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Freitag, 8. März 2019

7. März 2019 Day 1 AppalaskI-Tour - New York: Whiteface (Lake Placid), Gore Mounain, West Mountain

Whiteface
Day 1 meiner Tour durch die Appalachen, das Gebirge im Osten Nordamerikas. Missgünstige würden
den Appalachen den Gebirgscharakter absprechen, aber mir gefallen die an Hügel erinnernden Berge, die bis zu 2000 Meter hoch sind - in der Mehrheit aber tiefer und bewaldet. Immerhin machen die Appalachen die fehlende Höhe mit ihrer Ausdehnung wieder gut: mit über 700'000 km2 ist ihre Fläche 6x grösser als diejenige der Alpen.

Montreal: Kommt im Winter gut rüber
So flach bleibt es zum Glück nicht. Oder? Autoroute 15 vor der Grenze
Ich bin gestern nach Montreal geflogen, habe dort das Auto in Empfang genommen, wurde nach einem längeren Gespräch mit Officer Moretti - selbst Snowboarder und erst vor ein paar Tagen am Whiteface auf dem Brett und Fan von Zermatt (jaja, was man nicht alles lernt bei der Secondary Inspection an Donalds Mauern) - über die Grenze gelassen und traf bei Schneetreiben und Minus 19° Celsius im Olympiaort von 1980 Lake Placid ein. "Laid Back" hat Moretti gemeint sei es da, und ich kann nur sagen "Yes Sir". Touristisch ist es schon, aber sehr relaxed, kein Wunder, "placid" heisst ja auch still. Merke: Früher bekamen also auch mal kleine gemütliche Orte die Olympischen Spiele zugesprochen. Oder lag es daran, dass Lake Placid bereits 1932 Austragungsort war?

Whiteface - Ski the Face!
Olympisch ist dann auch meine Aufstehzeit heute - Jetlag bedingt, zugegeben. Doch es erlaubt mir zeitig 1000 Meter unterhalb des 1460 Meter hohen Whiteface einzutreffen, Und es erlaubt mir auch gleich die Befürchtung zu verwerfen, dass es hier schwedisch werden wird. Whiteface ist der Berg, an dem die Geschwister Wenzel 4 Medaillen und damit auch gleich den Medaillenspiegel bei den Alpinen Disziplinen gewannen. Ich persönlich erinnere mich noch an Leonhard Stock und dass da etwas besonderes war...

Von oben nach unten: Whiteface
Besonders ist auch, dass alle Leute vom Auto mit den Skischuhen auf den Schultern loslaufen. Ich frage nach, und offensichtlich gibt es Schliessfächer bei der vielleicht hundert Meter entfernten Talstation. Ich finde das übertrieben und beschliesse meine Schuhe direkt beim Auto anzuziehen. Ich mache die Rechnung aber ohne den Plastik: Obwohl die Schuhe gerade noch im Auto waren scheinen sie aus Stahl zu sein. Es sind -20° Celsius, aber trotzdem? Und so mache ich es den anderen nach und siehe da: In der Wärme komme ich ohne grössere Probleme in die Schuhe hinein. Nur noch schnell das im voraus bestellte (und bezahlte) Ticket abholen und ready bin ich. Das Skigebiet – ein Alpgebiet (Link) – besteht aus drei Gebieten: Zwei Anfängergebieten unten mit perfekten Anfängerpisten, und einer Bowl ab der Mittelstation, die mit sechs Liften (wenn man die Gondel auch dazu zählt und die beiden Sessellifte, die heute nicht liefen) erschlossen ist. Von der Gondelstation und dem Summit Quad gehen einige ziemlich steile Abfahrten los, vom Lookout-Lift ist nur der Wilmington Trail geöffnet - eine schöne und ziemlich lange Abfahrt zum Cruisen. Der Schnee ist perfekt, vom Eis, das der Grenzbeamite gestern angekündigt hatte, spüre ich nichts. Ich habe grossen Spass am Whiteface, so dass ich nur mit grossem Bedauern bereits nach zwei Stunden Skigebietsbesuch wieder im Auto sitze. Aber ich bin ja nicht zum Vergnügen hier.

Lifte Whiteface (8)
Gondelbahn: Cloudsplitter
Sessellifte: Mixing Bowl, Bear, Freeway, Face Lift, Summit, Lookout Mountain, Bunny Hutch


Sehr interessant. Wo da wohl Ischgl steht bei der dritten Kategorie?
Eisfall am Top Ridge
High Peaks
Recbts der Lockeroom (im Gebäude drin)

Gore Mountain
Nach knapp 90 Minuten Fahrt komme ich zu meinem zweiten Gebiet des heutigen Tages. Diesmal zwänge ich mich beim Auto in die Skischuhe - es klappt. Allerdings beginne ich zu verstehen, weshalb die das hier so machen: Bei immer noch minus 10° Celsius ist es eigentlich kein Vergnügen, die ganze Ankleidere draussen neben dem Auto zu machen. Auf den Ski habe dann das Gefühl, ich sei wieder in Japan, irgendwo in Zentralhokkaido. Dieselbe Kälte, derselbe lockere Schnee und dieselben flachen Pisten. Gore Mountain ist ein Gipfelgebiet mit zwei Sektionen: Nördlich der Gondelbahn-Bergstation gibt es zwei Lifte mit eher flachem Terrain, westlich einen Kessel mit zwei weitern Liften (Straight Brook und Top Ridge). Diese sind dann auch mit grossem Abstand das Interessanteste hier. Viel jedoch erinnert mich an Spindlermühle oder ein anderes Langlaufgebiet. Und dass ich wegen eines Fahrfehlers ausgerechnet den langweiligsten Lift North Quad zwei mal machen musste ärgert mich noch jetzt. Immerhin erlebe ich dadurch noch ein wenig Sonnenschein hier. Und den kann ich gebrauchen, als ich mich aus den erstaunlicherweise wieder sehr harten Skischuhen herausquäle. Ich fange an mich zu fragen, weshalb wir in Europa eigentlich bei jedem Wetter auf dem Parkplatz umkleiden müssen.

Lifte Gore Mountain (7)
Gondelbahn: Northwoods Gondola
Sessellifte: Top Ridge, Burnt Ridge, North Quad, High Peaks, Straight Brook, Adirondack Express II

Wieder am Rande der Fläche. Und da sind schon 300 Meter Erhebung ausreichend für einen Überblick.

Eine Schneekanone wie aus Star Wars. Ein Riesending! Möchte die gerne mal in Action sehen.
Tiefschwarze Piste
rechts der Hudson (nicht Rock)
Vintage am Pistenrand
West Mountain
Nochmals eine Stunde weiter südlich liegt eine kleinere Agglomeration mit Glens Falls als grösster Stadt. Am Westrand dieses Einzugsgebiets liegt das Skigebiet West Mountain. Zwei Sessellifte erschliessen eine gute handvoll überraschend guter Abfahrten mit rund 300 verticals - einige noch beinahe unberührt, und das um 16.00 Uhr! Hier gibt es auch Nachtskifahren und so ziemlich alles, was sich eine Stadt als Hausskigebiet wünschen kann. Sehr cool hier!

Lifte West Mountain (3)
Sessellifte: West Express, Face Chair, Northwest Lift

Day 1 Kurzfazit: Eigentlich hatte ich erwartet, dass hier alles mehr oder weniger gleich aussieht. Heute waren  es aber drei komplett unterschiedliche Gebiete, die in ihrer Summe einen super Skitag ergaben. Ich bin gespannt, ob ich nicht bereits mit dem besten Gebiet auf dieser Skireise begonnen habe.

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