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UFO gelandet in Les Menuires |
Zurück, da wo alles begann.
Epilog
Nach der Nacht im leeren
Hotel am Lac d’Annecy begrüssen uns blauer Himmel und leicht verzuckerte Berge:
Rein ins Auto und hinein nach Ugine, Albertville und Moutier und hinauf nach
Meribel. Hier – genauer gesagt in Meribel Mottaret – begann es, das Lifte zählen.
2002 verbrachten wir eine Woche im grössten Skigebiet der Welt, den Trois
Vallees. Der Apres Ski jedoch war weniger gross – mit Ausnahme der Preise, die
wurden mit der Einführung des Euro beibehalten, nur die Währung hinter der Zahl
wurde ausgetauscht. So sassen wir in unserer kleinen, teuren, schäbigen, nach
Rauch und anderem stinkenden französischen Ferienwohnung und betrachteten den
Pistenplan. Bald einmal kam die Frage auf, ob es wohl möglich sei, alle Bahnen in
einer Woche Urlaub zu befahren. Rasch waren Stifte zur Hand und die Lifte des
Tages eingezeichnet. Es waren wenige! Und es war klar: Das durfte nicht so
bleiben! Ab dem nächsten Tag hatten wir unsere Sandwiches dabei – die wir dann
während der Gondelfahrt assen – und wir achteten akribisch darauf, keinen Lift
zu nehmen, den wir bereits einmal genommen hatten. Am Ende des sechstätigen
Urlaubs waren 115 Lifte eingezeichnet, also 80 weniger, als es Lifte hatte. Dennoch
dachten wir damals, das sei viel, und fuhren stolz nach Hause. Im nächsten Jahr
dann – wir waren in Kitzbühel, das Wetter war warm und nass – hatte ich meinen
Skiatlas dabei und zählte zum ersten Mal alle Lifte und Skigebiete, die ich in
meiner Skizeit besucht hatte. 769 Lifte waren es bis im März 2003. Und ein
Traum war geboren: 1000 Lifte!
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Wie heisst dieser Berg da hinten schon wieder? |
Wir nehmen in Meribel die
erstbeste Parkmöglichkeit, die sich praktischerweise gleich unter der
Pistenkreuzung befindet – die Strasse wird unter die Erde verbannt, oben
kreuzen sich Pisten und ein halbes Dutzend Bahnen. Nirgendwo wird die Dominanz
des Skifahrens deutlicher als in Meribel! Wir setzen uns zum Ziel, heute alle
Talstationen des Gebiets zu befahren, in dieser Reihenfolge; Meribel –St.
Martin de Belleville – Les Menuires – Val Thorens – Rosael (Bergstation der
Gondelbahn von Orelle) – Meribel Mottaret – Courchevel 1650 – Courchevel 1850 –
La Tania – Meribel. Die Pisten sind durch den gefallenen Neuschnee wenig präpariert,
alles was ein bisschen steiler ist, ist mir Pumps durchsetzt, an Carven wie in
Kärnten/Süd-Osttirol ist also nicht zu denken, vielmehr fahren wir einen Tag
lang Buckelpiste. Und das fährt ein, da die Erholungsphasen einzig auf die
Liftfahrten beschränkt sind. Dennoch kommen wir am späten Nachmittag zufrieden
zurück nach Meribel: Wir haben das grösste Skigebiet der Welt an einem Tag
umrundet, sind dabei über 11000 Höhenmeter gefahren und schlicht baff wegen der
Dimensionen, welche die Drei Täler bieten, der unzähligen Pisten und noch unzähligeren
Off-Pisten. Und über die vielen vielen Lifte, die es hier noch zu machen gibt.
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St. Martin de Belleville |
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Rosael (Orelle) |
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Val Thorens |
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Meribel Mottaret |
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Courchevel 1650 |
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Courchevel 1850 |
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La Tania |
Lifte 24 (davon 8 neu, da
nach 2002 gebaut):
Funiculaires: Thorens*, Grand
Fond
Gondelbahnen: St. Martin 1*,
Mont Vallon, Pas du Lac 1, Saulire Express 2*, Ariondaz, La Tania
Sessellifte: Plan de l’Homme*,
Olympic, St. Martin 2, Menuires, Mont de la Chambre, 2 Lacs*, Portette,
Moutiere, Rosael*, Pionnieres, 3 Vallées*, Chanrossa, Chapelets*, Gravelles,
Coqs, Dou des Lanches
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Funitel Thorens - man beachte den Antrieb für diese zwei (also vier, da unten die vollen Kabinen warten) 40 Personen-Kabinen |
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Sessellifte mit Simultan-Doppel-Boarding: Die beiden Sessel links und rechts werden beinahe gleichzeitig ausgekoppelt, geboardet und dann hinterinander wieder eingereiht. Kapazität bei diesem Lift: 4000 Personen in der Stunde (!!!) |
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