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Montag, 28. Januar 2019

26. Januar 2018: Polski: Świeradów Zdrój ud Karpacz

Snierska
Zum ersten Mal startet eine Boucle in der Stadt der Berge – Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Friedrichshain. Geplant war nur ein kurzer Aufenthalt in Berlin, es wurde dann ein längerer, weil die Gepäckabfertigung unglaubliche 60 Minuten dauerte. Dabei stand der Flieger direkt vor dem Terminal, genauso wie Martin, der mich abholte und gleich nach Cottbus und zum Hotel fuhr. Also genau genommen startete diese Boucle in Cottbus wo am nächsten Tag ein frisch verschneiter Parkplatz grüsste.

Da war die Welt noch in Ordnung.
Wörtlich nehmen.
Ich war noch nie in Polen und schon gar noch nie mit den Ski und man hätte es auch nicht bemerkt, dass wir die Grenze überquert hatten, wenn nicht die Autobahn etwas weniger gut im Schuss gewesen wäre. Mir gefällt dieses grenzenlose Reisen, ich verstehe nicht, dass diese Errungenschaft der EU von den Menschen nicht stärker geschätzt wird. Ziemlich bald fahren wir im Schneetreiben durch die polnischen Lande, von Bergen oder Hügeln ist weit  und breit nichts zu sehen. Unterwegs nutze ich die Gelegenheit um Vorurteile rasch abzubauen (ja, sie nehmen Kreditkarten – beinahe überall, ausser an den Parkplätzen, dort wollen sie Bares, es darf aber auch Euro sein). Überall stehen ATMs, also kann auch dies garantiert werden.
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Świeradów Zdrój -Bad Flinsberg – Ein Lift, eine Piste, ein Gebiet, ein Land und ein Abenteuer.

Langsam wird’s hügeliger und wir fahren nach zwei Stunden Fahrt in Bad Flinsburg ein – schlagartig wird es touristisch. Der Ort hat zwar nur eine Gondelbahn, aber die scheint zu ziehen. Oben dann Sturm und Winter, so wie es sich für einen Januar-Tag gehört. Die Abfahrt selbst lebt dann von der Tatsache, dass sie meine erste in Polen ist. Das wars dann auch bereits von hier. Wenn mal wer da hin will, let me know, ich hab noch zwei Bergfahrten auf meiner Karte. Spannend wurde dann die Abfahrt mit dem Auto. Es schneite ununterbrochen, die Strasse war Schmierseife. Gut zeigte uns das Navi vom Parplatz aus eine Alternativroute an, direkt in den Ort und nicht wie befürchtet zuerst den Berg hoch – wahrscheinlich wären wir da nicht hochgekommen. Etwas überrascht waren wir dann, als die Strasse plötzlich steiler und steiler wurde, schmal war sie ohnehin. Unser Auto wurde schneller und schneller und nähert sich dem entgegenkommenden Fahrzeug auf dieser viel zu schmalen Strasse, auf der sich auch noch zahlreiche Fussgänger befanden. „Ich kann nicht mehr bremsen“. Wir schlitterten bedrohlich dem viel zu frühen Ende unserer Boucle entgegen, ich spürte bereits die beiden Wagen ineinander krachen – also eher unseren in den anderen -, hörte das spezielle Geräusch, wenn Karrosserien aufeinander treffen. Doch ich machte die Rechnung ohne die Erfahrung des Fahrers. Martin war bereits auf einer der bedrohlichsten Bobfahrten, die ich je in einem Auto erlebt habe, an den Seilen – in Revelstoke wars eine 10 minütige – oder stundenlange? – Schlittenfahrt auf einer total vereisten Spur ohne Möglichkeit, die Spur zu verlassen. Diesmal wars Schmierseife und rechts war ein weicher Schneehaufen am Strassenrand, den Martin zielgenau ansteuerte und den Wagen so elegant zum Stillstand brachte. Ich war beeindruckt und bin es jetzt noch. Sofort standen zahlreiche Polen ums Auto und halfen es wieder in die Strasse zu schieben, sobald diese frei wurde. Das Problem: Das Auto war noch immer nicht zu bremsen. Ich schlug vor im Rückwärtsgang vorwärts zu schlittern, am Ende wars die Handbremse, die nicht richtig gelöst wurde und dabei half, das Auto die Strasse soweit hinunter zu fahren, bis sie flacher wurde. Dass Bad Flinsburg so viel Adrenalin frei setzen würde hätte ich mir nicht mal im Traum zu träumen gewagt.
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Świeradów Zdrój Lift 1
Gondelbahn 


Szklarska Poręba – Schreiberhau
Wir fahren weiter zu unserem nächsten Ziel. Szklarska Poręba ist noch einmal eine Ladung touristischer, überall Hotels, Boutiquen, Essens- und Trinkgelegenheiten. Wir biegen in die Strasse zum Skigebiet ab und ich sag noch: Komisch, da ist gar nichts los, als wir nochmals eine Ecke weiter im Stau stehen. Nach 50 Minuten wenden wir und fahren weiter. 

So hätte es ausgesehen wenn wir einen Parkplatz gefunden hätten

Karpacz
Der nächste Ort ist Karpacz. Er liegt eine Ecke weiter am Fusse der 1603 Meter hohen Sniezka, Snezka oder Schneekoppe gelegen. Wir finden einen Parkplatz beim modernen 6er.Sessellift Winterpol White Jar, der in der Ortsmitte losgeht und eine Verbindung zum eigentlichen Skigebiet zu sein scheint. 

Rechts der Lift, links der Weg zum anderen Skigebiet. Deer Valley lässt grüssen.

Leider nur scheint, und so steigen wir wieder ein und fahren hoch zur Bergstation des besagten Sessellifts, wo wir erneut parkieren und den Weg zur Talstation des Skigebiets Sniezka hinauf gehen. Dort steht der Lift hinauf zum Gipfel still, doch ein paar andere laufen und in Richtung Zlotowka finden wir sogar noch ein paar kurze Hängchen für ein paar Schwünge. Wenn der Lift ganz hoch läuft kann es hier wahrscheinlich sogar richtig Spass machen. Für uns war es die Rettung eines nicht-eigentlichen Skitags, bevor wir uns auf den Weg nach Trutnov machten.

Snowghosts
Eine wunderschöne verschneite Strasse, die uns von der polnischen Seite über die Hügel des Riesengebirges und über den Pass bei Mala Upa auf 1040 Meter hinunter nach Trutnov in Tschechien führte, nicht ohne nochmals eine kleine Schiebaktion die 20 Meter kurz vor der Grenze. Pomezni Boudy .Das Abendessen in Trutnov war dann mehr als verdient.

Karpacz Lifte 4
Sessellift: Liczykrupa
Skilifte: Euro, Grosik, Zlotoowka
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Trutnov

1 Kommentar:

Walter Röhrl hat gesagt…

Danke für die Blumen. Ich steige dann mal um auf Autobob...