mai 2014

1. Mai - 4. Mai 2014: Grosses aus Ischgl


4 Tage in Ischgl. Sowas wie Saisonschluss mit einem Traumwintertag ganz am Ende und ziemlich viel Robbie-Hysterie zwischendrin, aber die Idalp kann man auch mal umfahren. Doch so toll die Tage da waren, so nachdenklich stimmten einige Beobachtungen. Ischgl war schon immer gigantisch. Aber die neuen Bergbahnen sprengen den bereits grosszügig ausgelegten Rahmen.

Wir hatten auch die Gelegenheit, die neue Seilbahn Piz Val Gronda zu testen. Eine 150 Personenkabine mit Sitzplätzen drin - never seen. Oben dann tut man sich schwer den Neubau zu verstehen: Es gibt eine Piste, welche die 512 Höhenmeter hinunter führt. Davon ist rund die Hälfte ein Ziehweg. Die Bahn soll ja angeblich auch zu Freeride-Zwecken gebaut worden sein, aber seht selbst: Zur Talstation der Seilbahn gibts ein paar kürzere steilere Hänge, hinunter ins Fimbatal soll eine längere aber auch flache Freeride-Abfahrt führen. Bei aller Liebe zur Seilbahn: Diese Bahn ist völlig für die Füchse und kann keinen Vergleich mit einem seriösen Berg der gehobeneren Freeride-Klasse bestehen. Die Sitzheizung in der Kabine (sic!) zeigt denn auch für welche Art "Freerider" diese Bahn gedacht ist.

Hier gibts einen Artikel dazu (sollte wohl als Publireportage gekennzeichnet werden) http://www.zeit.de/2014/03/piz-val-gronda-seilbahn-ischgl 

150 Freerider haben da drin Platz
mit Sitzheizung für den müden Freerider
Bergstation - das LVS-Testgerät (das farbige Feld unter dem Pistenplan) funktioniert übrigens nicht. Soviel zur Freeride-Bedeutung dieser Anlage.
Wie wichtig diese Seilbahn für das Skigebiet ist zeigt dann auch die Tatsache, dass die einzige Piste dorthin am Sonntag gesperrt ist und die Abfahrt von den Pistenfahrzeugen bereits unbefahrbar gemacht wurde.
Abfahrt zur Seilbahn

Welche Dimensionen in Ischgl weiter umgesetzt werden zeigt sich in der neuen 3-S-Pardatsch-gratbahn, deren neue Masten bereits stehen. Vom Ort sieht das dann so aus: 

Beim genauen Hinsehen erkennt man unten die kleinen Masten der aktuellen Gondelbahn.

und so sieht das dann von weitem aus
Pardatschgrat von Süden her 

Konzert auf der Idalp



Und nun noch ein paar Seasons End-Eindrücke


Ischgl: Neue Lifte 1
Seilbahn: Piz Val Gronda